Tiffany exklusiv Band 0018
Familie alles hatte ertragen müssen. Da war dieses Geld so eine Art Wiedergutmachung. Wenn sie sich nur nicht so billig und käuflich dabei vorgekommen wäre.
Sie wollte gerade nach oben gehen und den Scheck weglegen, als sie einen Schlüssel im Schloss hörte. Schnell steckte sie den Scheck in die Hosentasche und wandte sich um, gerade als die Tür aufging. Es war Nick mit einem Blumenstrauß in der Hand.
„Nick, du kommst aber früh nach Hause.“
Er sah sie fragend an. „Wer ist der Mann, der gerade wegging?“
Sie war vollkommen überrumpelt. „Niemand“, sagte sie hastig.
„Niemand?“ Er legte die Blumen auf den Tisch in der Halle.
„Ich meine, niemand Wichtiges. Er heißt Louie. Ich kenne noch nicht einmal seinen Nachnamen.“
„Was wollte Louie denn? Erzähl mir nicht, er wollte Zeitschriften verkaufen.“
„Nick, du bist doch nicht etwa eifersüchtig?“
„Habe ich Grund?“
„Nein, natürlich nicht.“
„Also?“ Er sah sie an und wartete.
Sie blickte zu Boden. Wie sollte sie das bloß erklären?
„Felicia?“
Sie seufzte. Es hatte keinen Sinn zu lügen. „Louie arbeitet für deinen Onkel“, sagte sie und ging in das Vorderzimmer.
Nick folgte ihr. „Und was wollte er?“
Felicia setzte sich auf das Sofa und sah ihn ruhig an. „Er wollte wissen, wie es mit uns steht.“
Nick war nicht überzeugt. „Onkel Vinny schickt einen seiner Schläger, um sich danach zu erkundigen? Das kannst du mir nicht erzählen.“
„Es ist aber die Wahrheit.“
„Was hast du ihm denn gesagt?“
Sie räusperte sich. „Dass alles in Ordnung ist.“
„Das war alles? Louie fragte, wie es ginge, du sagtest, wunderbar, und er ging glücklich davon?“
„Ja.“
Er stand direkt vor ihr und sah sie lange schweigend an. Dann sagte er: „Es ist mir schrecklich, aber ich kann dir nicht glauben. Du sagst mir nicht die Wahrheit, zumindest nicht die ganze Wahrheit.“
„Oh, Nick.“ Sie legte ihm bittend die Hand auf den Arm. „Kannst du es nicht darauf beruhen lassen? Warum quälst du mich?“
„Weil ich meiner eigenen Frau vertrauen möchte“, sagte er langsam und sehr bestimmt. „Du verbirgst etwas vor mir.“
„Nick …“
„Habe ich nicht recht?“
Felicia sprang auf. „Ich muss unbedingt die Kekse noch fertig machen.“
Nick hielt sie am Handgelenk fest und sah sie zornig an.
„So lasse ich dich nicht gehen.“ Seine Stimme klang unnatürlich ruhig.
„Nick, bitte.“ Sie kam frei und lief in die Küche.
Er kam direkt hinter ihr her. „Du bist nicht aufrichtig, und das kann ich nicht leiden.“
Sie wandte sich schnell um. „Und du bist so verdammt stur. Kannst du dir nicht vorstellen, dass es manchmal besser für alle Beteiligten ist, die Dinge einfach so laufen zu lassen?“
„Du magst vielleicht dieser Meinung sein. Aber ich bin schließlich derjenige, der keine Ahnung hat, worum es hier eigentlich geht.“
Nick starrte sie wütend an und Felicia zermarterte sich das Gehirn, wie sie das Unheil abwenden könnte. Um Zeit zu gewinnen, ging sie zum Herd und stellte das Wasserbad wieder an.
Er trat neben sie und zwang sie, ihn anzusehen. „Felicia, du sagst mir nicht die Wahrheit. Du warst allein mit einem fremden Mann in meinem Haus. Da ist es doch mein gutes Recht zu erfahren, was da gespielt wird.“
„Du lieber Himmel“, schrie sie und knallte den Topfdeckel auf den Tisch. „Was glaubst du denn? Dass ich ein Verhältnis mit ihm habe? Dass ich mit jemandem im Bett war, den ich überhaupt nicht kenne?“
„Du hattest ja auch keine Hemmungen, mit mir zu schlafen, obgleich du mich nicht kanntest.“
Sie war so wütend, dass sie ihm eine kräftige Ohrfeige gab, bevor ihr bewusst war, was sie tat. Er taumelte einen Schritt zurück.
„Immerhin“, sagte er, als er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, „immerhin gibt es auch bei dir noch Grenzen. Da bin ich aber froh.“
„Nick, du bist unmöglich.“ Sie zitterte vor Wut. „Das hätte ich nie von dir gedacht.“
„Ich auch nicht von dir. Und damit sind wir wieder bei unserem Thema.“
„Wie kannst du mir das antun?“ Ihr standen die Tränen in den Augen. „Ich dachte, du liebst mich.“
„Das hat nichts mit meiner Liebe zu dir zu tun. Hier geht es um Ehrlichkeit und Vertrauen.“
„Okay“, schluchzte sie und zog den Scheck aus der Hosentasche. „Sieh selbst.“
Er zog die Augenbrauen hoch und betrachtete eingehend den Scheck. „Zweihundertfünfzigtausend.“
„Bist du nun
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