Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
unbegründet. Wie kannst du nur so etwas denken?“
„Ich kenne sie doch erst seit zwei Wochen.“
„Und? Ist das wichtig?“
Zane zuckte mit den Schultern. Sein Herz sagte ihm, dass es nicht darauf ankam. Doch sein Verstand mahnte ihn, vorsichtig zu sein. Sich nicht mit Elle einzulassen. Weil es zu gefährlich war.
„Du hast Angst, das ist alles.“
Marcy meinte das nicht als Frage, und Zane verzichtete darauf, ihr zu antworten. Elles letzte Bemerkung ging ihm durch den Kopf. Feigling …
„Ich kann dich ja verstehen, Zane“, sagte Marcy. „Du bist nach Felicitys Tod durch die Hölle gegangen.“
„Davon habe ich dir nie etwas erzählt.“
„Richtig. Aber Simon hat es getan.“ Sie machte eine kurze Pause, dann sprach sie weiter. „Du kannst nicht jeden auf dieser Welt retten. Das sollte dir doch klar sein. Das Leben ist nicht fair. Aber wir sollten das Beste daraus machen. Geh das Wagnis ein und fang endlich wieder zu leben an, Zane. Du gehörst nicht hierher und das weißt du.“
Noch vor zwei Wochen hätte er jetzt einen Streit mit Marcy vom Zaun gebrochen. Doch sie hatte recht. Ebenso wie Elle. Er hatte auf der Île du Coeur nichts mehr verloren.
Zane spürte, wie sich seine Kehle zusammenzog, und schluckte schwer.
Marcy legte eine Hand auf seine. „Man kann nie wissen, ob es gut geht. Aber man muss dem Leben eine Chance geben. Auch wenn das manchmal bedeutet, etwas zu riskieren.“
Er räusperte sich. „Es tut mir leid, dass ich dir das jetzt sagen muss, aber …“
„Du willst kündigen, ich weiß. Wie gut, dass ich mich schon nach einem Ersatz für dich umgehört habe, findest du nicht auch?“
Zane verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln. „Du bist eine Hexe.“
„Danke für die Blumen. Ich bin froh, dass du endlich zur Vernunft gekommen bist. Sonst hätte ich dich betäuben und höchstpersönlich nach Atlanta bringen müssen.“ Marcy grinste. „Deine Ablösung kommt heute Nachmittag mit der Fähre an. Du hast drei Stunden, um deine Sachen zu packen. Aber das dürfte kein Problem sein, du hast ja nie richtig ausgepackt.“
Auch da hatte sie recht. Die Insel war in all den Monaten nie wirklich sein Zuhause geworden. Er hatte nur nicht gewusst, wo er hingehörte.
Jetzt, endlich, wusste er es.
15. KAPITEL
Elle starrte auf die leere Leinwand vor sich. Seit Wochen ging das nun so. Sie kam ins Atelier, um zu arbeiten, aber es wollte ihr einfach nichts einfallen.
Obwohl – das war nicht ganz richtig. Es waren Bilder entstanden. Doch in jedes dieser Werke hatte sich Zane eingeschlichen. Aus lauter Verzweiflung war Elle sogar auf abstraktes Malen umgestiegen. Das hatte sie seit Jahren nicht mehr getan. Doch es half nicht. Selbst dort erschien Zanes Silhouette in jedem Pinselstrich.
Wenn sie einkaufen ging, glaubte sie ständig, ihn in der Menschenmenge zu erblicken. Und jedes Mal zuckte sie zusammen. Sie hatte sogar ihren Vater besucht, um sich daran zu erinnern, dass ein Mann wie Zane einfach nichts für sie war. Doch auch das hatte nichts gebracht. Sie vermisste ihn. Viel mehr, als sie zugeben wollte.
Elle atmete tief durch, griff nach Pinsel und Farben und machte sich an die Arbeit. Einmal mehr ließ sie sich hineinfallen in ihre Kunst und hatte zugleich Angst vor dem, was dieses Mal auf der Leinwand entstehen würde. Dabei waren in den letzten Wochen die besten Bilder ihres Lebens entstanden. Wundervolle und berührende Bilder. Schmerzliche Bilder.
Stunden vergingen, während sie einfach nur malte und ihre tiefsten Gefühle in dieses Bild fließen ließ. Sie ignorierte Hunger und Durst, bis das Bild schließlich fertig war. Elle erhob sich und trat einige Schritte zurück, um es zu betrachten.
Zanes Gesicht nahm einen Großteil der Fläche ein. Es lag dieser ernste, kompromisslose Ausdruck in seinen Zügen, den sie so oft an ihm gesehen hatte, und das feine Lächeln in den Mundwinkeln war nur zu erahnen.
In einer Ecke des Bildes sah sie sich selbst. Sie blickte Zane nach, während er fortging. Fort von ihr.
Beim Anblick dieser Frau krampfte sich Elles Herz zusammen. Sie starrte auf das Bild und versuchte herauszufinden, was ihr daran so seltsam erschien. Dann endlich bemerkte sie es. Das Bild war das genaue Gegenteil des Gemäldes ihrer Großmutter. Dort war der Beginn einer Liebe zu sehen, das Aufflammen tiefer Leidenschaft. Hier aber ging es um ein Ende. Um Verzweiflung und ein gebrochenes Herz.
Elle atmete tief durch und streckte sich. Ihr Rücken schmerzte von der
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