Tiffany Extra Band 01
wenige Meter über ihren Köpfen flatterte. Hand in Hand rannten sie zum Strand hinunter und barfuß durchs Wasser. Sie wichen Kindern aus, die in der sanften Brandung spielten, und Muscheln. Hailey fragte sich, ob sie jemals zuvor so mit einem Mann gelacht hatte.
Zu ihrem Erstaunen ließ der Wind abrupt nach, und der Drachen fiel zu Boden. „Wie schade“, sagte sie bedauernd.
„Nicht unbedingt“, sagte er und überraschte sie, indem er den Finger unter ihr Kinn legte und sie küsste. Hailey wusste nicht, wie lange sie sich in der Sonne küssten, während die Wellen ihre nackten Füße umspülten, doch es war der erstaunlichste Kuss ihres Lebens.
Nate legte die Hände auf ihre Hüften und erwiderte den Kuss voller Leidenschaft. Der Wind frischte wieder auf, und Hailey hörte den Drachen im Sand knattern. Langsam ließ Nate seine Hände höher wandern, ihre Arme hinauf zu ihrem Gesicht. Dann löste er seine Lippen von ihren und legte seine Stirn an ihre. Sein Atem ging schwer, was Hailey verriet, dass der Kuss die gleiche Wirkung auf ihn gehabt hatte wie auf sie.
„Nach dem Unterwassertraining hätte ich nicht für möglich gehalten, dass ich noch mal Lust bekomme, am Strand herumzurennen.“
Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus. Die Vorstellung, seine Ansichten ändern zu können, gefiel ihr.
„Allerdings bin ich da nur geschwommen, gerannt und habe mich im Sand gewälzt. Ich sah aus wie ein Zuckerkeks.“
Seine Worte ließen zwei Bilder in ihrem Kopf entstehen – von Keksen und von einem nackten, muskulösen Mann am Strand.
Nach einer Weile kehrten sie auf die Picknickdecke zurück. Sie lagen in der warmen Sonne und sahen sich an. Die sinnliche Stimmung war verlockend, und Hailey kamen gefährliche Gedanken, wie zum Beispiel: Was kann es schaden, sich ein paar Mal mit ihm zu treffen? , und: Bald ist er wieder verschwunden, also, was soll’s. Außerdem war alles an ihm sehr anziehend, von seinem knackigen Po bis zu seiner rücksichtsvollen Art.
Von da war es nicht mehr weit bis zu Sexfantasien. Sie war mit einem sensiblen Künstler zusammen gewesen, mit einem Manipulator im Geschäftsanzug und schließlich mit Mr Hot, der mindestens so sehr in sich selbst verliebt war wie sie in ihn. Aber mit einem vollkommen durchtrainierten, fähigen Mann hatte sie noch nie Sex gehabt. Breite Schultern, starke Arme … da gab es einiges, wofür sie der U.S. Army dankbar sein konnte. Wie er wohl im Bett war? Adjektive wie „flexibel“ und „ausdauernd“ kamen ihr in den Sinn.
Dieser Mann sprang aus Flugzeugen, tauchte unter Wasser mit Sprengstoff und vertraute lediglich auf sich selbst und seine Ausrüstung. Er besaß eine stille, intensive Ausstrahlung, die Hailey aufregend und zugleich beunruhigend fand. Wie wäre es, mit einem solchen Mann zu schlafen, im Zentrum seiner Aufmerksamkeit zu stehen? Ein lustvolles Prickeln überlief ihre Haut.
„Möchtest du eine Weintraube?“, fragte er.
Es war offensichtlich, dass er sie damit füttern wollte, eine Geste, die ganz oben auf der romantischen Skala stand, und eine von den vielen, in deren Genuss sie heute gekommen war. Warum hatte sie jemals behauptet, für romantische Dinge nicht empfänglich zu sein? Hailey leerte ihr Weinglas. Es wurde Zeit, ihn daran zu erinnern, dass sie keine Beziehung wollte, denn es schien ihr im Augenblick verdächtig darauf hinauszulaufen. „Ich hoffe, du hast nicht vergessen, dass ich keine feste Beziehung will.“
„Nein, habe ich nicht. Warum willst du keine?“
„Ich gerate immer an die falschen Männer.“
„Na, wie gut, dass nicht du dich für mich entschieden hast, sondern deine Schicksalskarte. So war es doch, oder?“
„Spar dir deinen Charme“, neckte sie ihn. „Der ist zwar süß, aber das hatte ich alles schon bei meinen drei Verlobten.“
„Du warst dreimal verlobt?“, fragte er perplex und sogar ein wenig besorgt. „Ich dachte, ich müsste mich nur gegen einen Exverlobten behaupten. Aber gleich drei?“
Er hatte sich also schon Gedanken über ihren früheren Liebhaber gemacht, nachdem sie ihn erwähnt hatte. Das freute sie, auch wenn das immer noch nicht hieß, dass es für sie beide eine Zukunft gab.
„Ich gönne mir eine Pause von den Männern.“
„Eigenartig, denn ich glaubte da ein ganz anderes Signal von dir zu empfangen, als du mich geküsst hast und in meinen Armen lagst.“
„Ich habe dich nicht geküsst, du hast mich geküsst.“
„Nein, du hast mich geküsst, und zwar ziemlich
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