Tiffany Hot & Sexy Band 26
dunkle Augen. Die Frau machte in den schicken Stiefeln, der eleganten Stoffhose und einer edlen Lederjacke einen gut betuchten Eindruck.
„Ja, ich bin Sara.“ Sie stand auf, um ihr die Hand zu schütteln. „Bitte setzen Sie sich.“
Nachdem Juliet eine Tasse Kaffee bestellt hatte, warf sie einen Blick auf ihre teure Armbanduhr. „Können wir gleich auf den Punkt kommen? Ich habe einen Flug für heute Nachmittag gebucht und möchte die Maschine nicht verpassen.“
„Natürlich.“ Sara holte den Terminkalender aus ihrer Tasche und legte ihn auf den Tisch, ließ ihre Hand jedoch darauf liegen. „Das ist das Buch, das Colette verloren hat. Es enthält detaillierte Angaben zu ihren Verabredungen. Anzügliche Angaben.“
Juliet nippte an ihrem Kaffee. „Und?“
Sara fing an, in dem Notizbuch zu blättern. „Ich glaube, Sie verstehen nicht ganz. Hier, lassen Sie mich ein Beispiel vorlesen.“ Sie räusperte sich. „‚T.F.: steht auf Gruppenaktivitäten mit Spielzeug, sieht gern zwei Frauen zu.‘“ Sie schaute Juliet unschuldig an. „Ich nehme an, beim Sex.“
Juliet hob kurz eine Hand. „Danke. Das genügt.“ Obwohl sie lächelte, glitzerten ihre Augen gefährlich.
„Warum steht Ihre Telefonnummer in dem Buch?“ Sara blickte sich nach allen Seiten um und senkte die Stimme. „Betreiben Sie einen Callgirl-Ring?“
„Natürlich nicht.“
„Was ist dann Ihre Verbindung zu Colette? Sie können nicht leugnen, dass Sie sie kennen.“
„Colette arbeitet für mich“, räumte Juliet ein, „aber es ist nicht so, wie Sie denken.“
„Dann erklären Sie es mir, bitte, denn aus meiner Sicht sieht es so aus, als ob sie sich für ihre Dienste bezahlen lässt.“
Seufzend lehnte Juliet sich zurück. „Ich unterhalte einen Service, der sich um einen exklusiven Kundenkreis kümmert, Männer, die bereit sind, für die Realisierung ihrer Fantasien hohe Summen zu bezahlen.“
Sara zog die Augenbrauen hoch. „Sexuelle Fantasien?“
Juliet winkte ab. „Unsinn. Das wäre illegal. Unsere Dienstleistungen beinhalten nur Rollenspiele. Sex mit den Kunden ist den Mädchen ausdrücklich verboten.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Wenn es doch dazu kommt, ist es einvernehmlich und hat nichts mit dem Geschäft zu tun.“
„Und wie heißt dieser Fantasieverwirklichungsservice?“, fragte Sara ironisch.
„Ich nannte ihn ‚Glass Slipper Klub‘“, antwortete Juliet. „Passend, nicht wahr?“
Sara lächelte leicht, als sie sich an Colettes Bemerkung erinnerte, dass sie aussah wie Aschenputtel, das vom Ball geflohen war. „Sie benutzten eben die Vergangenheitsform.“
„Ja. Ich möchte für einige Zeit auf Reisen gehen und habe beschlossen, dieses Kapitel abzuschließen.“ Sie warf Sara einen bedeutungsvollen Blick zu. „Die Sache ist es nicht wert, dafür sein Leben zu ruinieren.“
Sara musterte ihr Gegenüber. Trotz der nach außen zur Schau gestellten Selbstbeherrschung schien eine gewisse Verletzlichkeit in Juliet zu stecken, so als ob sie harte Zeiten durchgemacht hatte. Sara fragte sich, ob sie wirklich eine Story bringen wollte, die das Leben dieser Frau zerstören könnte.
Sie seufzte tief, unentschlossen. Nach einem Moment schob sie Juliet das Notizbuch hin. „Warum nehmen Sie es nicht einfach?“
Juliet zog die Brauen hoch. „Wirklich? Warum wollen Sie, dass ich es habe? Immerhin würden Ihnen einige der mächtigsten Männer Washingtons aus der Hand fressen, wenn Sie sich die Informationen in diesem Buch geschickt zunutze machen.“
Sara lächelte. „Ich bin nicht so hungrig, wie Sie vielleicht geglaubt haben.“ Sie gab dem Buch einen kleinen Schubs. „Bitte. Nehmen Sie es.“
Zu ihrer Verwunderung hob Juliet abwehrend beide Hände. „Oh, nein. Vielen Dank, aber wie ich schon sagte, ich lasse dieses Kapitel gerade hinter mir.“
Sara runzelte die Stirn. „Meinetwegen?“
Juliet lachte. „Du liebe Güte, nein.“ Sie wurde ernst. „Ich muss mir um viel gefährlichere Leute als Sie Sorgen machen. Leute, die mein Telefon anzapfen und mein Haus von den behaglichen Sitzen ihrer großen schwarzen Autos aus beobachten.“
Ein Frösteln überlief Sara. Unwillkürlich warf sie einen Blick zu der Stelle, wo sie vorhin den Mann mit dem Reiseführer gesehen hatte. Er stand immer noch dort, doch jetzt telefonierte er und schaute suchend über den Garten. Hatte sie sich nur eingebildet, dass er sie im Visier hatte?
„Wer, meinen Sie, beobachtet Sie?“, fragte sie schließlich und löste
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