Tiffany Extra Band 01
passierte? Trotzdem folgte sie ihm zu dem mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Empfangstresen.
„Ich hatte einen Korb für Peterson bestellt.“
Oh, er hatte also nicht vor, für ein paar Stunden ein Zimmer zu mieten. Nun ärgerte sie sich über sich selbst, dass sie ihm unlautere Absichten unterstellt hatte. Schuld daran waren ihre schlechten Erfahrungen mit ihren Exfreunden.
Die Frau am Empfang lächelte freundlich und nahm einen Telefonhörer ab. „Ich frage rasch in der Küche nach.“
Kurze Zeit später kam eine Frau mit einem Weidenkorb aus der Küche.
„Hier ist Ihr Picknickkorb. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“
„Ein Picknickkorb?“, fragte sie, als sie wieder Hand in Hand draußen auf dem Gehsteig standen.
„Im Gegensatz zu dir bin ich kein guter Koch.“
Er hatte das schwere romantische Geschütz aufgefahren, und Hailey merkte, dass sie dagegen doch nicht so immun war, wie sie ihm noch bei ihrem letzten Treffen versichert hatte.
Sie stiegen wieder in seinen Wagen und fuhren den San Diego Freeway entlang. Hailey entdeckte ein bekanntes Schild. „Du fährst mit mir zu Sea World?“, scherzte sie.
„Das spare ich mir für einen anderen Tag auf“, entgegnete er augenzwinkernd. „Nein, wir fahren in den Mission Bay Park.“
Die Gegend um die Mission Bay war früher einer ihrer Lieblingsplätze gewesen. Kilometerweit nichts als grünes Gras, Palmen und Sandstrände. Der perfekte Ort für ein Picknick. Offenbar musste sie ihre Meinung über Männer vom Militär überdenken, denn Nate hatte sich wirklich etwas Romantisches für sie ausgedacht, und es verfehlte seine Wirkung nicht. Sie musste unbedingt auf der Hut sein.
Sie gingen einen gewundenen Pfad entlang, bis sie einen schattigen Platz fanden, wo Nate die rot-weiß karierte Picknickdecke auf dem weichen Gras ausbreitete. In dem Korb befanden sich köstlicher Hühnchensalat, frische Früchte, Croissants und Wein. „Das war eine tolle Idee“, lobte Hailey ihn begeistert nach dem Essen.
„Das freut mich. Die vom Hotel haben sogar einen Drachen mit in den Korb gepackt“, sagte er.
Um das romantische Klischee vollkommen zu machen, dachte Hailey. Unglücklicherweise funktionierte es.
Er stand auf und half ihr hoch. Als er so dicht vor ihr stand, war sie sich plötzlich seiner Nähe nur allzu bewusst. Sie bemerkte sein Kinngrübchen, das sie in diesem Moment unglaublich sexy fand. Unwillkürlich hob sie die Hand, um es zu berühren, zog sie aber schnell wieder zurück. Hatte sie den Verstand verloren?
Sie sah ihm in die Augen und erschrak, denn das Funkeln darin verriet unmissverständlich sein Verlangen. Hailey spürte, dass ihr Herz heftig klopfte. Sie öffnete leicht die Lippen und beugte sich vor, bereit, ihn zu küssen.
„Dieser Teil des Parks ist bestens geeignet, um einen Drachen steigen zu lassen. Hier gibt es keine Stromleitungen und keine hohen Bäume. Bist du bereit?“
Sie war bereit, nur wusste sie nicht genau, wofür.
Er hatte sie voller Begierde angesehen, oder? Hailey hatte zwar seit einer ganzen Weile auf Dates verzichtet, aber so gründlich konnte sie sich nicht getäuscht haben. Und sie hatte ihm deutlich signalisiert, dass sie an einem Kuss interessiert war.
„Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zum letzten Mal einen Drachen habe steigen lassen“, sagte sie ein wenig angespannt.
Er ließ ihre Hände los und nahm den schlichten Drachen mit dem langen bunten Schwanz. „Möchtest du die Schnur halten oder den Drachen?“
„Die Schnur.“
Er gab ihr die Schnur und lief mit dem Drachen los.
„Und jetzt?“, rief sie.
„Warten wir auf Wind.“
Prompt wehte eine Bö vom Meer heran und hob den Drachen in den Himmel. Hailey gab ihm rasch Schnur, und Nate kam zu ihr zurück. „Gute Teamarbeit.“
Sie standen nebeneinander und schauten hinauf in den Himmel, während der Drachen höher und höher stieg. „Wollen wir rennen?“, schlug sie vor, denn sie fühlte sich leicht und beschwingt und wollte den Wind im Gesicht und in den Haaren spüren.
„Auf jeden Fall. Wir sollten ihn wieder etwas tiefer holen. Warte, ich helfe dir.“ Nate griff über ihre Schultern und legte seine Hände auf ihre, wobei sie erneut seine gebräunten muskulösen Arme bewundern konnte.
„Ich glaube, es gibt einfachere Methoden, einen Drachen einzuholen“, sagte sie über die Schulter.
„Mag sein“, erwiderte er, aber dabei blieb es.
Hailey lachte, und gemeinsam holten sie den Drachen herunter, bis er nur noch
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