Tiffany Hot & Sexy Band 26
Zungenspitze über die Lippen und tupfte den Rest mit ihrer Serviette ab. „Weg?“
Sein Blick verweilte mit einer Intensität auf ihrem Mund, die Sara nervös machte. Und erregte.
„Ja“, antwortete er heiser. „Weg.“
Sie räusperte sich und versuchte sich zu konzentrieren. „Danke, dass Sie Zeit für mich gefunden haben. Ihre Rede auf dem Charity-Ball hat mich wirklich beeindruckt.“
Er neigte den Kopf.
Sara holte einen kleinen Rekorder und einen Block aus ihrer Tasche. „Ich möchte mir während unseres Gesprächs Notizen machen. Stört Sie das?“
Er zuckte mit den Schultern. Sara glaubte einen Hauch von Belustigung in seinen dunklen Augen zu erkennen. „Nicht im Geringsten. Worüber möchten Sie sprechen?“
„Erzählen Sie mir doch von Ihrem Einsatz für verwundete Marines und den Semper Fi-Fonds.“
Rafe lehnte sich zurück und verschränkte die Finger über seinem flachen Bauch. Die Lederjacke klaffte auf, sodass Sara die Schrift auf seinem T-Shirt lesen konnte.
Du kannst weglaufen, aber entkommen wirst du nicht.
Ungewollt schossen ihr Bilder durch den Kopf: Rafe, der sie verfolgte. Rafe, der sie packte. Rafe, der Dinge mit ihr machte, die sie vorher nur in ihrer Fantasie erlebt hatte.
Verwirrt beugte sie sich über ihren Block und tat so, als ob sie sich etwas notierte. Der Spruch auf dem T-Shirt erinnerte sie nur zu deutlich daran, was dieser Mann beruflich machte. Sie hatte Berichte darüber gehört, was die Männer, die an der Geiselbefreiung in Pakistan beteiligt waren, zuvor getan hatten. Während das Militär behauptete, dass die Einheit nur im Land war, um für die Sicherheit bei der Eröffnung einer Mädchenschule, die das Marine Corps finanziert hatte, zu sorgen, hatte Rafe Gerüchten zufolge in Wirklichkeit Rebellen gejagt. Die Operation war so geheim, dass das Weiße Haus jede Kenntnis davon leugnete.
„Gute Freunde von mir wurden in Afghanistan und dem Irak getötet oder verletzt“, erzählte er mit leiser Stimme. „Der Semper Fi-Fonds unterstützt ihre Familien mit dringend benötigten Zuwendungen.“
„Aber Sie tun mehr, als nur für finanzielle Mittel zu sorgen, nicht wahr?“
„Wir bieten den Betroffenen auch emotionale Hilfe, das ist richtig.“
Sara hörte zu, wie Rafe ihr von einem Soldaten erzählte, der bei einer Explosion schwer verletzt worden war. Um ihm beizustehen und neuen Lebensmut zu geben, reihte sich seine ganze Einheit jeden Sonntag auf, um ihn von ihrem Stützpunkt aus anzurufen.
„Das ist eine wundervolle Geschichte“, stimmte sie zu. „In Ihrer Rede auf dem Ball kamen Sie auf Ihre Arbeit im Walter Reed Hospital. Können Sie mir mehr darüber erzählen?“
Ein sarkastisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Ich habe das nicht erwähnt, um öffentliches Lob einzuheimsen. Was ich im Krankenhaus mache, tue ich, weil diese Männer meine Freunde sind. Sie sind die wahren Helden. Ich wollte nur auf ihre Situation aufmerksam machen.“
„Sie sammeln Geld, damit die Angehörigen ihre Rechnungen bezahlen können. Sie verbringen Zeit mit diesen Männern und deren Familien. Ich finde, dass Sie der wahre Held sind.“
Ein Muskel in seiner Wange zuckte. „Verwechseln Sie mich nicht mit einem netten Menschen, Miss Sinclair. Ich bin kein Held. Wenn Sie auch nur eine Ahnung von dem hätten, was ich in meinem Beruf mache, dann würden Sie nicht einmal mit mir hier sitzen.“
Tief einatmend erlaubte Sara sich nicht die Zeit, über ihre nächsten Worte nachzudenken. Wenn sie es täte, würde sie niemals den Mut aufbringen, das Thema anzuschneiden. „Ich glaube, drei Mitarbeiterinnen einer Hilfsorganisation würden Ihnen da widersprechen. Für die sind Sie garantiert der Inbegriff eines Helden.“
Seine Miene zeigte keine Regung. Nur ein kaum wahrnehmbares Anspannen seiner Haltung verriet seine Überraschung.
„Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“ Seine Stimme klang ruhig.
Sara hielt seinem Blick stand, obwohl sie innerlich zitterte und ihre Handflächen feucht wurden. „Ich denke schon. Sie und Ihre Leute hielten sich letzten Monat in Pakistan auf, angeblich, um offizielle Würdenträger bei der Eröffnung einer Mädchenschule in Peschawar zu schützen, aber wir wissen beide, dass Sie in einer geheimen Operation Jagd auf Taliban machten. Zum Glück für jene Frauen waren Sie zugleich in der Lage, sie aus den Fängen ihrer Entführer zu befreien.“
Rafe legte die Hände flach auf den Tisch und lehnte sich vor. Sara fühlte sich wie gefangen
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