Tiffany exklusiv Band 19
sein.
Natalie schob ihren Stuhl zurück. „Ich begleite dich zu Mrs Sanchez.“
Jonah wollte ihr raten hierzubleiben, überlegte es sich jedoch anders. Der Besuch bei Mrs Sanchez könnte es ihnen ermöglichen, sich höflich von den Ruggerelos zu verabschieden. So wohl, wie Natalie sich hier fühlte, würden sie bis Mitternacht hier sein, wenn sie für das Dessert noch einmal zurückkamen.
„Sie machen die beste Zabaione der Welt, Mrs Ruggerelo“, sagte er, „aber ich kann nicht mehr. Können wir das verschieben?“ Er warf Natalie einen Blick zu, um zu sehen, ob sie ihn unterstützte.
„Ich bin auch satt, obwohl ich gestehen muss, dass es äußerst verlockend klingt“, meinte Natalie.
„Dann nehmt sie mit“, beschloss die rundliche Dame und zwinkerte Natalie zu. „Vielleicht haben Sie ja später wieder Appetit.“
„Ich werde ein wenig abwaschen, während Sie den Nachttisch einpacken“, erbot sich Natalie, plötzlich bemüht, Jonah nicht in die Augen zu sehen. Sie folgte Mrs Ruggerelo in die Küche, und Jonah blieb mit Leo allein im Esszimmer zurück.
Leo bedeutete Jonah, ins Wohnzimmer zu gehen. Dort fragte er leise: „Hast du inzwischen herausgefunden, ob etwas mit ihr nicht stimmt?“
„Was denn?“
„Du weißt schon.“ Leo drehte den Zeigefinger in Schläfenhöhe. „Ob sie verrückt ist.“
Jonah hatte nicht vor, ihm von Natalies geheimnisvoller Bitte zu erzählen, daher zuckte er nur die Schultern. „Mir kommt sie ziemlich normal vor.“
„Jonah, die Frau trägt Turnschuhe zu einem Cocktailkleid. Macht dich das nicht stutzig?“
Jonah grinste. „Das war meine Idee, damit wir schneller vom Plaza weglaufen konnten. Außerdem finde ich, es sieht hübsch aus.“
„Du magst sie, was? Ich habe dich beobachtet.“
„Bis jetzt, ja. Warum sollte ich nicht?“ Schließlich gibt es da einiges, was man mögen kann, fügte er im Stillen hinzu.
„Na schön, sie sieht toll aus und ist höflich und so. Ich verstehe, dass du sie attraktiv findest. Aber du solltest vorsichtig sein. Ich will dir nicht zu nahe treten“, fuhr Leo fort, „aber würde eine normale Frau dreiunddreißig Riesen bezahlen, um mit einem Mann auszugehen? Selbst wenn es sich dabei um einen Prachtkerl wie dich handelt. Ein paar Hundert Dollar, das könnte ich ja noch verstehen. Immerhin war es für einen guten Zweck. Einen Tausender vielleicht auch noch, wenn man es von der Steuer absetzen kann. Aber dreiunddreißigtausend Dollar, das ist schon eine ziemliche Summe.“
„Ich weiß.“ Jonah rieb sich den Nacken. „Ich werde ja selbst nicht ganz schlau draus. Sie benimmt sich nicht wie jemand, der grundlos mit Geld um sich wirft.“
„Hat sie sich schon an dich herangemacht?“
Jonah lächelte grimmig. „Nein, aber ich mich an sie.“
„Na, das kann ich dir kaum verübeln. Trotzdem, die ganze Sache macht mich nervös. Was ist passiert?“
„Mrs Ruggerelo tauchte auf.“
Leo lachte leise. „Sie hat einen sechsten Sinn für so etwas. Das hat die Mädchen immer wahnsinnig gemacht. Sie machten es sich mit einem Jungen auf der Couch bequem und versuchten, leise zu sein. Ich schlief tief und fest, aber sie wachte auf und ging mit Milch und Keksen zu ihnen.“ Er schaute zur Küche. „Sie mag Natalie.“
„Das habe ich bemerkt.“
„Das ist auch sonderbar. Normalerweise kann sie den Charakter eines Menschen sehr gut einschätzen.“
„Na ja, immerhin hat sie Sie geheiratet“, erwiderte Jonah grinsend.
„Stimmt auch wieder.“
Jonah zögerte. „Wie lange kannten Sie Mrs Ruggerelo, bevor Sie wussten, dass sie die Richtige ist?“
„Ich kannte sie überhaupt nicht. Ich habe sie auf einer Party gesehen, und es hat gefunkt. Natürlich haben wir all die Dinge gemacht, miteinander ausgehen, den anderen der Familie vorstellen, über die Zukunft sprechen. Aber ich war mir schon ziemlich sicher, als ich sie zum ersten Mal sah. Und ich habe mich nicht geirrt.“
„Offenbar nicht.“
Leo rieb sich nachdenklich das Kinn. „Du hast mir erzählt, du hättest Natalie oft im Park gesehen, bevor ihr Hund im Eis eingebrochen ist. Du erwähntest, dass du dich mit ihr verabreden wolltest. Hat es bei dir auch gefunkt?“
„Das dachte ich. Doch nach der Versteigerung glaubte ich, mich geirrt zu haben. Wie gesagt, welche normale Frau würde schon einfach so dreiunddreißig Riesen ausgeben?“
Leo nickte. „Ja, da würden bei mir auch sämtliche Alarmglocken schrillen. Es wäre schlimm, wenn du in eine verhängnisvolle
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