Tiffany hot & sexy Band 28
persönlich in Kontakt zu treten. So erinnert sich niemand genau genug, um eine Personenbeschreibung abgeben zu können.“
„Ich hätte dich jedenfalls sehr detailliert beschreiben können“, entgegnete Abigail.
„Allerdings.“ Ihr Duft stieg ihm in die Nase, doch er versuchte, das zu ignorieren.
„Du wusstest Dinge über mich, die ich noch nie jemandem erzählt hatte.“ Sie lachte freudlos. „Und ich wusste gar nichts über dich. Ich wusste etwas über David Brandon, aber den gab es gar nicht.“
Danny zuckte mit den Achseln. „Er war nicht ganz und gar erfunden. Eine gute Lüge basiert immer auf der Wahrheit.“
Abigail wurde neugierig. „Welche Wahrheit? Du hast mir erzählt, du wärst ein Soldatenkind, das schon früh in der ganzen Welt herumgekommen ist. Stimmt das?“
„Herumgekommen bin ich, aber hauptsächlich deshalb, weil meine Mutter ein Junkie war, mit einer Vorliebe für Trucker.“
„Wie alt warst du, als du in eine Pflegefamilie kamst?“
Danny hob eine Braue.
„Ich habe, wie gesagt, meine eigenen Recherchen angestellt, Danny. Aber ich würde es gern von dir hören.“
Danny lachte trocken. Er redete nicht gern über seine Kindheit. Das taten die wenigsten Pflegekinder. Aber Danny war am Ende in einer Situation gelandet, wo er die Kontrolle hatte und es ihm sogar richtig gut ging. Die Burnetts waren zwar alles andere als perfekt, doch in deren leiblicher Tochter Lucy hatte er eine Schwester gefunden.
„An die ersten Jahre erinnere ich mich kaum. Ich bin nirgendwo länger als sechs Monate geblieben, weil ich die Angewohnheit hatte, mir einfach Sachen zu nehmen, die mir nicht gehörten, und in der Schule gegen Dinge, die ich brauchte, einzutauschen. Als ich zwölf war, landete ich bei den Burnetts.“
„Und da war es anders?“
„Nein – bis auf Lucy. Sie war ihr einziges eigenes Kind, alle anderen waren Pflegekinder, die kamen und gingen. Lucy und ich – ich weiß nicht –, wir passten wohl irgendwie zusammen. Wir wurden die besten Freunde. Und sind es immer noch. Umso besser, denn sie heiratet demnächst einen meiner Brüder.“
„Welchen?“, fraget Abigail.
„Alejandro“, erwiderte Danny. „Nachdem ich reingelegt worden bin und wegen Mordversuchs an einem Wachmann im Gefängnis landete, bekam ich dort Besuch von einem gewissen Jimmy the Rim, der mir einen Deal anbot. Meine körperliche Unversehrtheit gegen diesen Ring. Das Problem war, ich wusste nicht, wo sich der Ring befand. Ramon, mein leiblicher Vater, hatte ihn besessen, aber er war tot. Lucy …“ Danny hielt kurz inne. Seine persönlichen Geheimnisse konnte er Abby gegenüber preisgeben, aber er hatte kein Recht, Lucys Privatleben zu enthüllen. „Sagen wir, sie hat Alejandro einen Besuch abgestattet, um etwas über den Ring zu erfahren. Bei der Gelegenheit haben die beiden sich ineinander verliebt, und zwar so richtig.“
„Und die Person, die den Ring wollte?“
„Jimmy wurde verhaftet, nachdem er Alejandro und Lucy überfallen hatte, aber er hat den Namen seines Auftraggebers nie preisgegeben. Alejandros Anwalt hat erreicht, dass die Anklage gegen mich fallen gelassen wurde. Michael übernahm den Ring, nur damit er in Sicherheit war. Tja und dann, genauer gesagt, gestern Abend, hat er ihn mir übergeben.“
„Und du meinst, die Person, die so scharf auf den Ring ist, dass sie dich sogar dafür ins Gefängnis gebracht hat, wird nicht weiter versuchen, ihn zu bekommen?“
Danny zuckte mit den Schultern. „Niemand weiß, dass ich ihn habe. Michael ist abgetaucht und Alejandro auf dem Weg nach Spanien. Die Einzige, die weiß, dass ich hier bin, ist Lucy.“
Abigail lächelte. „Du hast also doch jemanden aus deiner Familie angerufen.“
Er erwiderte ihr Lächeln. „Ich bin kein Unmensch, Abby. Ich bin kriminell geworden, um zu überleben, ja, und weil es mir Spaß macht. Von Lucys Vater, der gerade wegen schweren Raubs eine Strafe absitzt, habe ich die nötigen Tricks gelernt, und wie man sein Vermögen so verwaltet, dass etwas übrig bleibt, wenn man sich eines Tages zur Ruhe setzt.“
„Aber es ist falsch“, sagte Abigail.
„So einfach ist das nicht.“
Sie wollte etwas entgegnen, überlegte es sich dann aber anders. „Ja, ich schätze, nichts ist einfach.“
Danny stand auf und ging zur anderen Seite des Raumes. Durchs Fenster hatte man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und auf den Michigansee in der Ferne. Plötzlich hatte er das Gefühl, es hier drin nicht mehr aushalten
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