Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
der Hand über ihren Nacken. „Ein Käfer? Eine Spinne? Nehmt es weg!“
Frannie stand ebenfalls auf. „Das … oh man, ist das ein Knutschfleck?“
„Was?“ Julia verdeckte ihren Hals mit den Händen.
„Lass mal sehen“, sagte Frannie und versuchte, Julias Finger zur Seite zu bewegen. „Mit wem machst du rum?“
„Mit Ben? Hast du was mit Ben?“, fragte Kate.
„Nein!“, rief Frannie im gleichen Moment wie Julia.
Frannie wurde rot, als die anderen zwei sie anstarrten. „Okay, ja, ich habe etwas mit Ben. Seht mich nicht so an. Er ist süß, er steht zur Verfügung, er hat gerade mit seiner fürchterlichen Freundin Schluss gemacht und wir sind den ganzen Weg aus Minneapolis zusammen hergefahren.“ Frannie sah zu Julia. „Es bleibt also nur eine Möglichkeit – außer du hast eine stürmische Affäre mit Bigfoot.“
„Adam?“ Kate japste. „Du und Adam?“
„Warum ist denn das so schwer vorstellbar?“, fragte Julia. „Findet ihr es so abwegig, dass er mich anziehend finden könnte?“
„Natürlich nicht“, sagte Frannie. „Aber eigentlich hasst du ihn doch.“
„Ich hasse ihn nicht. Ich habe ihn nie gehasst, nur vertrauen konnte ich ihm auch nie. Jetzt sind wir beide erwachsen und …“ Sie atmete tief ein. „Was wir genau haben, weiß ich noch nicht. Anfangs wollte ich nur wissen, wie es wohl mit ihm wäre.“
„Und?“, fragte Frannie.
„Wenn du Details wissen willst, musst du aber auch mit Einzelheiten rausrücken.“
„Ja“, sagte Kate. „Kommen wir zu den Details. Erst Jules, dann du, Frannie.“
Julia war sich nicht sicher, wie viel sie erzählen konnte. Frannie und Kate waren ihre engsten Freundinnen, aber so richtig konnte sie sich ihr Verhalten selbst noch nicht erklären. Dass sie so viele Jahre in Adam verknallt gewesen war, hatte sie ihnen nie erzählt. Aber vielleicht war es an der Zeit, dieses Geheimnis auch noch zu lüften.
„Zunächst muss ich euch gestehen, dass ich Adam noch nie gehasst habe. Im Gegenteil, ich …“
„Du warst es“, unterbrach Kate sie. „Das Tagebuch aus der Murmeltierhütte. Es geht um dich und Adam, stimmt’s?“
Julia schlug die Hände vor ihr Gesicht. „Ja. Und ich würde es wirklich begrüßen, wenn ihr daraus nicht mehr beim Frühstück zur allgemeinen Unterhaltung vorlesen würdet.“
„Also warst du all die Jahre in Adam verknallt?“
„Nein! Früher mal, ja. Er war der süßeste Typ im Camp und ich hatte mit der Scheidung meiner Eltern zu tun. Es war eine sichere Sache, ihn aus der Distanz anzuhimmeln. Es war nicht real und also konnte es auch nicht kaputtgehen, er konnte mich nicht verletzen. Also habe ich mich dieser Fantasie hingegeben. Und jedes Mal, wenn ich das Camp wieder verlassen habe, habe ich auch nicht mehr an ihn gedacht.“
„Und wie ist es heute?“, fragte Frannie.
„Ich weiß es nicht, ich bin … glücklich und ein wenig verknallt. Und plane eigentlich, in zwei Monaten nach Paris zu gehen. Ihr kennt Adam ja, der wird schnell eine neue Flamme haben.“
„Du planst eigentlich , nach Paris zu gehen?“ Frannie lächelte. „Das ist etwas anderes, als wenn du tatsächlich nach Paris gehst. Denkst du darüber nach, deine Pläne zu ändern?“
Kate lehnte sich nach vorne. „Wie hat er reagiert, als du ihm davon erzählt hast?“
„Er weiß es nicht – noch nicht. Anfangs hat es keine Rolle gespielt. Und dann ist alles so schnell gegangen und jetzt habe ich Angst, dass er wütend wird, wenn ich es ihm sage.“
„Aber von deinem Tagebuch hast du ihm erzählt, von deiner Schwärmerei?“
Julia schüttelte den Kopf. „Nein, davon weiß er auch nichts.“
Kate lehnte sich zurück und sah sie stirnrunzelnd an. „Also er muss etwas geahnt haben, er kam nämlich zu mir und hat das Buch mitgenommen.“
„Du hast es ihm gegeben?“
„Ich wusste ja nicht, dass es deins war“, sagte Kate. „Oder dass es von ihm handelt. Ist doch auch egal, du warst ein Teenager, es war nur eine dumme Schwärmerei.“
„Ihr findet das bestimmt dämlich, aber ich weiß, wie sehr Adam die Herausforderung liebt. Wenn er sich eines Mädchens erst mal sicher ist, verliert er das Interesse.“
Kate nahm Julias Hand. „Er hat sich ein wenig entwickelt in den vergangenen acht Jahren.“
„Ich weiß“, murmelte Julia. „Ich wünsche es mir. Aber ein Mann wie er sollte am Ende nicht mit einer Frau wie mir zusammenkommen.“
Frannie japste. „Was soll das denn heißen? Er kann sich freuen, dich zu
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