Tiffany Hot & Sexy Band 26
war jedoch alles andere als normal.
Entweder waren diese Leute extrem verzweifelt, oder es waren Amateure. Beides war gefährlich.
„Seine Männer kümmern sich gerade darum“, erklärte Alejandro. Er schaute den Inspektor durchdringend an. „Machen Sie es kurz! Ms Bonet hatte für heute schon mehr als genug Stress. Ich werde nicht dulden, dass Sie sie noch weiteren Belastungen aussetzen.“
Der Inspektor neigte den Kopf. „Selbstverständlich.“
Lucy hielt die Luft an. Der Polizist hatte sich tatsächlich vor Alejandro verbeugt.
Ihr wurde erneut heiß, und sie musste sich beherrschen, um still sitzen zu bleiben.
Wie versprochen befragte der Inspektor sie nur kurz. Endlich war sie einmal auf der richtigen Seite. Es war sehr viel einfacher, die Fragen der Gesetzeshüter zu beantworten, wenn man nichts zu verheimlichen hatte. Nur als der Inspektor nach ihrem Namen fragte, bekam sie ein wenig Herzklopfen, aber dank jahrelangem Training blieb ihre Stimme unverändert ruhig.
„Und Sie haben niemanden gesehen?“, fragte der Polizist jetzt zum fünften Mal.
„Nein“, erwiderte sie, „ich habe die Tür zugeschlagen, und Señor Aguilar hat sie mit Möbeln blockiert. Als die Diebe ins Büro gelangten, hatten wir uns schon hinter der Wand versteckt.“
„Zum Glück haben Sie dieses Versteck gefunden“, bemerkte der Inspektor trocken.
Lucy verengte die Augenlider. Polizisten machten niemals grundlos eine Bemerkung. Am liebsten hätte sie erwidert, dass ihre Tätigkeit im Auktionshaus es erfordert hatte, dass sie sich mit allen Details des Gebäudes vertraut machte, doch sie verkniff es sich.
„Ja, zum Glück.“
Nach der Befragung ging Lucy in die Galerie. Das Herz tat ihr weh, als sie das Ausmaß der Zerstörung begutachtete. Ritterrüstungen lagen in ihre Einzelteile verstreut auf dem Boden. Die Splitter von teuren Statuen knirschten unter den Füßen der Leute, die die Spuren sicherten. Die Gemälde hingen entweder schief an den Wänden oder lagen mit zerbrochenen Rahmen auf dem Boden. Auch die Schmuckstücke, die Lucy am Morgen hervorgeholt hatte, um sie zu fotografieren, waren verschwunden, einschließlich der Smaragdohrringe, die sie Special Agent Dawson gezeigt hatte.
„Hast du deinen Bruder angerufen?“, fragte sie, als Alejandro zu ihr kam. Er sah sehr ernst aus.
„Noch nicht“, erwiderte er.
„Meinst du nicht, dass er die Ermittlungen ein wenig beschleunigen könnte?“
„Die Polizei scheint die Sache ohnehin sehr ernst zu nehmen. Es geht hier um Michaels Erbe, die Zukunft seiner Mutter. Ich will ihn nicht unnötig beunruhigen.“
„Haben Sie den Tresor im Keller geknackt?“
„Nein, aber sie haben es versucht.“
Lucy überlegte.
„Vielleicht haben sie eine alte Kombination benutzt?“
Da es keine Wachleute gab, wohl aber eine ganze Reihe verbitterter ehemaliger Angestellter, hatte Lucy Alejandro überredet, die Codes der Alarmanlage und des Tresorraums zu ändern. Er mochte keine Erfahrung mit Dieben und Gangstern haben, sie aber schon. Und sie wollte auf keinen Fall riskieren, dass ihr jemand zuvorkam.
Erstaunlicherweise waren nur die Schmuckstücke gestohlen worden, die sie fotografiert hatte. Das war sicher ein Verlust, aber das El Dorado war gut versichert.
„Wann können wir anfangen aufzuräumen?“, erkundigte sich Alejandro.
„Da geschossen wurde, brauchen wir mehr Zeit für die Spurensicherung“, erklärte der Inspektor. „Unsere Leute werden auf jeden Fall bis morgen früh beschäftigt sein. Sie können aber gehen. Ich rufe Sie an, wenn ich noch Fragen habe.“
Alejandro gab dem Mann seine und Lucys Handynummer. Doch als Lucy ihre Handtasche holen wollte, stellte sie fest, dass jemand das Schloss an ihrem Schreibtisch aufgebrochen und alle ihre Wertsachen mitgenommen hatte.
Der Inspektor runzelte die Stirn. „Wusste jemand, wo Sie Ihre persönlichen Dinge aufbewahren?“
Lucy schüttelte den Kopf. „Als ich hier anfing, hatte Alejandro das meiste Personal schon entlassen. Ein paar interessierte Kunden kamen vorbei, um sich die Sammlung anzuschauen. Ich nehme an, dass jemand vielleicht gesehen hat, wo ich meine Handtasche verstaut habe. Es ist aber auch naheliegend, hier meine Wertsachen zu vermuten.“
Alejandro bat den Inspektor um die Liste der gekündigten Angestellten und fügte zu jedem Namen das Datum des letzten Arbeitstages hinzu. „Nur diese Leute kannten Lucienne, und dann noch das Lagerpersonal.“
„Und alle Experten oder Kunden, die ich
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