Tiffany exklusiv Band 19
Affäre gerätst und dir jemand dein Kaninchen in einem Suppentopf kocht.“
„Ich habe kein Kaninchen.“
Leo klopfte ihm auf den Rücken. „Das ist gut. Halt trotzdem die Augen offen, ja? Irgendetwas stimmt da nicht. Ich weiß noch nicht, was es ist, aber Natalie hat eindeutig noch nicht ihre Karten auf den Tisch gelegt.“
Natalie hielt den Behälter mit der Zabaione in der Hand, als sie vor Mrs Sanchez’ Tür standen und Jonah leise klopfte. Sie hatten beschlossen, das Dessert nicht erst in sein Apartment zu bringen, da Mrs Sanchez dringend Hilfe brauchte.
„Vielleicht ist sie eingeschlafen“, meinte Jonah und klopfte etwas energischer.
„Komm rein, Jonah“, rief eine sanfte Stimme auf der anderen Seite der Tür.
Er benutzte seinen Schlüssel. „Mrs Sanchez? Ich habe eine Freundin mitgebracht.“
„Wie wundervoll. Komm rein, mein Junge, und stell mir deine Freundin vor.“
Natalie folgte Jonah in das Apartment, in dem es nach exotischen Gewürzen roch.
„Mrs Sanchez, darf ich Ihnen Natalie LeBlanc vorstellen?“
„Die Lady mit dem Hundebaby?“ Eine zerbrechlich wirkende Frau mit grauen Haaren saß in einem großen Sessel, in dem sie zu verschwinden schien. „Kommt näher, ich weiß nicht, wohin ich meine Brille gelegt habe. Meine Augen sind nicht mehr so gut. Lassen Sie sich anschauen.“
Natalie ging zu dem Sessel. „Freut mich, Sie kennenzulernen.“ Sie drückte den Behälter mit der Zabaione an sich, um sich bücken und der alten Dame die Hand schütteln zu können. Dabei verrutschte der Deckel, und auf einmal lief die hellgelbe Weincreme an ihrem Kleid herunter. „Oje!“ Sie hielt den Behälter von sich und wischte ihr Kleid ab, bevor etwas auf Mrs Sanchez Teppich tropfen konnte.
„Gib mir die Schüssel“, sagte Jonah und nahm sie ihr aus der Hand. „Beweg dich nicht. Ich hole etwas zum Aufwischen.“ Er verschwand im hinteren Teil des Apartments.
„Zu schade“, bemerkte Mrs Sanchez. „Ihr Kleid ist muy bonita. Ist das Mrs Ruggerelos Zabaione?“
„Ja.“ Natalie leckte sich die Finger ab. „Und sie schmeckt köstlich.“
„Wird Ihr Kleid wieder sauber werden?“
„Das hoffe ich.“ Sie fragte sich, ob die Reinigung es retten konnte. Sie hatte Stunden damit zugebracht, die Boutiquen abzusuchen. Außerdem würde dieses Kleid immer mit der Erinnerung an Jonah verbunden sein.
Jonah kehrte zurück, während Natalie noch ihre Finger ableckte. Sie hatte damit nichts provozieren wollen. Doch seinem Blick nach zu urteilen, als er ihr ein feuchtes Geschirrhandtuch reichte, war die Geste äußerst provozierend. Er räusperte sich. „Brauchst du Hilfe?“
„Diesmal nicht, danke“, erwiderte sie mit pochendem Herzen und begann, die ihr Kleid mit dem Tuch zu bearbeiten. „Allmählich musst du es satthaben, mich ständig zu retten.“
Mrs Sanchez kicherte. „Jonah wird es nie leid, Menschen zu retten, nicht wahr?“
„Wie?“, murmelte er, ohne den Blick von Natalie abzuwenden.
„Du bist dazu geboren, Menschen zu retten“, fuhr Mrs Sanchez fort. „Mir wird schwindelig, und du kommst sofort, um mich in mein Bett zu tragen.“ Sie tätschelte Jonahs Arm. „Genau wie sie im Fernsehen sagen. Ein Held.“
Jonah seufzte. „Das bin ich nicht. Die Medien machen viel zu viel Rummel darum. Ich dachte, wenigstens die Leute in diesem Haus würden …“
„Gerade die Leute in diesem Haus wissen, dass es wahr ist“, unterbrach Mrs Sanchez ihn. „Du reparierst Sachen, wenn der Hausmeister sich nicht darum kümmert, du machst Besorgungen … jedenfalls hast du das getan, bis die Frauen dir auf der Straße hinterherrannten.“
Natalie sah auf. „Das haben sie getan? Wann?“
Mrs Sanchez lachte hoch und klingend. „Ich habe ihn von meinem Fenster aus gesehen, mit zwei großen Einkaufstüten voller Windeln für die arme Mrs Sullivan – sie hat Drillinge, und ihr Mann macht ständig Überstunden, damit sie über die Runden kommen. Jeder versucht, ihnen zu helfen. Ich habe Babysachen gehäkelt, mehr kann ich nicht tun. Aber Jonah hat ihnen am meisten geholfen.“
„Ach was“, protestierte er. „Erst gestern haben die Jansens …“
„Doch, du hast das meiste getan. Lass mich die Geschichte erzählen. Er hatte also zwei große Taschen auf dem Arm, und ich hörte jemanden ‚Er ist es!‘ rufen. Ich schaue aus dem Fenster und entdecke zwei Ladys, die ihm wie verrückt nachrennen. Er musste einen ziemlichen Umweg machen, aber schließlich hängte er sie ab und hatte sogar
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