Tiffany Hot & Sexy Band 26
würden.
„In Ordnung“, sagte Anderson, aber seine Miene drückte Ärger aus. Er reichte Sara eine Visitenkarte. „Bitte melden Sie sich vorher an.“
Rafe führte die beiden hinaus und schloss die Tür hinter ihnen. Sara legte das Kleid aufs Bett und ging zu ihm ins Wohnzimmer.
„Warum wollte er unbedingt …“, begann sie, doch Rafe stoppte sie, indem er einen Finger an seine Lippen hielt.
Er zog sie zu sich heran. „Sag nichts über die Detectives“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Beklag dich über das Chaos, aber erwähne nichts, was gestohlen worden sein könnte, und spekuliere auch nicht, was die Einbrecher gesucht haben könnten. Und sprich laut.“
Er löste sich von ihr, schaute nach oben und deutete stumm auf die Deckenlampe.
„Was ich nicht begreife“, sagte Sara, seinen Anweisungen folgend, „ist, warum sie solch ein Chaos anrichten mussten. Ich meine, wer bewahrt schon etwas Wertvolles in seinen Küchenschubladen auf?“
Während sie redete, schraubte Rafe vorsichtig den Lampenschirm ab und entfernte geschickt ein winziges viereckiges Teil aus der Verkabelung. Sara beobachtete, wie er noch zwei dieser kleinen Geräte entdeckte, eins in der Küche und eins im Schlafzimmer. Sie brauchte keinen Detective, der ihr erklärte, worum es sich dabei handelte, und war schockiert. Trotzdem schaffte sie es, ihre Tirade fortzusetzen. Doch als Rafe den Kühlschrank öffnete und die Wanzen tief in eine Packung Eiscreme steckte, war sie sprachlos.
„Siehst du“, meinte er lässig und machte den Kühlschrank zu, „ich kann verstehen, dass du erregt bist. Lass uns dieses Chaos erst einmal verlassen. Ich lade dich zum Frühstück ein, und dann suchen wir dir ein nettes Hotel, in dem du bleiben kannst, bis diese Wohnung wieder betretbar ist. Pack dir ein paar Sachen für die nächsten Tage ein.“
Sara ließ sich nicht täuschen. Er redete nur so locker daher für den Fall, dass er Abhörgeräte übersehen haben könnte.
„Gute Idee.“ Sie ging ins Schlafzimmer und warf ein paar Kleidungsstücke in einen kleinen Koffer. Zum Schluss legte sie impulsiv das blaue Ballkleid über ihren Arm.
Rafe zog eine Augenbraue hoch. „Hast du vor, auf einen Ball zu gehen?“
Sara musterte ihn nachsichtig. „Ich gehe kein Risiko ein. Diesmal haben sie das Kleid nicht mitgenommen, aber sie könnten ihre Meinung ändern, falls sie noch einmal wiederkommen sollten.“
„Die kommen nicht wieder“, sagte er überzeugt. „Lass uns gehen.“ Er nahm ihr den Koffer ab, verließ die Wohnung mit ihr und schloss hinter ihnen ab.
„Übrigens, das war eine Packung richtig tolles Eis, die du mir da ruiniert hast“, merkte sie auf dem Weg zum Auto an.
„Das ist Ansichtssache“, entgegnete er. „Wenn es Pekannusseis gewesen wäre, hätte ich dir vielleicht recht gegeben.“
Rafe war froh, als er bei seiner Witzelei ein kleines Lächeln bei Sara sah. Ihr Gesicht hatte jede Farbe verloren, als sie ihre Wohnung betreten hatten, und selbst jetzt war sie für seinen Geschmack noch zu blass. Bevor sie ins Auto stiegen, schaute er sich suchend um. Ein Polizeiwagen war nicht in Sicht, aber er spürte, dass sie beobachtet wurden.
Als er hinters Steuer glitt, beugte Sara sich vor und schlug die Hände vors Gesicht. „Oh mein Gott.“ Sie holte zittrig Luft. „Was geschieht gerade mit meinem Leben?“
„Hey.“ Rafe zog sie an sich, bettete ihren Kopf an seine Schulter und streichelte ihren Rücken. „Es wird alles gut, das verspreche ich dir.“
Noch vor zwei Stunden war er sich sicher gewesen, dass Sara aus seinem Leben verschwinden würde. Die ganze Nacht hatte er wach gelegen und gegen den Wunsch angekämpft, ihr ins Gästezimmer zu folgen und sie zu lieben. Er hatte zu schnell zu viel von ihr verlangt und konnte ihr nicht übel nehmen, dass sie verängstigt davongelaufen war. Vielleicht war sein Beruf daran schuld. Bei seiner Arbeit gab es nicht immer eine Garantie für ein Morgen, und er hatte gelernt, dass man, wenn man etwas wirklich wollte, es mit beiden Händen packen musste. Gestern Abend hatte er Dinge gesagt, die er bedauerte, Dinge, die er nicht zurücknehmen konnte. Doch er hatte vor, Sara zu zeigen, dass sie mehr als einen One-Night-Stand hatten. Er wollte sie in seinem Leben. Noch wichtiger, er musste in ihrem Leben bleiben. Auf keinen Fall würde er sie aus den Augen lassen.
„Bist du okay?“ Er hob ihr Gesicht an, damit er ihr in die Augen sehen konnte.
Sie nickte, aber sie schaute ihn nicht an.
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