Tiffany exklusiv Band 0018
zufrieden?“
„Kommt der von Vinny?“
„Ja.“
„Dafür, dass du mich geheiratet hast?“
„Ja.“
Nick sah sie kalt an. „Kein Wunder, dass du mir nichts davon sagen wolltest. Heute ist Zahltag.“
Sie starrte ihn an.
„Herzlichen Glückwunsch. Wer es fertigbringt, Onkel Vinny um eine solche Summe zu erleichtern, der verdient Anerkennung.“
Sie ballte die Fäuste, aber diesmal konnte sie sich noch zusammennehmen. Sie heulte vor Wut. „Ich weiß gar nicht, warum ich mich so aufrege“, stieß sie unter Tränen hervor. „Du hast doch von Anfang an geglaubt, dass ich nur hinter dem Geld her war. Zumindest bist du jetzt wenigstens ehrlich.“
Nick blickte wieder auf den Scheck. „Und du auch, meine Liebe.“ Er lächelte verächtlich. „Der gehört dir. Du hast deine Rolle in den letzten Tagen so gut gespielt, dass ich schon fast vergessen hatte, warum du mich geheiratet hast. Hier ist dein Barscheck, Darling“, sagte er und steckte ihr den Scheck vorn in den Ausschnitt ihres T-Shirts. „Du hast ihn dir verdient.“
Vor Wut und Enttäuschung zitterte sie am ganzen Körper. Die Tränen liefen ihr über die Wangen, und sie brachte keinen Ton heraus.
„Vielleicht habe ich immer zu deutlich gemacht, was ich für dich empfinde“, sagte er und sah sie kühl an. „Und vielleicht bin ich auch ein Idiot. Aber etwas Gutes hat das Ganze, wir machen uns nichts mehr vor. In Zukunft werde ich das, was du sagst, nicht mehr so ernst nehmen.“ Er drehte sich um und verließ das Zimmer.
Felicia holte Vinnys Scheck hervor. Eine Träne fiel auf die Unterschrift, und die Tinte verlief. Fluchend zerknüllte sie den Scheck. Wäre der Kamin an gewesen, hätte sie den Scheck ohne Zögern ins Feuer geworfen.
Doch dann faltete sie ihn auseinander, glättete ihn sorgfältig und steckte ihn wieder in die Hosentasche. Gut, wenn schon nicht Liebe, dann wenigstens Geld. Obwohl sie ohne Schuld war und sich nach Kräften gewehrt hatte, hatte Vincent Antonelli sie als Hure abgestempelt. Diese Meinung hatte Nick jetzt von ihr, und daran würde sich auch nie wieder etwas ändern.
In einer eisigen Atmosphäre nahmen sie ihr Abendessen ein. Felicia fühlte sich absolut hilflos. Nick war nicht unfreundlich zu ihr. Er machte sich nicht lustig über sie oder ließ sie seine Verachtung spüren. Vinnys Scheck wurde nicht mehr erwähnt. Sie unterhielten sich über notwendige Änderungen innerhalb des Hauses und über Nicks Terminplan für die nächste Woche.
Die Blumen, die Nick mitgebracht hatte, blieben auf dem Tisch in der Halle liegen. Am nächsten Morgen würde sie sie in den Ascheeimer tun, sowie Nick das Haus verlassen hatte. Solange würden sie da auf dem Tisch liegen bleiben, ein Symbol für ihre gescheiterte Ehe. Wenn es nicht um die Anhörung gegangen wäre, hätte sie das Haus bereits verlassen.
Wieso hatte sie diese Entwicklung so überrascht? Ihr Glück hatten sie auf Lügen und Verachtung, auf Verstellung und Leichtgläubigkeit aufgebaut. Beide waren sie Opfer, aber das machte die Sache auch nicht besser.
Nick war lange aufgeblieben und kam erst ins Bett, als Felicia schon das Licht gelöscht und sich zur Seite gedreht hatte. Sie war zwar noch wach, ließ ihn das jedoch nicht merken und schlief erst lange nach ihm ein.
Als sie am nächsten Morgen zum Frühstück herunterkam, war Nick bereits gegangen. Er hatte die Blumen in eine Vase getan und sie auf den Küchentisch gestellt. Neben der Vase lag ein Zettel und darauf ein Schlüssel.
Liebe Felicia,
es tut mir leid, dass ich Dir gestern Abend wehgetan habe. Meine Enttäuschung ist keine Entschuldigung für meine Unfreundlichkeit. Im Nachhinein ist mir klar, dass Du nichts getan hast, was ich nicht schon gewusst habe. Du hast mir schon an dem ersten Tag erzählt, dass mein Onkel Dir viel Geld angeboten hatte, wenn du mich heiratest. Ich habe versucht, das zu verdrängen, aber dafür kann ich Dich nicht verantwortlich machen. Es tut mir leid. Vielleicht tröstet Dich folgende Überlegung. Wenn meine Probleme mit der Einwanderungsbehörde hinter mir liegen, steht es Dir frei, die Ehe aufzulösen. Wie auch immer mein Fall ausgeht, Du kannst gehen. Bis dahin bin ich Dir für jede Hilfe dankbar. Aber Du musst mir nichts mehr vormachen. Dies ist der Schlüssel für den Gramercy Park. Ich möchte, dass Du ihn trotz der veränderten Bedingungen benutzt, wann immer Du willst. Vielleicht hast Du wenigstens Freude an dem Park.
Nick
Felicia spürte kaum noch Hass, nachdem
Weitere Kostenlose Bücher