Tiffany hot & sexy Band 16
man es verlor.
Oder sollte sie lieber sagen, bis man es verjagt hatte?
Sie lachte bitter. Zuerst hatte sie Gauge angegriffen wegen seines Verhaltens Jerry gegenüber, und heute hatte er sie zurückgewiesen. So wie sie verzweifelt nach einer Möglichkeit gesucht hatte, die Trennung von Jerry zu vergessen und diese in Gauges Bett fand, wollte er einen endgültigen Bruch herbeiführen, indem er eine Frau mit nach Hause nahm, weil er sicher sein konnte, dass sie es mitbekommen würde – wenn nicht am Abend, dann eben am Morgen, wenn diese Frau ging.
Vielleicht aber auch nicht. Es konnte ja sein, dass er gar nicht so viel für sie empfand wie sie für ihn und dass dieser Abend einfach ein ganz normaler Abend für ihn gewesen war.
Sie erinnerte sich, wie er sie vor Kurzem noch in den Armen gehalten hatte und sie nicht gehen lassen wollte. In seinen Augen hatte sie zu erkennen geglaubt, dass ihn dieselben Gedanken quälten wie sie.
Warum dann diese andere Frau?
Es war beinah komisch. Vor noch nicht allzu langer Zeit hatte sie geglaubt, Jerry sei der Richtige für sie. Als er mit ihr Schluss machte, war sie verzweifelt. Er hatte sie nicht nur einmal verlassen, sondern gleich zweimal. Jetzt aber …
Jetzt wusste sie, dass Jerry lediglich ihren Stolz verletzt hatte, denn zwischen ihnen war keine echte Liebe gewesen. Sie konnte sich selbst nicht einmal Vorwürfe machen, das nicht erkannt zu haben, weil sie gar nicht gewusst hatte, was wahre Liebe ist.
Nun aber litt sie unendliche Qualen, und die Zukunft lag trostlos und düster vor ihr. Wenn man ihr vor zwei Wochen gesagt hätte, der sexy Musiker Patrick Gauge würde ihr Herz erobern und ihr zeigen, was echte Liebe ist, hätte sie nur laut gelacht.
Nun war genau das geschehen, ob sie es wahrhaben wollte oder nicht. Die Wahrheit ließ sich nicht länger ignorieren – sie liebte Patrick Gauge, trotz all seiner Fehler. Nur wenn sie mit ihm zusammen war, fühlte sie sich gut und nicht mehr einsam.
Sie wünschte, das wäre ihr schon klar gewesen, bevor es zu spät war.
Gauge wich taumelnd einige Schritte zurück und verlor das Gleichgewicht nach Kevins Stoß.
„Was zur Hölle hast du getan?“
„Wovon redest du?“ Er fragte sich, was in seinem ehemals besten Freund vorging.
„Das Feuer!“, rief Kevin. „Wolltest du unsere Partnerschaft so dringend beenden?“
„Was?“ Warf Kevin ihm etwa vor, das Feuer gelegt zu haben und für das Chaos verantwortlich zu sein, das sich gerade in seinem Rücken abspielte? Er konnte es nicht glauben. Kevins Attacke hatte ihn zunächst völlig überrascht, aber allmählich fand er seine Fassung wider und bot ihm die Stirn. „Na, das ist ja mal etwas ganz Neues“, sagte er finster. „Jetzt wirfst du mir also auch noch Brandstiftung vor?“
Kevin kam drohend näher, doch er wich diesmal nicht zurück.
„Sag mir, dass du es nicht getan hast“, verlangte Kevin. „Sag mir, dass du BMC nicht zerstört hast, damit du endgültig von hier verschwinden kannst.“
Sie standen sich jetzt so nah gegenüber, dass ihre Nasenspitzen sich beinah berührten. „Ich habe dieses verdammte Feuer nicht gelegt, also lass mich gefälligst in Ruhe oder du wirst es bereuen.“
„Was willst du denn tun, Gauge? Auf mich losgehen? Nur zu, aber diesmal werde ich mich nicht bremsen.“
„Ich würde dir liebend gern einen Kinnhaken verpassen, du selbstgerechter Mistkerl, aber ich werde es nicht tun. Jedenfalls jetzt nicht, sonst stehst du wieder als das vollkommene Unschuldslamm da.“ Seine bissigen Worte erstaunten ihn selbst, aber er bereute sie nicht. „Ich habe das Feuer nicht gelegt“, sagte er noch einmal. „Ich kann einfach nicht glauben, dass du das überhaupt denken kannst.“
„Was soll ich denn sonst denken? Du willst mit dem Geschäft nichts mehr zu tun haben. Du löst die Schecks nicht ein, und plötzlich geht der Laden über Nacht in Flammen auf, sodass du frei bist. Das passt alles ein bisschen zu gut zusammen, finde ich. Bist du nicht deshalb zurückgekommen, weil du alle Brücken abbrechen wolltest?“
Er wusste nicht, was er sagen sollte, deshalb schwieg er. Kevins Vorwürfe enthielten eine beunruhigende Logik, sie klangen plausibel.
„Gib es zu, Gauge, du bist ein Lügner und Betrüger. Du entschuldigst dich für Dinge, die jemand anders gar nicht tun würde. Vielleicht hast du gute Gründe dafür, vielleicht auch nicht. Ich kann nicht behaupten, dass mich das noch interessiert, denn jetzt wirst du nur noch nach deinen
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