Tiffany Extra Band 01
für schüchtern. Niemand außer dir kennt die ganze Wahrheit.“
„Ich wiederhole: Die Person, mit der du unbedingt darüber sprechen musst, ist Jake.“
„Das kann ich nicht!“
„Aber du musst etwas unternehmen. Jake scheint ein verständnisvoller Typ zu sein, und Sex ist nun einmal wichtig in einer Beziehung. Du musst das endlich in Ordnung bringen. Pass auf, ich habe eine Idee. Ich laufe nur schnell nach oben in mein Zimmer und hole etwas für dich. Bin gleich wieder da.“
„Okay“, sagte Amy, und Hailey stürmte aus dem Zimmer, um kurz darauf mit einem kleinen Buch mit rotgelbem Umschlag zurückzukommen. „Befreie dein sexuelles Ich“. Amy schluckte, als sie den Titel las.
Hailey klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. „Lass dich von dem Titel nicht einschüchtern. Außerdem könnte es doch sein, dass du deine Schicksalskarte falsch gedeutet hast.“
„Was gibt es da falsch zu deuten? Es gibt Schicksal, es gibt Zufälle, und es gibt geheimnisvolle kosmische Kräfte. Bestimmt gab es einen Grund dafür, dass ich zwei Wochen vor meiner Hochzeit diese Karte gezogen habe. Wie viele Zeichen soll ich denn noch ignorieren?“
„Vielleicht bedeuten diese Karten wirklich nichts, und du hast einfach bloß ein kleines Sexproblem, das zusammen mit der verständlichen Nervosität vor der Hochzeit eine Art Panik ausgelöst hat.“
Amy betrachtete ihren funkelnden Verlobungsring. „Die Karte hat mir klargemacht, dass es schon lange nicht mehr in Ordnung ist zwischen mir und Jake.“
Hailey hob beschwichtigend die Hände. „Ich habe drei gescheiterte Verlobungen hinter mir. Vielleicht hat mein Pech auf dich abgefärbt.“
„Das ist doch albern.“
„Genauso albern, wie seine Zukunft auf eine Packung in Massen produzierter Karten zu gründen? Wie dem auch sei, vielleicht will die Botschaft auf der Karte dich nicht auffordern, Jake zu verlassen, sondern etwas in eurer Beziehung freizulassen. Vielleicht sollt ihr eurer Neugier freien Lauf lassen. Und jetzt fang an zu lesen.“ Hailey stand auf. „Ich werde dich mit dem Buch allein lassen.“
„Diese Schokoladen- und Erdbeerwaffeln sind himmlisch. Die Gäste verlangen nach mehr“, informierte Hailey ihre Schwester und stellte das Tablett auf den Küchentresen.
„Wie geht es unserem neuesten Gast?“, erkundigte sich Rachel besorgt.
„Entspann dich. Ich habe gestern Abend ein paar Dinge in Gang gebracht. Ich bin mir sicher, dass der Ratgeber, den ich Amy ans Herz gelegt habe, sie nachdenklich machen wird.“
„Wie ist es übrigens bei dir gelaufen? Ich habe die Eiscreme bereitgehalten.“
Hailey hörte die Enttäuschung aus Rachels Stimme, denn als ihre Mutter noch gelebt hatte, hatten sie nach einem Date immer in der Küche zusammen Eis gegessen. Die drei hatten dann herumgealbert, sich einander anvertraut und über das Date gesprochen, bis ihr Dad scherzhaft verkündet hatte, die Frauenpowerstunde sei vorbei.
„Tut mir leid, ich habe nicht mehr daran gedacht.“
„Dafür musst du mir jetzt alles genau berichten. Habt ihr euch geküsst?“
Hailey erbebte bei der Erinnerung daran. „Ja, haben wir.“ Und wir haben noch viel mehr getan, fügte sie in Gedanken hinzu. „Würde ich auf romantische Gesten stehen, hätte ich mit Nate das große Los gezogen. Wir haben ein Picknick am Strand gemacht.“
Rachel ließ den Schwamm ins Spülwasser plumpsen. „Wie bitte? Du hast draußen etwas unternommen? Und es hat dir gefallen? Trotz der Insekten und der Möglichkeit, ins Schwitzen zu kommen? Hattest du keine Angst um deine Frisur?“
„So schlimm bin ich auch wieder nicht.“
„Na ja, mag sein. Aber du bist schon ziemlich ‚girly‘. Pink ist deine Lieblingsfarbe, und an einem Paar Riemchenpumps kannst du einfach nicht vorbeigehen. Bis du mit Nate hier ankamst, wusste ich nicht einmal, dass du Tennisschuhe besitzt.“
„Die habe ich mir gerade gekauft“, gestand Hailey und fuhr fort, Gläser in die Spülmaschine einzuräumen.
„Wow. Je mehr ich über diesen SEAL höre, desto beeindruckter bin ich. Wann seht ihr euch wieder?“
Hailey richtete sich auf. „Er hat mich nicht direkt um ein nächstes Date gebeten.“ Er hatte vom „nächsten Mal“ gesprochen.
„Hm, das ist merkwürdig, wo er doch ganz verrückt nach dir zu sein scheint.“
„Ich habe ihm erklärt, dass ich keine Beziehung will.“ Inzwischen wünschte sie beinahe, sie hätte den Mund gehalten.
Ihre Schwester schnalzte mit der Zunge. „Ich hatte nicht den
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