Tiffany Hot & Sexy Band 26
lautlos aus dem Haus zu schleichen, da stießen sie auf einen Taliban-Führer, der eine teure Kamera betrachtete. Rafe hätte den Mann überwältigen können, ohne ein Geräusch zu machen, doch Ann stieß einen empörten Schrei aus.
„Das ist meine Kamera!“
Sie wollte vorstürzen, aber einer seiner Leute konnte sie gerade noch zurückhalten. Fluchend warf Rafe sich auf den Mann, als der seine Waffe zog und wild in ihre Richtung feuerte.
Danach brach die Hölle los.
Trotzdem hätten sie immer noch heil davonkommen können, wenn Ann Lonquist nicht stehen geblieben wäre, um ihre Kamera aufzuheben und Fotos zu machen. Rafe musste sie mit Gewalt fortzerren. Als sie den Ausgang erreichten, wurde von allen Seiten auf sie geschossen. Zwei seiner Leute wurden verwundet, einer davon, Sergeant Hager, so schwer, dass Rafe ihn stützen musste. Einige Stunden zuvor hatten sie unbemerkt Sprengkörper um das Gebäude herum verteilt, und jetzt fingen sie an, sie systematisch zur Detonation zu bringen. In dem Chaos, das daraufhin entstand, gelang es ihnen, mit den Frauen in die Dunkelheit der angrenzenden Berge zu entfliehen.
Unterwegs stellte sich heraus, dass Ann Lonquist in Wirklichkeit Reporterin war, die sich nur in die Hilfsorganisation geschmuggelt hatte, um eine gute Story zu bekommen. Ihretwegen wäre die Befreiungsaktion beinahe gescheitert.
Seine Männer hatten überlebt, doch Sergeant Hager hatte durch die Schusswunde bleibende Schäden davongetragen, sodass er den Dienst im Marine Corps aus gesundheitlichen Gründen quittieren musste. Rafe machte Ann dafür verantwortlich, dass er einen guten Mann verloren hatte.
Wieder sagte er sich, dass er nicht so überrascht sein sollte, dass er in Hinblick auf Sara Sinclair recht behalten hatte. Aber er war es. Sie hatte etwas an sich, das ihn ansprach, und das war mehr als nur ihr sinnlicher Mund oder ihre kurvige Figur. Sie hatte etwas Unschuldiges an sich, eine Verletzlichkeit, die sie nicht verbergen konnte, egal wie sehr sie sich bemühte, souverän und forsch zu wirken. Er dachte an ihren verwirrten Blick, als er sich auf dem Ball geweigert hatte, ihre Hand zu ergreifen, und schüttelte sich. Wie ein Flegel hatte er sich benommen, und das nur, weil sie ihn mit ihren großen blauen Augen und dem arglosen Lächeln ein wenig zu sehr an Ann Lonquist erinnerte. Auch seine erste körperliche Reaktion hatte ihn an seine Reaktion auf Ann erinnert, nur dass sie diesmal viel stärker gewesen war. Sein Verstand hatte vorübergehend ausgesetzt. Er mochte Sara den Händedruck verweigert haben, doch er hatte sich den Rest der Nacht immer wieder gefragt, wie es wäre, ihre Lippen auf seinem Körper zu spüren und ihre wundervollen Brüste in seinen Händen zu halten.
Er trank noch einen Schluck von dem dunklen Starkbier und sagte sich, dass er kein Idiot war. Auch wenn er Sara verdammt sexy fand, war er nicht dumm genug, sich mit ihr einzulassen.
Eine Journalistin. Eine verdammte Reporterin.
Er hob gerade sein Glas, um noch einmal zu trinken, da hielt er plötzlich inne. Sara Sinclair ging am Fenster vorbei. Ihr kupferrotes Haar wehte über ihre Schultern, ihre Brüste wippten leicht unter dem blauen Pullover. Rafe hätte fast das Gesicht an die Scheibe gepresst, während er ihr nachschaute. Er schüttelte den Kopf über sich und setzte das Glas noch einmal an, als er wieder verharrte, beunruhigt von dem, was er draußen beobachtete. Ein Mann folgte Sara und machte jemandem auf der anderen Seite ein Zeichen.
Rafe war alarmiert. Rasch stellte er das Bier ab und warf Geld auf den Tisch. Noch bevor ihm richtig bewusst wurde, was er tat, war er schon zur Tür hinaus. Die Geste des Mannes war kurz und unauffällig gewesen, nicht viel mehr als ein Fingerschnippen, aber Rafe kannte die Handzeichen. Er hatte sie selbst unzählige Male bei Beschattungen in Afghanistan und Pakistan benutzt.
Verfolgen. Abfangen. Außer Sicht bleiben .
Die Zeichen wurden fast ausschließlich vom Militär oder der Polizei benutzt, doch sein Instinkt sagte ihm, dass diese Männer nicht dazugehörten. Der erste schritt forsch voran, wobei er fünf oder sechs Fußgänger zwischen sich und Sara ließ. Sein Partner bahnte sich auf der anderen Straßenseite zügig den Weg durch die Menge.
Sara bog um eine Ecke und verschwand in einem schmalen Durchgang zwischen zwei Gebäuden, vermutlich eine Abkürzung auf dem Weg zu ihrem Parkplatz. Verdammt, er hatte keine Chance, Sara vor den beiden Männern
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