Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
„Ja. Jetzt bin ich offiziell ein Flittchen.“
Er furchte die Stirn. „Wenn du so hin- und hergerissen bist, warum hast mich dann überhaupt angemacht?“
„Das ist eine komplizierte Geschichte.“ Sie zog sich das Kleid über die Schenkel hinunter. Wenigstens hatte sie nicht einmal an Jack gedacht. „Warum bist du mir nachgegangen? Hattest du nicht gesagt, du würdest mich nicht flachlegen und wenn ich die letzte Frau auf dem Planeten wäre? Nicht mal, wenn das Schicksal der freien Welt davon abhinge?“
Dev zuckte die Schultern. „Ich bin eindeutig nicht aus dem Stoff, aus dem Superhelden gemacht sind.“
„Da wäre ich nicht so sicher.“ Sie warf ihm einen Seitenblick zu.
„Wir von der McKee AG wollen zufriedene Kunden.“ Er zwinkerte ihr zu.
„Devon, wie schaffen wir es, zum Dinner zu kommen, ohne dass uns jeder ansieht, was wir gerade getan haben?“
Er hob die Brauen. „Du hast ein Problem damit, dass man es uns ansehen könnte?“
„Und ob! Ich bin nicht die Sorte Frau.“
„Das große Rätsel wieder. War es mein animalischer Magnetismus, der dich von dem Podest des grundanständigen Mädchens heruntergefegt hat?“
„Ja, genau!“
„Warum kaufe ich dir das bloß nicht ab? Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass du deine ganz eigenen, fragwürdigen Ziele verfolgst?“
Ihr Unschuldsblick war ein lahmer Versuch.
Er schnaubte verächtlich. „Na gut. Ich gehe als Erster und besorge mir ein Päckchen Zigaretten. Offiziell bin ich zum Rauchen rausgegangen und habe nicht gemerkt, wie spät es schon ist. Du wiederum hast einen geschäftlichen Anruf gekriegt, und wenn du den Speisesaal betrittst, hältst du das Handy ans Ohr und ‚sprichst‘ mit jemandem, ehe du auflegst und dich bei deinen Tischnachbarn entschuldigst. Ich komme fünf Minuten nach dir und versuche überrascht auszusehen, weil alle schon essen. Wollen wir es so machen?“
Sie nickte und glättete ihr Kleid. Dann wühlte sie in ihrer Tasche nach dem Lippenstift und der Puderdose und erneuerte ihr Make-up.
Er beobachtete sie einen Moment schweigend, dann brachte er sich und seine Kleidung in Ordnung. „Eins noch, Kylie Kent.“
„Was?“
Um seine Augenwinkel erschienen Fältchen, und er schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Ich hätte gern deine Nummer.“
Sie erstarrte, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein. Nein, auf keinen Fall. Sei mir nicht böse, du warst toll, aber …“
Sein Lächeln verblasste.
Kylie stürmte aus der Besenkammer und ließ ihn erneut sprachlos zurück.
Dev nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und beobachtete die Ente, die auf ihn zugewatschelt kam. Ein paar Meter vor ihm blieb das Tier auf dem Rasen stehen, legte den Kopf schräg und starrte ihn mit seinen schwarzen Augen auffordernd an.
„Tja, Kumpel, du willst Brot, ich eine Telefonnummer, und was soll ich dir sagen? Wir gucken beide in die Röhre“, teilte Dev ihm mit. Als er den Rauch ausblies, fühlte er sich genauso missmutig wie der Erpel, der ihm mit einem wütenden Zischlaut den Bürzel zudrehte und zu dem künstlich angelegten See zurückwatschelte, auf dem ein paar kleinere Artgenossinnen von ihm schwammen.
Schlecht gelaunt paddelte er auf die Enten zu, schlug mit den Flügeln und warf sich unangekündigt auf eine von ihnen, die er bei dem Manöver beinahe ertränkte. Wildes Flügelschlagen und ohrenbetäubendes Gequake waren die Folge, dann tauchte die unromantisch getunkte Ente wieder aus dem Wasser auf, schüttelte sich und schwamm ungnädig davon.
Dev schüttelte langsam den Kopf. „Kumpel“, erklärte er dem Erpel geduldig, „so geht das doch nicht.“ Nun ja, seine Partnerin war schließlich willig gewesen. „Du solltest sie vorher wenigstens mal zum Essen einladen.“
Er wandte sich der misshandelten Entendame zu, die mit ihrem Artgenossen endgültig fertig zu sein schien. „Du fühlst dich benutzt, nicht wahr?“ Dev nickte ihr verständnisvoll zu. „Da sind wir schon zwei.“ Er trat die Zigarette aus und warf den Stummel in den Abfallbehälter. „Immerhin bist du nicht so dämlich und bittest ihn nach der schlechten Behandlung auch noch um seine Telefonnummer.“
Ob das die viel gerühmte ausgleichende Gerechtigkeit war? Dev konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es eine Menge Frauen in Miami gab – in Florida wahrscheinlich –, die über seine missliche Lage schadenfroh gegrinst hätten. Er schob sich seine Sonnenbrille den Nasenrücken hinauf und machte sich auf den Weg
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