Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
zurück zur Hochzeitsgesellschaft.
Kylie saß drei Tische entfernt von seinem; kühl und elegant wie eine wiederauferstandene Grace Kelly. Kein Mensch hätte geglaubt, dass er sie in der Besenkammer gevögelt hatte. Er glaubte es ja selbst kaum.
Dev musterte sie finster, ohne die Sonnenbrille abzunehmen, und setzte sich zu Adam, Pete und den anderen Trauzeugen. Sie gönnte ihm keinen Blick.
„Wieso behältst du die Sonnenbrille auf?“, erkundigte sich sein alter Studienfreund Jay. „Sind hier irgendwo Paparazzi?“
„Aber nein“, meinte Pete lachend. „Er weint. Weil die heiße Blonde da drüben ihn hat abblitzen lassen.“
Dev zog die Sonnenbrille von seiner Nase, klappte sie zusammen und steckte sie in die Brusttasche seines Blazers. Nun war es Pete, den er finster musterte. „Hat sie nicht.“
„Devon, ich konnte sehen, wie sie dich eiskalt stehen ließ. Ich konnte sehen, wie dir der Unterkiefer runterklappte. Gib’s ruhig zu, deine Wirkung auf Frauen ist nicht mehr das, was sie mal war.“
„Liegt wahrscheinlich am Haarausfall“, vermutete Adam.
Die Freunde wieherten vor Lachen.
„Von wegen.“ Dev grinste und fuhr sich unwillkürlich über den Kopf. Volles Haar, wie eh und je. „Ihr seid ja bloß neidisch.“
„Neidisch?“ Pete wedelte mit seiner Gabel. „Weil es im ganzen College keine Frau gab, die der Gig stehen lassen konnte? Nicht mal für seine Kumpel?“
Der Gig. Sein Spitzname von damals war ihm heute ziemlich unangenehm. Geflissentlich übersah Dev die dicke Scheibe Fleisch auf seinem Teller, sie weckte ein komisches verwandtschaftliches Gefühl in ihm. Stattdessen machte er sich daran, die Mandelsplitter auszusortieren, die lästigerweise an den grünen Bohnen klebten, und beseitigte den Petersilienstrauß, der auf seinen Kartoffeln thronte.
„Meinem Eindruck nach wart ihr nicht besonders interessiert daran, dass sie stehen“, erwiderte er. „Deshalb habe ich sie schon mal für euch flachgelegt.“
Stille breitete sich aus.
„Die Überheblichkeit, die sich in dieser Bemerkung ausdrückt, macht mich sprachlos“, staunte Jay. Er war der Literat unter ihnen.
„Gut so. Deine poetischen Ergüsse wollen wir nämlich echt nicht hören, Shakespeare.“ Dev warf ihm einen warnenden Blick zu.
„Halt, halt, halt. Versuch nicht, vom Thema abzulenken“, mischte Pete sich ein. „Das da heißt: Die Blonde hat dich abblitzen lassen .“
Eher rangelassen. Dev äußerte es nicht laut. Er hätte nicht sagen können, warum. Er schuldete ihr nichts, auch keine Diskretion. Aber er hielt den Mund.
Unglücklicherweise sahen seine Freunde auf einmal alle gleichzeitig zu Kylie hin. Dem einzigen weiblichen Wesen, das immun war gegen die Verführungskünste des Gig.
Sie bemerkte es.
Na toll.
2. KAPITEL
Die Orgel stimmte den Hochzeitsmarsch an, und durch die geöffneten Kirchentüren schritt die Braut an der Seite ihres Vaters feierlich den Mittelgang hinunter.
Devs Blick schweifte hinüber zu Kylie, die in der zweiten Bankreihe bei den Verwandten des Bräutigams saß. Mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck, wie er fand. Einerseits herzlich und zuneigungsvoll und gleichzeitig irgendwie verloren. In ihren braunen Augen stand ein Bedauern, das bei einer Hochzeit eher deplatziert wirkte.
Kylie sah hoch und begegnete seinem Blick, doch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann schaute sie fort, fixierte den Pfarrer, der Kendra und ihren Vater anlächelte, während die beiden die letzten Meter zum Altar zurücklegten.
Was denn, Kylie konnte ihn nicht mal ansehen? Devs milde Verärgerung vom Tag zuvor wuchs. Es war eine Sache, dass sie ihn benutzt und ihm dann ihre Telefonnummer verweigert hatte. Aber so zu tun, als existiere er nicht, war etwas anderes. Verdammt noch mal, hatte er etwa nicht existiert, als sie seinetwegen in den Lagerraum gekommen war?
Und egal, was sie glaubte, er hatte den Jungs keinen detaillierten Bericht von den Ereignissen in der Besenkammer geliefert. Darum würden Miss Kent und er nach der Trauung ein ernstes Gespräch führen, ob sie wollte oder nicht.
Natürlich wäre es schöner, nackt zu plaudern als angezogen. Dev blendete die Stimme des Geistlichen aus und rief sich die verlockenden Bilder von Kylies schlanken, glatten Schenkeln in Erinnerung. Und wie sich ihr süßer kleiner Hintern in seinen Händen angefühlt hatte. Und …
„Wir haben uns heute hier versammelt …“
Um uns hier in der Kirche unseren schmutzigen Fantasien hinzugeben? Vor Gott und
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