Tiffany exklusiv Band 19
zusammen, und Shari beschloss, sich bei ihrem Bruder zu melden. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich wieder da bin“, erklärte sie in ihrer normalen Stimme.
„Großartig, Mädchen. Ich komme gleich rüber.“
„Das ist nicht nö…“ Sie verstummte, da er bereits aufgelegt hatte. „Er kommt.“
Kurz darauf hörten sie einen Schlüssel in der Tür, und Dylan kam hereingestürmt. „Bin ich froh, dass du heil wieder zu Hause bist.“
Shari zuckte die Schultern. „Ja. Ich hatte keine Chips mehr. Huch! Ich meine, ich hatte keine Karten mehr.“ Sie tat verlegen. „Ich glaube, ich bin ein bisschen durcheinander.“
„He, ich könnte auch einen Snack vertragen.“ Dylan ließ sich auf dem Sofa neben seiner Schwester nieder und bediente sich. „Wo ist sie hin?“
„Wer?“, fragte Shari ahnungslos.
Er goss sich ein großzügiges Glas Wein ein und nahm einen ausgiebigen Schluck. „Flame natürlich.“
Sie lehnte sich zurück und zog ein Bein unter sich. „Als ich ankam, war sie nicht mehr hier.“
„Merkwürdig. Ich saß in meiner Wohnung und habe gelesen. Aber ich habe sie weder gehen noch dich kommen hören.“ Er sah vorwurfsvoll zu Tracy und Magda. „Außerdem werde ich nicht schlau daraus, wieso ihr sie überhaupt mit hierher gebracht habt. Ihr habt doch alle behauptet, sie nicht zu kennen.“
„Wir haben sie heute Abend kennengelernt“, log Magda unbekümmert über den Rand ihres Weinglases hinweg.
Tracy nickte eifrig. „Wir mochten sie so gern, dass wir sie unbedingt Shari vorstellen wollten.“
Dylan runzelte die Stirn. „Sie ist ungefähr zur gleichen Zeit wie Garrett von der Party verschwunden.“
„Sie kam wieder, nachdem du mit Gwen gegangen warst“, meinte Tracy. „Sie war allein und hatte nichts weiter vor.“
„Und wieso ist sie dann nicht hiergeblieben, bis Shari wieder da war?“
Shari seufzte. „Anscheinend ist sie ein ungeduldiger Typ. Wen kümmert’s?“
„Mich“, beharrte er. „Sie sah umwerfend aus!“ Er pfiff anerkennend.
„Findest du?“ Shari grinste schwach.
„Zu schade, dass du sie verpasst hast, Schwester. Du hättest dir einiges an Schönheit und Stil abgucken können.“
„Du willst mich doch gar nicht herausgeputzt und selbstbewusst. Du willst lieber, dass ich unscheinbar bleibe.“
„Das kannst du dir alles für später aufsparen“, verteidigte er sich. „Eines Tages teilen wir das Geschäft, wenn ich mich zur Ruhe setze …“
Sie hielt ihm einen Cracker hin. „Hier, stopf dir das in den Mund, bevor ich wahnsinnig werde …“
Shari hielt inne, und beide starrten sie auf ihre langen falschen Fingernägel, die zu dem roten Kleid im Badezimmer passten. Und dann waren da noch die meergrün getönten Kontaktlinsen, die sie ebenfalls vergessen hatte zu entfernen.
„Nein … nein … nein!“ Dylan verschluckte sich an dem trockenen Cracker.
Shari schenkte ihm Wein nach. „Beruhige dich. Ein Showgirl hat mir die …“
„Halt den Mund! Hältst du mich für blöd?“
„Na und ob!“, konterte sie.
„Du bist Flame!“, rief er und fügte unsicher hinzu: „Das ist nicht wahr, oder? Oder?“
Fünf Minuten später lag Dylan mit einem kalten Umschlag auf der Stirn ausgestreckt auf dem Sofa. „Gütiger Himmel, das darf doch alles nicht wahr sein!“, jammerte er.
Magda saß an seiner Seite und sprach beruhigend auf ihn ein. „Ist ja alles gut, mein Kleiner. Tante Magda ist da. Mach die Augen zu.“
„Ich will mit Shari reden.“ Er lächelte, als sie sich über ihn beugte. „Nimm meine Hand.“
Shari hielt seine kühlen Finger. „Du brauchst dir wegen der ganzen Sache keine Sorgen zu machen.“
Er verzog das Gesicht. „Mir gehen ständig die Einzelheiten der letzten Wochen durch den Kopf. Allein die Vorstellung, dass du die Frau bist, mit der Garrett geprahlt hat … wo du doch noch völlig unschuldig bist!“
Sie drückte seine Hand. „Das bin ich nicht.“
„Aber du warst es.“
„Nein.“
„Das ist doch unwichtig“, mischte sich Magda ein. „Es kommt jetzt nur darauf an, dass wir es hinter uns haben. Shari hat bekommen, was sie wollte …“
„Um Himmels willen …“
„Wie dem auch sei, Dylan“, fuhr Magda ernst fort. „Es liegt jetzt an dir, dass Sharis Geheimnis gewahrt bleibt.“
Er hob störrisch das Kinn. „Wieso sollte ich die Wahrheit verschweigen?“
„Weil ich dich darum bitte“, erwiderte Shari tadelnd. „Du hast deine Nase in Dinge gesteckt, die dich nichts angehen. Jetzt musst du mit den
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