Tiffany Hot & Sexy Band 26
von seinem unerbittlichen Blick. „Ich weiß nicht, woher Sie Ihre Informationen haben, Miss Sinclair, doch wenn ich Sie wäre, würde ich bei den Tatsachen bleiben, bevor ich eine Story veröffentliche, die jeder Grundlage entbehrt und die Sie und Ihre Zeitschrift in große Verlegenheit bringen könnte.“
Der harte Ausdruck seiner Augen verriet, dass er ernsthaft verärgert war. Sara konnte es ihm nicht übel nehmen. Wenn Lauren recht hatte und Sergeant Delgado wirklich mit der Geiselrettung zu tun hatte, würde seine Deckung durch ihre Story auffliegen.
„Ich weiß aus einer verlässlichen Quelle, dass Sie der führende Kopf hinter der Aktion waren“, platzte es aus ihr heraus. „Es wäre eine wunderbare Geschichte, wenn Sie bereit wären, darüber zu reden. Und natürlich würde die Zeitschrift dafür kräftig die Werbetrommel für den Semper Fi-Fonds rühren.“
Rafe starrte sie einen Moment lang sprachlos an, dann lachte er leise. „Meine Güte. Ich werde allmählich weich“, murmelte er, bevor er aufstand. „Das Interview ist beendet, Miss Sinclair.“
Bestürzt schaute Sara zu ihm auf. „Warten Sie. Was heißt das, es ist beendet?“
Er war wütend. Sie sah es ihm deutlich an. Aber als er sprach, klang seine Stimme beinahe sanft.
„Ich rede grundsätzlich nicht mit Journalisten, doch Sie schienen so ernsthaft daran interessiert zu sein, mehr über den Semper Fi-Fonds zu erfahren, dass ich mich wider besseres Wissen auf ein Treffen mit Ihnen eingelassen habe.“ Er schnaubte verächtlich. „Dabei sind Ihnen die verwundeten Soldaten in Wahrheit völlig egal, stimmt’s? Sie wollen lieber eine Story bringen, die nicht nur geheime Informationen verrät, sondern auch noch andere Marines gefährden könnte.“ Er schob den Stuhl unter den Tisch. „Es tut mir leid, dass ich Sie enttäusche, Miss Sinclair, aber Sie müssen sich Ihre schmutzigen Enthüllungen von jemand anderem holen.“
Hastig stand sie auf. „Nein, warten Sie“, beschwor sie ihn, als er sich abwandte. Er drehte nur den Kopf zu ihr um und wartete.
„Es tut mir leid“, sagte sie schnell. „Ich will niemanden in Gefahr bringen. Wenn ich verspreche, Ihre Identität geheim zu halten, werden Sie es sich dann noch einmal überlegen?“
Er ließ seinen Blick über ihren Körper schweifen und kurz auf ihrem Mund verweilen. Für einen Moment meinte Sara so etwas wie Bedauern in seinem Gesicht zu erkennen.
„Auf Wiedersehen, Miss Sinclair.“
Sie sah ihm nach, während er sich an den Tischen auf der belebten Terrasse vorbeischlängelte und schließlich auf die Straße trat und verschwand. Als ihr bewusst wurde, dass sie immer noch stand und einige Gäste sie schon neugierig musterten, setzte sie sich benommen hin. Der Kellner kam mit einem kleinen Tablett und stellte ihr einen Becher heiße Schokolade hin.
„Machen Sie sich keine Mühe mit dem Kaffee“, murmelte Sara und lächelte entschuldigend. „Der Herr ist gegangen.“
Sie konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. An seiner Stelle hätte sie dasselbe getan.
4. KAPITEL
Rafe brauchte einen Drink. Dringend.
Nachdem er das Pavilion Café verlassen hatte, ging er die Constitution Avenue entlang, bis er einen kleinen Pub sah. Kurz entschlossen kehrte er dort ein. Er bestellte ein Guinness, stellte sich an einen Tisch am Fenster und ließ das Gespräch mit Sara Sinclair Revue passieren.
Er hätte sich gar nicht erst mit ihr treffen sollen. Ihr Lächeln, ihre arglosen blauen Augen – alles nur Täuschung. Sara Sinclair trug ihre Unschuldsmiene wie eine Maske, hinter der sie ihr wahres Gesicht versteckte. In dieser Hinsicht war sie genau wie Ann Lonquist, die Frau, die schuld daran war, dass er Journalisten nicht ausstehen konnte.
Er erinnerte sich noch genau an die Nacht, in der er und seine Männer in das Quartier eingedrungen waren, in dem Ann und die anderen Frauen von Taliban gefangen gehalten wurden. Bis zu dem Zeitpunkt war die Rettungsmission reibungslos verlaufen. Seine Leute hatten die Wachen ausgeschaltet, und innerhalb von Minuten hatten sie die Geiseln in einem der hinteren Räume des Gebäudes gefunden.
Die Frauen waren erschöpft und verängstigt, aber unverletzt. Die jüngste, Ann Lonquist, klammerte sich an ihn und weckte seinen männlichen Beschützerinstinkt. Für eine Sekunde sah Rafe sich in der Rolle des Helden, der ein hilfloses Mädchen aus Gefahr rettete, bevor er das Bild verdrängte und sich auf seinen Job konzentrierte. Sie waren dabei, sich
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