Tiffany hot & sexy Band 28
sich auf.
„Jetzt?“, fragte sie.
„Wenn wir jetzt nicht zur Sache kommen, dann – komme ich zur Sache. Wenn du verstehst, was ich meine.“
„Und das wäre schlecht?“
Er sah sie tadelnd an. „Diesmal sollten wir uns Zeit nehmen.“
Sie nickte, als ob sie einverstanden wäre, und ging zu ihrem Schreibtisch, um den Aktenordner zu holen, in dem sie alle Informationen über das Gemälde abgeheftet hatte. Doch als sie sich wieder zu Danny auf die Couch setzte, schaute sie ihn ungehalten an.
„Wozu?“, fragte sie.
„Wozu was?“
„Wozu sich Zeit nehmen? Ich meine, du bist höchstens für eine Woche hier. Wenn wir es nicht schaffen, das Gemälde zurückzuholen, bevor der jetzige Eigentümer die Sache publik macht, dann hat unser Plan versagt und es gibt keinen Grund für dich, länger zu bleiben.“
Danny nahm ihr den Ordner aus der Hand und begann darin zu blättern. „Es könnte sein, dass ich trotzdem einen Grund habe zu bleiben.“
„Nämlich?“
„Dich.“
„Mich?“
„Ja, dich.“
Er stöhnte entnervt, wahrscheinlich, weil sie sich absichtlich dumm stellte. Sie wusste – oder sie glaubte zumindest zu wissen – was er meinte, doch sie konnte es nicht glauben.
„Weißt du, wie es mir ergangen ist, nachdem du mich am Abend vor deiner Hochzeit aus deinem Schlafzimmer geworfen hast?“, fragte er.
Es klang wütend, aber seine Wut schien nicht ihr zu gelten.
„Keine Ahnung.“
„Ich bin nach Mexiko gegangen“, fuhr er fort, als ob er nichts verabscheuungswürdiger fände.
„Das … tut mir leid“, erwiderte sie unsicher.
„Ja, mir auch. Ich war ein Häuflein Elend. Viele Wochen. Ich habe von Tequila und Tortillas gelebt. Ich habe mich abscheulich gefühlt nach allem, was ich dir angetan hatte, Abby, aber was noch schlimmer war, ich hatte das Gefühl, mich selbst verraten zu haben.“
„Das verstehe ich nicht.“
Damals in der Woche zwischen dem Verschwinden ihres Gemäldes und Dannys Wiederauftauchen in ihrem Schlafzimmer hatte sie herausgefunden, dass David Brandon, alias Danny Burnett, einer der aktivsten und erfolgreichsten Kunstdiebe in den Vereinigten Staaten war. Er stand auf mehreren Fahndungslisten, auch bei Interpol. Die, die sich über ihn beklagten, waren genau die Leute, mit denen Abigail beruflich verkehrte – Galeriebesitzer, Kuratoren, private Kunstsammler. Sie zu verführen, um an das in der Kunstwelt noch unbekannte Bild eines immer beliebteren Künstlers zu gelangen, das war sicher eine Strategie, die er damals nicht zum ersten Mal angewendet hatte. Für sie war es ein schrecklicher Verrat, doch für ihn sicher Routine.
Er schob den Ordner zur Seite und wandte den Blick ab. Dabei fluchte er leise, doch Abigail verstand jedes Wort.
„Ich hätte keine Gefühle für dich entwickeln dürfen, Abby. Das war mir noch nie passiert und ist mir seitdem auch nicht mehr passiert.“
„Aber ich war nicht die erste Frau, die du verführt hast, um an ein Objekt zu kommen, das du stehlen wolltest“, erwiderte Abigail.
Danny schüttelte den Kopf, innerlich entsetzt darüber, was für eine schlechte Meinung sie von ihm hatte. Ja, er hatte als Nebeneffekt seiner Tätigkeit ein paar kurze Affären genossen. Man fühlte sich zueinander hingezogen, eins ergab das andere und ganz nebenbei erhielt Danny dabei die nötige Information, wie zum Beispiel Sicherheitscodes oder, wie in Abbys Fall, die Kombination eines Safes. Doch er hatte seinen Charme und seine Verführungskünste nie absichtlich mit dem Ziel eingesetzt, einer Frau geheime Informationen zu entlocken. Er hatte niemals Nachforschungen über eine Frau angestellt, um alles über sie zu erfahren und dann ihre Schwächen auszunutzen.
Abby jedoch hatte ihn einfach neugierig gemacht.
Also hatte er nachgeforscht. Und dabei hatte er sich in sie verliebt.
Jedenfalls hatte er es damals so genannt. Nachdem er sich jedoch ein halbes Jahr lang in Mexiko nach ihr verzehrt hatte, war er sich nicht mehr so sicher gewesen. Liebe bedeutete doch, dass zwei Menschen einander wirklich vertrauten und aufrichtig zueinander waren. Nichts davon hatte zugetroffen auf seine Beziehung zu Abby. Aber jetzt fühlte er sich bereit dazu.
Unwillkürlich blickte er auf den Ring an seiner Hand.
„Ich habe das keineswegs immer so gemacht“, sagte er und verlagerte das Gewicht, so dass seine Hand nicht mehr zu sehen war. „Im Gegenteil, in meinem Job ist es besser, so unauffällig wie möglich zu arbeiten und möglichst mit niemandem
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