Tiffany exklusiv Band 19
Handtasche und ging voran zur Treppe. Beim Hinaufgehen war sie sich sehr wohl seines Blickes bewusst, der auf ihrem Po ruhte. Allerdings würde er ihre Reize nie wirklich erkennen, da sie dem Vergleich mit Flame nicht standhielt.
„Was hast du gestern gemacht?“, erkundigte er sich, als sie nebeneinander den Flur entlanggingen. „Warst du den ganzen Tag in deinem Apartment?“
„Wozu willst du das wissen?“
Ein seltsames Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Es könnte eine Erklärung für etwas sein, das mich beschäftigt.“
Sie blieb vor ihrer Tür stehen und zögerte, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. „Wir können uns auch hier draußen unterhalten“, meinte sie. Irgendwie gab er ihr das Gefühl, die Oberhand zu haben. Und das machte sie nervös.
„Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich lieber reingehen“, erwiderte er.
„Es ist ziemlich unaufgeräumt.“
„Kein Problem.“
„Na schön.“ Sie zuckte die Schultern und wollte aufschließen. Doch der Schlüssel ging nicht ins Schloss. Sie versuchte es noch einmal. Das war doch ihr Schlüsselanhänger, oder? Plötzlich erkannte sie, dass es der mit den Nagellackspritzern war, den sie in Garretts Kabine auf der Jacht verloren hatte. Es war der Schlüssel, der in ihr altes Schloss passte, und den Garrett seit Wochen mit sich herumtrug. Wie war er wieder in ihren Besitz gelangt?
Garrett selbst musste sie vertauscht haben. Aber wann? Wahrscheinlich in der Limousine, als ihre Handtasche ausgekippt war. Kein Wunder, dass er sie gefragt hatte, ob sie gestern ausgegangen war. Wäre das der Fall gewesen, hätte sie mit dem alten Schlüssel nicht wieder in ihr Apartment gelangen können. Garrett musste sie beobachtet und darauf gewartet haben, dass sie es bemerkte.
Während sie noch alles zu rekonstruieren versuchte, hielt er ihr den richtigen Schlüssel hin. Sie schnappte ihn sich und schloss die Tür auf. Er folgte ihr dicht auf den Fersen, als befürchte er, sie könnte ihn sonst fortschicken.
„Tja“, sagte sie und versuchte, ihre Unsicherheit zu überspielen.
Seine Miene verfinsterte sich. „Ist das alles, was du mir zu sagen hast?“
„Ich könnte dir vorwerfen, mir den Schlüssel gestohlen zu haben.“
„Ja“, knurrte er. „Und ich könnte dir vorwerfen, mein Herz gestohlen zu haben, Flame!“
Ihre Stimme wurde brüchig. „Wie bist du auf mich gekommen? Wann habe ich mich verraten?“
„Zuerst werde ich dir ein paar Fragen stellen.“
„Einverstanden.“ Erst allmählich dämmerte ihr, was es zu bedeuten hatte, dass er die Wahrheit kannte.
„Erstens will ich wissen, wieso du es getan hast, Shari.“
„Es lohnt sich, für die Bildung zu spenden, da kam die Aktion gerade recht …“
„Vergiss es.“
„Also gut.“ Sie ließ die Schultern hängen. „Ich habe schon seit der Schulzeit für dich geschwärmt. Damals warst du viel älter als ich und unerreichbar. Ich träumte davon, mit dir zusammen zu sein.“
„In dem Alter?“ Er war entsetzt.
„Nicht so. Damals wünschte ich mir, dass du mich zum Schulball begleitest und mich vielleicht küsst.“ Sie seufzte. „Schließlich ist es deine Schuld, dass du im Smoking so gut aussiehst.“
„Jetzt bekomme ich auch noch die Schuld?“
Sie verzog das Gesicht. „Ach komm schon, du weißt genau, wie gut du im Smoking aussiehst.“
„Schön, ich sehe ganz ordentlich in Anzügen aus“, räumte er ein. „Aber wie kam es von unschuldiger Jugendschwärmerei dazu, mich in diese Sexfalle zu locken?“
„Ich wurde reifer, meine Fantasien auch“, gestand sie offen. „Natürlich sah ich keine Hoffnung, sie jemals ausleben zu können. Doch dann bekam ich das Programmheft der Versteigerung in die Hände, und darin standst du. Man konnte dich ersteigern. Das fachte meine Fantasie noch einmal an.“
„Zweifellos.“ Garrett schüttelte erstaunt den Kopf. Wie viel musste es ihr bedeutet haben, endlich wahrgenommen zu werden und lässig mitzubieten – noch dazu mit erhobener Kuchengabel! Und wie viel mehr Spaß musste es ihr gemacht haben, seine Mutter und alle anderen an der Nase herumzuführen. Endlich hatte sie im Rampenlicht gestanden! „Ich verstehe langsam“, meinte er. „Die erste Liebe kann sehr stark sein.“
„Es war nicht meine Absicht, dir Ärger zu machen. Dass ich meinen Schlüsselanhänger bei dir verloren habe, war Zufall. Danach gerieten die Ereignisse außer Kontrolle.“
„Ja, es war turbulent.“
„Deine Suche nach Flame hat auch mein Leben
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