Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
haben.“
„Ich habe mir einfach immer vorgestellt, dass er mal eine reiche, glamouröse Frau heiraten würde, wisst ihr, eine, die seine Familie akzeptieren würde. Ich verdiene mein Geld mit Nachtisch. Ich fahre ein zehn Jahre altes Auto und wohne in einer Einzimmerwohnung mit kaputter Heizung. Und ich habe keine Ahnung, was aus mir werden soll.“
„Na ja, du solltest ihm das sagen“, meinte Kate. „Alles, die ganze Wahrheit. Meiner Meinung nach unterschätzt du seine Gefühle für dich, Jules.“
Julia atmete tief ein und richtete sich auf. Nach letzter Nacht, nach ihrer stillen Vertrautheit und all den geflüsterten Zärtlichkeiten war es vielleicht an der Zeit, ihm alles zu erzählen.
„Ist es okay, wenn ich die Vorhänge später nähe? Ich sollte mit ihm reden.“
„Geh schon“, sagte Kate. „Er und Mason streichen den Tennisplatz, glaube ich.“
Sie stieß ihren Stuhl zurück und stand auf, da hörten sie plötzlich einen Schrei von der Tür.
„Oh mein Gott, bist du es, Julia McKee?“
Julia sah, wie eine umwerfende Blondine durch die Tür gestürmt kam. Sie trug ein maßgeschneidertes Leinenkostüm mit tiefem Ausschnitt und erstaunlich viel Beinfreiheit. Ihre Haut war gleichmäßig gebräunt und ihre Finger perfekt manikürt. Sie sah aus, als käme sie direkt aus einem Schönheitssalon, auch die Haare waren perfekt gestyled – sexy und zugleich elegant.
Adam stand hinter ihr im Türrahmen und beobachtete die Szene mit neugierigem Blick.
„Erinnerst du dich nicht mehr an mich?“, fragte sie. „Und Frannie, bist du das? Oh, ihr habt euch überhaupt nicht verändert.“
„Hallo Caroline“, sagte Kate.
Julias Magen drehte sich um. „Caroline Perrone?“
„Ja! Mason hatte erzählt, dass ihr mit ein paar Leuten herkommt, um das Camp wieder aufzubauen.“ Sie drehte sich um, packte Adams Arm und zog ihn in den Speisesaal. „Stellt euch vor, was für eine Überraschung, Adam hier zu finden. Wir haben uns seit Jahren nicht gesehen.“
Julia zwang sich zu einem Lächeln. „Und was machst du hier?“ Das entsprach nicht den gängigen Konversationsregeln, aber Julia konnte nur daran denken, wie Caroline an Adams Arm hing. Besitzergreifend, als hätte sie ihn fest für sich reserviert.
„Also ich bin Immobilienmaklerin, ich habe Mason und Kate das Camp verkauft. Ich habe meine Firma hier in der Stadt.“
„Oh, stimmt“, sagte Frannie. „Ich vergaß, dass du von hier bist.“
„Ja, manche von uns können im Paradies leben, während andere sich in Großstädten abrackern müssen. Hört mal, ich habe ein wunderbares Haus am See, kommt doch heute Abend alle zum Essen vorbei?“
„Oh, das wird nicht möglich sein“, sagte Kate. „Wir haben noch so viel zu tun.“
„Blödsinn. Ihr müsst euch auch mal ein paar Stunden Freizeit leisten. Ich kann inzwischen wirklich gut kochen, alle sagen immer, ich soll mein eigenes Restaurant aufmachen, aber damit kann man ja nichts verdienen.“
„Klar, viel Geld zu verdienen ist das Wichtigste“, sagte Adam.
„Ja“, sagte sie und sah lächelnd zu ihm auf. „Wir zwei müssen uns unbedingt länger unterhalten.“ Sie lächelte strahlend. „Also, ich sehe euch alle später bei mir. Um sieben? Das wird richtig lustig, was meint ihr?“ Sie klammerte sich noch fester an Adam. „Bringst du mich zu meinem Auto?“, gurrte sie. „Wir haben uns ja so viel zu erzählen.“
„Sicher“, sagte Adam.
Julia sah zu, wie er mit Caroline dicht an seiner Seite hinaus ging. Als die Tür hinter den beiden zufiel, stieß sie die Luft aus, die sie angehalten hatte. „Alles, was ich über Adam und mich gesagt habe – vergesst es einfach.“
Kate sah sie streng an. „Komm schon, Jules, ich denke nicht …“
Julia fasste sich an die Stirn und lächelte ihre Freundinnen schief an. „Ich bekomme grad solche Kopfschmerzen. Grüßt Caroline von mir, ja, aber ich bleibe wohl lieber hier.“
6. KAPITEL
Julia beugte sich über die Nähmaschine und nähte den Saum eines Duschvorhangs. Die Maschine ratterte den Stoff entlang. Als sie fertig war, warf sie einen Blick auf die Uhr an der Wand. Es war fast acht Uhr und sie fragte sich, wie das Essen bei Caroline wohl verlief.
Kate und Frannie hatten beide versucht, sie doch noch zum Mitkommen zu überreden, aber keine Chance – sie hatte wirklich nicht vor, sich einen ganzen Abend lang die Wiedervereinigung von Adam und Caroline anzutun. Kate meinte, dass die gerade erst geschiedene Caroline auf der Jagd
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