Tiffany Extra Band 01
Träumer, der nicht mit Geld umgehen konnte. Wie dem auch sei, meine Großmutter war der Überzeugung, die Gäste sollten gleich beim Betreten des Hotels etwas Schönes sehen. Und das haben wir umzusetzen versucht.“
Nate ließ sich von ihrer Begeisterung anstecken und versuchte, das Hotel mit ihren Augen zu sehen. Die Tür zur Küche ging auf, und Amy kam mit dem Handy am Ohr herein. Sie sah ein bisschen zerzaust aus.
„Jake, ich möchte nicht darüber sprechen. Nein, es geht nicht anders. Es tut mir leid. Okay, ich bin im Sutherland.“ Einen traurigen Ausdruck im Gesicht, beendete sie das Gespräch und blieb erschrocken stehen, als sie die beiden bemerkte. „Himmel, habt ihr mich erschreckt. Ich habe euch gar nicht gesehen.“
„Wie läuft es mit Jake?“, erkundigte sich Hailey.
Amys Augen füllten sich mit Tränen. „Er begreift das mit der Karte nicht. Ich gehe jetzt hinauf in mein Zimmer.“
„Was hat es damit auf sich?“, fragte Nate, nachdem sie verschwunden war.
„Ach, diese blöden Schicksalskarten.“ Hailey schüttelte sich theatralisch. „Wollen wir aufbrechen?“
„Einverstanden.“
„Was hast du eigentlich geplant?“
„Das ist eine Überraschung.“
„Ich hasse Überraschungen.“ Sie rümpfte die Nase, was Nate so unwiderstehlich fand, dass er ihr erst einen Kuss auf die Nasenspitze gab und sie anschließend auf den Mund küsste.
Hailey hatte Nate nicht die ganze Wahrheit gesagt, denn eigentlich mochte sie Überraschungen, aber nur, wenn sie diejenige war, die für die Überraschung sorgte. Jetzt hielt sie es vor Neugier kaum noch aus, denn sie wollte unbedingt wissen, was auf seiner Schicksalskarte stand und was er vorhatte. Nate führte sie zu einem protzigen Wagen – schwarz, elegant, offenes Verdeck. „Den habe ich mir nach meinem Eintritt in die Navy gekauft, vom ersten Geld. Ich fand ihn cool und dachte, die Mädchen stehen auf so was. Mir war nicht klar, dass ich ihn die meiste Zeit irgendwo unterstellen muss, weil ich ständig in Übersee war. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, ihn nach Missouri zu schicken, damit mein Bruder sich damit amüsieren kann.“
„Wie kommt ein Junge aus Missouri zur Navy?“
„Ja, eigenartig, aber ein Großteil unserer Leute kommt aus dem Binnenland. Hängt wahrscheinlich mit unserer Sehnsucht nach dem Meer zusammen.“
Er half ihr beim Einsteigen, und sie sank in einen weichen grauen Ledersitz. Die Farbe passte zu seinen Augen, doch bezweifelte sie, dass er begeistert wäre, wenn sie ihn darauf hinweisen würde. Er mochte den Wagen heute albern finden, aber er passte zu ihm. Stromlinienförmig und ein echter Blickfang.
„Wie lange bist du hier noch stationiert?“, fragte sie, nachdem er auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte.
„Hoffentlich nicht mehr lange. Derzeit bilde ich SEAL-Anwärter aus.“
Nachdem sie sich angeschnallt hatten, startete er den starken Motor, und sie fuhren los, hinaus aus Coronado Richtung Altstadt von San Diego. Sie überquerten die Coronado Bridge, und schon bald sah Hailey die viktorianischen Gebäude des historischen Gaslamp Quarters, eine der Touristenattraktionen, mit dem Horton Grand Theater und seinen vielen Antiquitätengeschäften.
„Das Gaslamp-Viertel wollte ich schon die ganze Zeit besuchen, seit ich wieder zu Hause bin, ich habe es nur nicht geschafft“, sagte sie.
„Ich fand, es könnte inspirierend sein, all diese liebevoll restaurierten Gebäude zu sehen.“ Nachdem Nate geparkt und das Verdeck des Wagens geschlossen hatte, schlenderten sie durch das historische Viertel. „Wir müssen unbedingt mal abends herkommen, wenn das Gaslamp-Quarter-Schild leuchtet.“
Ihn über die gemeinsame Zukunft reden zu hören, auch wenn es sich nur um die unmittelbare handelte, ließ sie erschauern.
Sie besuchten mehrere kleinere Geschäfte, und dann führte Nate sie in einen Antiquitätenladen voller faszinierender Dinge. Haileys vernehmlich knurrender Magen lenkte sie jedoch ab, was ihr ganz recht war.
„Ein kurzer Stopp noch, dann können wir essen“, versprach Nate.
Draußen waren inzwischen zahlreiche Touristen unterwegs, und es kam Hailey wie das Natürlichste der Welt vor, dass Nate ihre Hand nahm. Dieser Mann strahlte eine solche Autorität aus, dass die Menschen ihm automatisch Platz machten. Hailey und er gingen die Straße entlang, bis sie zu einem der ältesten Hotels der Gegend gelangten.
Plötzlich wurde sie wütend. Was bildete er sich ein? Was glaubte er, was hier
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