Tiffany Extra Band 03
sarkastisch.
„Stopp!“
Es klopfte an der Tür, und Blake öffnete sie. Wenn er überrascht war, Casper zu sehen, ließ er es sich nicht anmerken. „Entschuldigung, Kaia, gehört dies zu Royces Sammlung?“ In seiner Hand hielt er die Schnupftabaksdose.
Sie wusste nicht, woher er sie hatte, nur dass er sie hatte. Sie sah ihm in die Augen. „Danke“, flüsterte sie. Laut antwortete sie: „Nein, das tut es nicht. Es muss hierhergehören.“ Sie drehte sich um und stellte die Dose behutsam auf Caspers Schreibtisch.
Schwer atmend starrte Casper hin. Als er nichts sagte, nahm Kaia die Dose und legte sie in die Vase. „Ich habe unsere Abmachung erfüllt.“
Ruhig nahm Casper sie wieder heraus. „Leider ist es Ihnen nicht gelungen zu verhindern, dass jemand anders von der Schnupftabaksdose erfährt.“ Er schaute über ihre Schulter zu Blake.
Ihr wurde der Mund trocken. „Es kamen erschwerende Umstände hinzu. Ein Stromausfall.“
Casper setzte sich an seinen Schreibtisch. Er schloss die Schublade auf, in der er die Replik aus Schokolade aufbewahrt hatte, legte die Dose und den Anhänger hinein und nahm die gefaxte Vereinbarung heraus, die Tyrone ihn hatte unterzeichnen lassen. „In diesem Vertrag steht nichts von ‚erschwerenden Umständen‘.“ Er warf ihr einen verächtlichen Blick zu. „Ein guter Anwalt hätte daran gedacht.“ Er riss das Papier in der Mitte durch.
Kaia blieb wie erstarrt stehen. Er tat es wieder. Er log und betrog und würde wieder damit davonkommen.
„Ich werde Sie jetzt bitten zu gehen.“ Casper schloss die Schublade ab. „Mr McCauley, gab es etwas Besonderes, weswegen Sie mich sprechen wollten?“
Benommen drängte Kaia sich an Blake vorbei und tastete nach ihrem Handy. Tyrone würde ihr helfen. Er musste ihr helfen.
Sie war gerade draußen und dabei, die Nummer einzutippen, als sie Blakes Stimme laut und deutlich hörte. „Meine Leute machen oben einige Reparaturen an den Fenstern.“
„Gab es Sturmschäden?“, fragte Casper.
„Es handelt sich nur um ein paar kleinere Anpassungen zu Sicherheitszwecken. Die Alarmanlage wird ungefähr zwanzig Minuten außer Betrieb sein. Ich bleibe vor Ort, bis wir fertig sind.“
Blake verschaffte ihr freien Zutritt zum Haus. Ohne zu wissen, was zwischen ihr und Casper vorging, vertraute er ihr.
Wow. Er liebt mich wirklich, dachte Kaia lächelnd. Sie blieb außer Sichtweite, während Blake und Casper das Büro verließen. Dann machte sie sich an die Arbeit.
Blake schaute zu, wie Kaia ein leckeres Omelett mit Käse und Schinken und anderen fetten Köstlichkeiten verschlang. Er wusste, dass es lecker war, weil er ebenfalls so eins auf dem Teller hatte.
Sie saßen in einem Lokal ungefähr eine Meile von Caspers Haus entfernt. Noch hatten sie nicht darüber gesprochen, was passiert war, nachdem Kaia das Büro verlassen hatte. Blake hatte nicht gefragt, aber er hoffte inständig, dass sie es ihm erzählen würde.
Er hatte ihr Gespräch mit Casper mit angehört und daraus geschlossen, dass sie noch eine Art Nebengeschäft mit ihm hatte. Als Tinas Name fiel, vermutete Blake, dass Caspers Frau noch etwas hatte mitgehen lassen. Statt sie direkt darauf anzusprechen, hatte er schamlos den Hund benutzt. „Ich kann das nehmen“, hatte er Tina angeboten, ihr die Dose abgenommen und ihr dafür Jo Jo in die Arme gedrückt. Von dem Hund abgelenkt, hatte Tina nicht gemerkt, dass Blake die mit Juwelen besetzte Dose einsteckte, statt sie auf einen Tisch zu stellen.
Er wusste nicht, was für ein Ding das war, doch er wusste, dass Kaia es brauchte. Danach hatte er genug gehört, um zu begreifen, dass Casper schon wieder sein Wort brach.
„Du hast mich nicht gefragt, was ich getan habe.“ Kaia schaute ihn über den Rand ihres Glases an und trank einen großen Schluck Orangensaft.
„Ich wollte, dass du es mir erzählst.“
„Das wollte ich auch. Aber erst hinterher, im Moment meines Triumphes, und nicht, nachdem ich wieder von Casper hereingelegt worden bin.“
„Du hattest noch einen anderen Deal mit ihm. So viel habe ich schon erraten.“
Sie nickte. „Die Schnupftabaksdose gehört der litauischen Botschaft. Tina hatte sie während eines Banketts gestohlen. Unsere Regierung überprüft die Gäste. Deshalb bekam Casper es mit der Angst zu tun.“ Sie nippte an ihrem Kaffee. „Der Deal war, dass er, wenn ich die Dose finde, ohne dass jemand etwas merkt, meinen Ruf wiederherstellt.“
„Kaia!“
Sie nickte. „Er wollte mir auch das
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