Tiffany Extra Band 01
stürmisch.“
„Habe ich nicht“, protestierte sie. „Ich gebe zu, es hat Spaß gemacht, aber es geschah aus der Stimmung heraus – das Drachensteigenlassen, der Strand, das Laufen. Es ergab sich einfach, und ich bezweifle, dass sich das wiederholt.“
Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, bereute sie es, denn es war ein Fehler. Ein Mann wie Nate liebte nämlich die Herausforderung. Wahrscheinlich lebte er für den nächsten Adrenalinkick.
„Wenn du es noch einmal versuchen möchtest, nur um zu beweisen, dass es nichts bedeutet, bist du herzlich eingeladen.“ Er spannte die Brustmuskeln an, als wappne er sich.
Sie lachte, nahm sich aber sofort wieder zusammen. „Ich glaube, diesen Trick kenne ich aus irgendeinem Film. Hör zu, wir werden hier nicht irgendeine kitschige Szene nachspielen, in der du mich dazu provozierst, dich zu küssen.“
„Ich hatte gar nicht im Sinn, dich erneut zu küssen.“
„Lügner. Ich lege nur die Karten auf den Tisch.“ Genug von dem Geplänkel. Es wurde Zeit für Ernsthaftigkeit. „Du siehst sehr gut aus. Sogar sexy.“
„Warum fühle ich mich nicht geschmeichelt?“
Hailey grinste. „Normalerweise wäre ich dir sofort verfallen. Und genau deswegen bin ich es nicht.“
„Das ergibt überhaupt keinen Sinn.“
„Glaub mir, du willst gar nicht wissen, wie oft ich mich schon in Männern geirrt habe. Natürlich könnte ich mich auf eine Beziehung mit dir einlassen. Welche Frau würde es nicht gern mit dir versuchen? Früher hätte ich es probiert, und eine Weile lang wäre es sicher gut gegangen. Aber was dann? Ich fürchte, ich habe in dieser Hinsicht eine selbstzerstörerische Ader. Ich würde zum Beispiel ständig etwas an dir auszusetzen haben.“
„Und wenn es nichts auszusetzen gäbe?“
Ah, schon wieder eine Herausforderung! Das gefiel ihr. „Tja, dann würde ich dich testen und sehen, wie viel Blödsinn du erträgst. In jedem Fall würde dadurch der Sex schlechter werden, und schließlich würdest du genug von mir haben. Wir würden uns trennen, die Sachen aufteilen und so weiter. Du solltest mir also dankbar dafür sein, dass ich die Beziehung beende, bevor sie überhaupt angefangen hat.“
„Dabei hatte ich bloß ein gemeinsames Abendessen im Sinn. Erwähntest du bei all dem irgendwo Sex?“ Er streichelte mit dem Handrücken leicht ihren Arm, was sie erschauern ließ.
Witzig, sexy und charmant … das war ihr Verhängnis. Flieh vor ihm, solange du noch kannst, ermahnte ihre innere Stimme sie.
„Mache ich dich nervös?“
„Nein, natürlich nicht“, log sie. „Warum fragst du?“
„Weil ich diesen Eindruck habe. Du bist zwar temperamentvoll, aber du scheinst normalerweise nicht zappelig zu sein.“
Er hatte vollkommen recht, denn er machte sie tatsächlich nervös und reizte sie auf eine Art, wie noch kein Mann zuvor es geschafft hatte. Trotzdem würde sie sich von ihrer primitiven Reaktion auf ihn nicht aus dem Konzept bringen lassen. „Temperamentvoll?“, wiederholte sie und dachte dabei an den sportlichen Frauentyp, der die Haare zum Pferdeschwanz zusammengebunden trägt, kein Make-up, und neben diesem athletischen Mann joggt. In der Schule hatte sie die Mädchen auf dem Fußballfeld bewundert, wie sie rannten und lachten. Hailey besaß nicht einmal das nötige Koordinationsvermögen, um Aerobic zu machen.
„Ich nehme an, du stehst sonst nicht auf den temperamentvollen Typ.“
Er schüttelte reumütig lächelnd den Kopf. „Keine hat mir bisher Kekse gebacken“, sagte er mit leiser, rauer Stimme, die verriet, dass er ihre Kekse genauso gern naschte, wie er Hailey verführen würde. „Und dann diese Kleider mit den gerüschten schmalen Trägern …“
Unwillkürlich stellte sie sich vor, wie er ihr diese Träger mit seinen langen Fingern von den Schultern schob.
„Oder diese Kochschürze“, sagte er und kam näher. „Da will ich am liebsten sofort am Band ziehen und sie aufmachen.“
Sie schluckte angesichts der Vorstellung, wie er ihr die Schürze auszog … und nicht nur die Schürze.
„Und diese Pumps sind unglaublich sexy“, flüsterte er. Sein Mund befand sich jetzt dicht vor ihrem, und dann küsste er sie, warm und einladend, leider aber auch viel zu kurz.
Nachdem sie wieder atmen konnte, flüsterte sie: „Temperamentvoll ist in Ordnung.“
Seine Augen wurden schmal. „Oh ja, dagegen ist nichts einzuwenden.“
6. Kapitel
Irgendwie schien das Date kein Ende zu nehmen, und Hailey wollte auch gar nicht, dass es
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