Tiffany Hot & Sexy Band 26
Tür. „Ich meinte nur, dass ich im Gästezimmer schlafen werde. Es ist nicht nötig, dass du auf der Couch übernachtest.“
„Danke“, murmelte er, klang dabei jedoch alles andere als dankbar.
Sara zögerte. Sie wünschte, ihr würden die passenden Worte einfallen, damit alles wieder so wurde, wie es vor fünfzehn Minuten noch war. Kurz dachte sie sogar daran, auf die Story zu verzichten, wenn sie nur für eine Nacht bei ihm bleiben dürfte. Für zwei Wochen. Für immer.
Doch sie konnte es nicht tun. Falls sie bis Ende der Woche keinen Artikel für Lauren hatte, würde sie ihren Job verlieren. Dann würde ihr keine andere Wahl bleiben, als nach Pennsylvania zurückzukehren. Journalisten gab es in Washington wie Sand am Meer, und ohne Referenzen oder hochklassige Storys in ihrer Belegmappe würde sie nur schwer eine neue Stelle finden.
Sie wandte sich ab. „Bis morgen früh“, murmelte sie. Ohne eine Antwort abzuwarten, flüchtete sie ins Gästezimmer, schloss die Tür hinter sich und schlüpfte nackt ins Bett.
Stöhnend drückte sie ihr Gesicht ins Kissen. Sie wünschte, dass sie nicht so feige gewesen wäre. Wünschte, sie hätte Rafe gesagt, dass die Story keine Rolle spielte, dass es ihr wichtiger war, mit ihm zusammen zu sein. Aber sie hatte es nicht getan. Stattdessen hatte sie sich für ihren Job und gegen Rafe entschieden. Dabei hing sie nicht einmal besonders an ihrer Stelle bei American Man. Doch sie brauchte das Geld und die Beziehungen, um weiterzukommen. Sie stopfte das Kissen unter ihren Kopf und gestand sich ein, dass sie in dieser Hinsicht nicht viel anders als Colette war.
12. KAPITEL
Sara hatte eine schlaflose Nacht hinter sich. Nachdem sie sich stundenlang grübelnd im Bett herumgewälzt hatte, gab sie auf. Sie holte ihren Laptop, um ihre E-Mails zu checken. Plötzlich fiel ihr der USB-Stick in ihrer Handtasche ein.
Doch nachdem sie die Datei auf dem Stick angeklickt hatte, war sie nicht klüger als vorher. Die Datei war chiffriert, und Sara hatte keine Ahnung, wie sie sie entschlüsseln sollte. Sie steckte den Stick wieder ein und widmete sich ihren Mails.
Am Morgen packte sie ihre Sachen. Sie versuchte sich einzureden, dass es die richtige Entscheidung war, in ihre Wohnung zurückzukehren. Die Sache mit Rafe war ein riesiger Fehler gewesen. Ihre Lebensentwürfe waren zu verschieden, als dass sie jemals eine funktionierende Beziehung führen könnten. Rafe verachtete Journalisten, und sie wiederum war sich nicht sicher, ob sie damit klarkommen würde, wenn er wochen- oder monatelang in gefährlicher Mission fort wäre. Ganz zu schweigen davon, dass er kein Recht hatte, sie zu zwingen, sich zwischen ihm und ihrem Beruf zu entscheiden. Schließlich würde sie, obwohl sie Angst um sein Leben hatte, auch nicht von ihm verlangen, ihr zuliebe seine militärische Laufbahn zu beenden.
Sie atmete tief durch und ging nach unten. Rafe schenkte zwei Becher Kaffee ein und schaute auf, als sie die Küche betrat und ihre Taschen auf den Fußboden stellte. Er sagte nichts, aber Sara merkte, wie er die Lippen zusammenpresste. Während er ihr einen Becher reichte, fiel ihr der angespannte Zug um seinen Mund auf, und rasiert war er auch nicht. Er sah so elend aus, wie sie sich fühlte.
„Danke“, murmelte sie und schlang ihre Finger um den warmen Becher. Sie brachte es nicht über sich, Rafe in die Augen zu schauen. Die Spannung in der kleinen Küche war spürbar.
Er stellte seinen Becher ab. „Sara, wegen gestern Abend …“
Ihr Handy klingelte. Sie zuckte so heftig zusammen, dass sie heißen Kaffee über ihre Finger verschüttete. „Oh!“
Rafe nahm ihr den Becher ab, damit sie ihr Telefon aus der Handtasche holen konnte. Die Nummer auf dem Display war ihr unbekannt.
„Hallo?“
„Sara Sinclair?“
„Ja?“
„Hier ist Detective Paul Anderson vom Metropolitan Police Department. Ihre Nachbarin Mrs Parker hat uns Ihre Nummer gegeben.“
Sara stockte das Herz. „Was ist mit ihr?“
„Ihr geht es gut. Sie rief uns an, weil letzte Nacht bei Ihnen eingebrochen wurde. Wir brauchen Sie vor Ort, damit Sie feststellen, ob etwas fehlt, und Anzeige erstatten.“
„Bei mir wurde eingebrochen“, wiederholte sie ausdruckslos.
„Ja, Ma’am. Ihre Nachbarin sagte, dass Sie in Urlaub gefahren sind. Wann kommen Sie zurück?“
Sara berührte ihre Stirn. „Ich fahre gleich los. Ich meine, ich bin bei einem … einem Freund. Ich bin in vierzig Minuten da.“
Sie beendete das Gespräch und
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