Tiffany Hot & Sexy Band 26
nur ewig so weitergehen könnte …
„Stimmt was nicht?“
Ihre Miene musste wohl verraten haben, wie sehr es sie bedrückte, ihn schon in wenigen Tagen verlassen zu müssen. „Oh, nichts, die Sonne hat mich geblendet.“
Sofort setzte er ihr die Sonnenbrille wieder auf. „Dann brauchst du die zurück. Ich möchte nicht riskieren, dass du Kopfschmerzen bekommst. Das passiert vielen Gästen, die an unsere starke Sonne nicht gewöhnt sind.“
„Wohin geht die Reise eigentlich?“, fragte Renata, um sich auf andere Gedanken zu bringen.
„Das ist eine Überraschung. Aber so viel kann ich dir verraten: Dort werden wir den ganzen Tag faul in der Sonne liegen, leckeres Essen genießen und jede Menge Spaß haben.“
„Drei der vier Dinge, die ich am liebsten tue.“
„Ich bin sicher, wir finden auch Gelegenheit für deine vierte Lieblingsbeschäftigung“, meinte er verheißungsvoll.
„Was? Schwimmen?“
Giorgio lachte ausgelassen. „Gleich kommt der Kapitän herunter, um ein bisschen den Touristenführer für uns zu spielen. Danach gehen wir in die Kabine. Zu viel Morgensonne ist nicht gut. Am besten, du machst ein kleines Nickerchen – natürlich zusammen mit mir.“
„Wie dekadent. Ein Nickerchen um diese Uhrzeit?“
Aber Giorgio ließ sich seinen Plan nicht ausreden. „Wir wissen doch beide, wie empfindlich die Haut von Rothaarigen auf zu viel Sonne reagiert.“
In diesem Moment gesellte sich Kapitän Galletti zu ihnen, ein braun gebrannter Seebär in marineblauer Uniform mit goldenen Epauletten. „Signor, Signorina, willkommen auf meinem Schiff, der Bella Maria, so benannt nach meiner zauberhaften Frau. Benvenuto! “ Er neigte respektvoll den Kopf. „Es ist mir eine Ehre, Sie mit auf eine Reise die wunderschöne Riviera entlang zu nehmen. Zögern Sie bitte nicht, Ihre Wünsche zu äußern. Unser oberstes Anliegen ist es, Ihnen diesen Trip so angenehm wie möglich zu gestalten.“
„ Grazie, Capitano . Signorina Renatas Vorfahren stammen aus Corniglia. Sie würde gern ein bisschen mehr über diesen Ort erfahren.“
„Ah, Corniglia!“ Er lächelte breit, wobei sein von der Sonne gegerbtes Gesicht sich in winzige Fältchen legte. „Die schönsten Frauen Italiens stammen aus Corniglia. Aber lassen Sie das bloß nicht meine Frau hören, sie kommt nämlich aus Manarola. Das Geheimnis ihrer Schönheit ist die Sonne, das Meer, viel frische Luft und der Fisch.“ Letzteres fügte er mit bedeutungsvoll gesenkter Stimme an.
„Fisch?“, hakte Renata verwundert nach.
„Aber ja, Signorina. Inzwischen ist doch allgemein bekannt, wie günstig sich Fisch auf die Gesundheit und somit auch auf die Schönheit auswirkt. Und was tun die Leute? Futtern Fisch-Pillen und bilden sich ein, damit ihre Gesundheit zu stärken, bah“, sagte er angewidert.
„Sie haben völlig recht, Capitano “, stimmte Giorgio zu. „Deshalb freuen wir uns auch ganz besonders auf richtig frischen Fisch. Ihre Fischgerichte sind ja legendär.“
Der Kapitän rieb sich die Hände. „Sie sagen es. Der Koch wird Ihnen heute Abend gegrillten Schwertfisch servieren. Der wurde erst heute Morgen gefangen, als wir noch friedlich geschlummert haben.“
Renata unterdrückte ein Schmunzeln. Heute Morgen hatten Giorgio und sie alles andere als „geschlummert“. In Anbetracht der Tatsache, wie viel Zeit sie hier im Bett verbrachte, war sie erstaunlich müde. Giorgios Vorschlag, ein Nickerchen zu machen, schien ihr auf einmal sehr verlockend.
Doch erst wollte der gute Capitano sein Programm abspulen. „Kommen Sie, trinken Sie noch etwas Prosecco.“ Er füllte ihre Gläser auf. „Jetzt zeige ich Ihnen die schönste Küste der Welt.“
Er hatte nicht zu viel versprochen. Die Bucht von Vernazza hatten sie bereits hinter sich gelassen, jetzt bot sich ihnen ein atemberaubender Anblick auf die Steilküste mit ihren windschiefen Häuschen in Korallenrot, Gelb und Weiß.
„Da vorn, das ist Corniglia!“, verkündete der Kapitän wie ein stolzer Vater. „Benannt nach der Mutter des ersten römischen Bauern hier. Was für ein guter Sohn, eh?“
Renata betrachtete das pittoreske Bergdörfchen, das auf dem Gipfel eines flachen Bergs thronte. Wie hatten ihre Urgroßeltern nur den Mut aufbringen können, dieses beschauliche Leben gegen die Hektik New Yorks einzutauschen? Was mussten sie für einen Kulturschock erlitten haben, als sie Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts dort ankamen, um ein neues Leben zu beginnen.
Giorgio beugte sich vor.
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