Tiffany Hot & Sexy Band 26
eingeladen hatte, um sich die größeren Stücke anzuschauen“, fügte Lucienne hinzu.
„Ich habe die Namen notiert.“ Der Inspektor hielt das Blatt hoch, das Alejandro ihm gegeben hatte. „Wir werden das überprüfen. Aber bis dahin sollten Sie auf keinen Fall nach Hause gehen. Die Diebe könnten Ihnen dort auflauern. Haben Sie jemanden, bei dem Sie bleiben könnten, bis Sie die Schlösser gewechselt haben?“
Alejandro lächelte. Er war nicht der Typ, der eine solche Chance ungenutzt verstreichen ließ.
Er legte den Arm um Lucys Taille. „Es wird mir ein Vergnügen sein, sie zu beschützen, Inspektor.“
Ganz meinerseits, dachte Lucy.
6. KAPITEL
Obwohl sie so lange davon geträumt hatte, Alejandro Aguilar ganz für sich allein zu haben, konnte Lucy es nicht genießen. Sie war einfach zu schockiert, weil die Diebe ihre Handtasche gestohlen hatten. Sie hatte immer sorgfältig darauf geachtet, nichts bei sich zu haben, das ihre wahre Identität verraten könnte, doch die Diebe hatten jetzt ihre Wohnungsschlüssel und ihre Adresse. In ihrer Wohnung gab es zwar nichts, das wirklich wertvoll gewesen wäre, doch mit ein wenig Beharrlichkeit könnte man sicher Beweise dafür finden, dass sie nicht Lucienne Bonet war.
Und dann wäre alles vorbei!
„Ich müsste zu meiner Wohnung fahren und ein paar Sachen holen“, sagte sie.
Alejandro schüttelte den Kopf, während er gleichzeitig mit Michael telefonierte. Seine Stimme klang mit jedem Satz schärfer und angespannter. Er war wohl wütend auf sich selbst. Lucy hatte noch nie erlebt, dass ein Mann seine Verantwortung so ernst nahm.
Als Alejandro das Telefonat beendete und den Fahrer anwies, sie zu seinem Hotel zu bringen, widersprach Lucy nicht. Sie wollte ihn nicht zusätzlich belasten. Aber die Tatsache, dass diese eigentlich planlos handelnden Diebe gezielt ihren Schreibtisch aufgebrochen hatten, um ihre Handtasche zu stehlen, verunsicherte sie zutiefst.
An diesem Einbruch war vieles untypisch. Er hatte bei helllichtem Tag stattgefunden. Es war geschossen worden. Trotzdem wurden nur einige Schmuckstücke und eine Handtasche gestohlen. Die Diebe hatten wertvolle Münzen liegen gelassen, den mit Juwelen besetzten Dolch und ein Jackett, das einmal Marlon Brando gehört haben soll. Diese Dinge wären leicht zu transportieren und auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen gewesen.
Hatten diese Diebe, genau wie sie selbst, nach etwas ganz Bestimmtem gesucht?
Vielleicht litt sie ja an Verfolgungswahn. Oder vielleicht war ihr jemand auf die Schliche gekommen.
Hatte die Person, die versuchte, den Ring von Daniel zu erpressen, selbst einen Versuch gewagt? Hatte er oder sie keine Lust mehr zu warten? Diebe machten sich immer Feinde. Es gab genug Leute, die Daniel gerne einen Strich durch die Rechnung machen würden.
Wenn sie herausfinden wollte, wer sie und Alejandro heute fast umgebracht hätte, dann musste sie mit Danny reden … und das wäre nicht möglich, solange sein ältester Bruder es als seine Pflicht betrachtete, sie zu beschützen.
Aber sie konnte jetzt sowieso nicht zu Danny. Die Besuchszeit im Gefängnis war längst vorbei. Und wenn die Diebe wirklich in ihre Wohnung gingen, würden sie dort kaum etwas finden. Sie hatte zwar ihren echten Personalausweis in einem Lüftungsschacht versteckt, aber sie hatte sorgfältig darauf geachtet, dass sich nichts in ihrem Besitz befand, was sie irgendwie mit Danny in Verbindung bringen könnte. Nur wenige Personen wussten, dass sie Geschwister waren. Selbst die Gefängniswärter glaubten, dass sie seine Exfreundin sei.
Sie konnte nur hoffen, dass die Einbrecher nur auf ihre Kreditkarten scharf gewesen waren, und die hatte sie bereits sperren lassen. Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wurde sie das ungute Gefühl nicht los, dass sie etwas übersehen hatte.
„Lass mich wenigstens ein paar Kleidungsstücke aus der Wohnung holen“, bat sie. „Es wird nicht lange dauern. Höchstens fünf Minuten.“
Alejandro tippte konzentriert auf der Tastatur seines Handys. „Mach eine Liste von den Dingen, die du brauchst. Ich werde sie vom Zimmerservice besorgen lassen“, sagte er, ohne aufzublicken.
„Aber das ist lächerlich“, erwiderte sie. „Ich wohne doch nur ein paar Blocks von hier entfernt.“
„Im Gegensatz zu meinem Chauffeur in Spanien ist dieser Fahrer hier nicht dafür zuständig, uns vor Verbrechern zu beschützen“, sagte Alejandro ruhig.
„Offenbar auch nicht dafür, uns sicher ans Ziel zu bringen“,
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