Tiffany exklusiv Band 0018
vorhanden.
„Was machen Sie beruflich, Catherine?“ Das Thema Krieg war abgeschlossen, und nun war sie wieder an der Reihe.
„Ich bin Einkäuferin bei Mason’s.“ Es war höchste Zeit zu gehen.
„Einkäuferin für Bekleidung?“ Sarge sah sich genauer an, was sie trug.
Sie dachte an den Laden und an ihre Kollegin Mary Beth, die in letzter Minute als Brautjungfer eingesprungen war, und stützte sich mit den Ellbogen auf die Theke. „Unter anderem.“
„Nach Ihrem Aussehen würde ich sagen, dass Sie Ihre Arbeit gut machen.“ Er trank Cola und blickte zur Tanzfläche, erkannte jemanden und winkte. „Charlie! Wie geht es?“, überschrie er das Gitarrensolo.
Ein gut aussehender Cowboy ungefähr in Jakes Alter kam herüber, klopfte Sarge auf den Rücken und schüttelte ihm kräftig die Hand. „Mir geht es gut, Sarge. Und dir?“
„Könnte gar nicht besser gehen.“ Er streckte den Arm aus. „Das ist Catherine, eine Freundin von Jake.“
Bevor sie dagegen protestieren konnte, als Freundin von Jake vorgestellt zu werden, schüttelte Charlie ihr etwas sanfter die Hand und begrüßte sie.
„Hast du heute Abend eine Verabredung, Charlie?“, fragte Sarge.
„Nein. Ich bin nur mit den Jungs zusammen.“
„Dann könntest du doch Catherine den Twostep beibringen. Jake hat zu tun, und bei mir unterhält sie sich nicht gut.“
Charlie kam einen Schritt näher und streckte ihr breit lächelnd die Hand entgegen. „Sehr gern.“
„O nein!“ Catherine schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr Haar flog. „Das kann ich nicht. Aber vielen Dank für das Angebot.“
Charlie betrachtete ihre linke Hand. „Verstehe.“
Sie folgte seinem Blick und stockte. Der neue, mit Diamanten besetzte Ehering, funkelte an der Hand. Endlich brach der Zorn durch. Blitzartig zog sie den Ring ab und schob ihn in die Hosentasche. Die beiden Männer wechselten einen wissenden Blick.
„Es … es ist nicht so, wie Sie denken“, stammelte sie. Keiner der beiden wirkte überzeugt, doch sie wollte nicht mehr erklären. Stattdessen stand sie auf. Jetzt musste sie sich bewegen und irgendwie ihre Energie loswerden. Zuerst blickte sie zur Tür, dann zu der vollen Tanzfläche.
Das Lokal mochte nicht die Lösung all ihrer Probleme bedeuten, aber es war doch viel besser als die menschenleere Woodward Avenue mitten in der Nacht.
Charlie hatte die Daumen in die Gürtelschlaufen gehakt und betrachtete sie aufmerksam. Möglicherweise würde sie ihre Entscheidung am Morgen bereuen, aber was sollte es? Das war dann eben ein weiterer Punkt auf ihrer Liste. „Gilt das Angebot für eine Tanzstunde noch?“
Jake beobachtete, wie das Paar lachend auf der Tanzfläche herumwirbelte. Das machten sie jetzt schon seit über einer Stunde. Worauf wollte Catherine hinaus? Was wollte sie ihm denn unter die Nase reiben? Hatte sie die Absicht, ihn solange zu reizen, bis er über die Theke sprang, sie sich über die Schulter warf und sie wegtrug, während sie strampelte, um sich schlug und schrie? Zum dritten Mal trocknete er dasselbe Glas ab und stellte es hart auf die Theke.
Verdammt! Was war bloß mit ihm los? Er hatte keinen Anspruch auf diese Frau. Außerdem kümmerte sie sich nicht um ihn. Sie war nur hier, um ihren Ärger zu vergessen, und darin unterschied sie sich nicht von den übrigen Gästen. Angesichts der Umstände konnte er ihr das kaum verübeln.
Die Band legte eine Pause ein. Charlie führte Catherine zurück zu Sarge, der sichtlich an dem Spaß der beiden teilgenommen hatte. Seit Catherine gekommen war, hatte Jake dem alten Knaben schon mehr als einmal erzählen wollen, was ihr zugestoßen war, hatte jedoch geschwiegen.
Er sah auf die Uhr. Halb zwei. Höchste Zeit, dass die Gäste den letzten Drink bestellten. Hoffentlich verzichtete Catherine darauf. Sie schwankte schon leicht beim Gehen. Zwischen den Tänzen hatte sie die Bailey’s wie Milkshakes getrunken.
Jake ging zu Tom an der Getränkeausgabe. „Kannst du allein abschließen?“
„Kein Problem, Jake. Danke, dass du hier warst. Als Tim sich krankgemeldet hat, dachte ich, dass ich den ganzen Abend allein sein werde. Ich stehe in deiner Schuld, Kamerad.“
„Ich werde dich daran erinnern.“ Jake klopfte Tom lächelnd auf die Schulter und ging zu dem Trio am anderen Ende der Bar. Charlie himmelte Catherine an, und Sarge lachte herzhaft über etwas, das sie gesagt hatte. Scheinbar desinteressiert kam Jake hinter der Bar hervor, blieb hinter Charlie stehen und sagte ihm leise
Weitere Kostenlose Bücher