Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
willst, aber das kriegst du hin.“
Sie schluckte trocken.
„Magst du Kochbananen?“
„Eigentlich nicht …“
„Das solltest du ändern, weil …“
„Augenblick mal, Dev. So geht das nicht.“ Sie legte die Gabel neben den Teller. „Dass ich einmal mit dir ausgehe, heißt nicht, dass ich dich heiraten werde.“
Er setzte ein Gesicht auf, wie es gekränkter nicht sein konnte. „Wenigstens hättest du mit der Ablehnung warten können, bis ich dir einen Antrag mache.“
„Ich … Also …“
„Entspann dich, Kylie. Ich mache bloß Spaß.“
Sie stieß erleichtert den Atem aus, dann flackerte schiere Mordlust in ihren Augen auf. Es war sehr unterhaltsam. Er spießte ein Stück Rinderbrust auf die Gabel und lächelte ihr zu, während er es in den Mund schob und genüsslich kaute.
„Und wie bist du dann ein Rockstar geworden?“
Er lachte. Das Wort klang so kitschig. „Ich war nie ein Star.“
„Du warst ziemlich bekannt. Bist es immer noch.“
„In Miami vielleicht. Wir sind in den Clubs aufgetreten, bei ein paar Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten. Aber wir haben in einer Garage angefangen und im Lauf des Musikstudiums lernte ich ein paar Leute kennen, die besser waren als meine Schulfreunde, aber ich bin kein Tommy Lee oder Bon Jovi oder so was. Wir sind nie landesweit bekannt geworden.“
„Gibt es Platten von euch?“
Er nickte. „Drei Alben. Aber wie gesagt, ohne ein großes Label im Hintergrund schlägt man damit keine Wellen. Es gab ein paar Rezensionen in den hiesigen Zeitungen, aber …“
„Und warum hast du die Band verlassen und stattdessen die Bar aufgemacht?“
Dev merkte, wie ihm die Brust eng wurde und das vertraute bleierne Schuldgefühl sich in ihm ausbreitete. So war es immer, wenn er an Wilbo dachte. „Wir haben ein Bandmitglied verloren“, sagte er dumpf. Wie bescheuert sich das anhörte. Als ob sie ihn verlegt hätten. „Meinen besten Freund. Ich kannte ihn, seit ich sechs war.“
Kylie legte ihr Besteck ab. „Verloren?“
„Er starb an einer Überdosis“, erwiderte Dev kurz angebunden. „Vor meinen Augen. Ja, ich weiß, ein Scheißklischee, Rockmusiker setzt sich den goldenen Schuss, die Nummer ist so alt und abgelatscht, dass sie knarrt, aber so war es.“
„Was ist klischeehaft daran, wenn ein guter Freund stirbt?“ Kylie drückte ihm mitfühlend die Hand. „Es tut mir so leid.“
„Danke.“ Dev schob sich noch ein Stück Rinderbrust in den Mund, aber seinetwegen hätte es genauso gut Tofu sein können.
„Wie hieß er?“
„Wilbo. Er spielte den Bass. Wir gingen zusammen zur Schule.“ Wilbo, mit dem spitzen Kinn und den großen Ohren … er hatte ausgesehen wie ein kleiner Kobold. Und er selbst? Wie eine Giraffe, erinnerte er sich.
„Wir lernten das Einmaleins zusammen und später Bruchrechnung.“ Dev lächelte schief. „Und wir lasen Detektivgeschichten und Comics und Fantasy-Bücher und stellten uns vor, wir wären die Figuren aus den Geschichten.“ Der Kloß in seiner Kehle wurde immer größer, doch er ignorierte ihn.
„Wir lernten beide Gitarre spielen, gründeten eine Band. Wilbo fuhr total auf die Talking Heads ab und …“ Er unterbrach sich.
„Er fehlt dir.“ Es war eine Feststellung, keine Frage.
Dev schob seinen Teller fort. „Ja. Ich vermisse ihn.“
Sie musterte ihn ernst. In ihren Augen stand eine Frage.
„Ich wünschte, ich hätte ihn in eine Entzugsklinik gebracht, statt ständig Party mit ihm zu machen. Ich wünschte, ich hätte ihm nicht gesagt, dass er es nicht vermasseln darf, weil dieser blöde Plattenproduzent kommen wollte, um sich uns anzusehen.“ Dev ließ langsam den Kopf kreisen, bis es knackte. „Er könnte noch leben, wenn ich ihn an dem Abend nicht unter Druck gesetzt hätte.“
Als sie ihm diesmal die Hand drückte, sah er sie erstaunt an.
„Du bist nicht schuld an dem, was geschehen ist, Dev.“
„Nein? Seine Eltern sehen das anders. Sie reden bis heute nicht mit mir. Ich war es, der Wilbo in die Band gebracht hat. Ich habe uns die Auftritte verschafft, ihm den Lebensstil vorgelebt, der ihn umbrachte.“
„Das ist nicht fair. Du bist nicht verantwortlich für das, was er seinem Körper zugemutet hat.“
Dev sah beiseite und rieb sich über das Kinn. „Vielleicht, vielleicht nicht. Ich habe selbst eine Menge ungesundes Zeug eingenommen. Warum bin ich noch am Leben und er nicht? Warum war ich in der Lage, es sein zu lassen, und er nicht?“
Kylie schüttelte den Kopf. „Das sind
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