Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
Boden versunken.
„Stimmt“, Julie räusperte sich, „ich bin nicht annähernd so sexy.“
„Das habe ich nicht gemeint.“
„Schon okay.“ Sie spielte mit der leeren Bierflasche in ihren Händen. „Ich hätte auf dich hören sollen. Ich bin kein guter Lockvogel. Es tut mir leid, dass ich dich davon überzeugt habe, mir den Job zu geben.“
„Mir nicht.“
Nein, kein Wunder. Denn nun konnte Perry sie sofort ausbremsen, sollte sie jemals wieder auf die Idee kommen, aus ihrem langweiligen Arbeitsalltag ausbrechen zu wollen. Er brauchte sie nur an diesen Misserfolg zu erinnern.
Dabei hatte sie sich so sehr gewünscht, dass der Einsatz ein Erfolg wird. Nicht nur für das Team, auch für sich selbst. Sie hatte fest daran geglaubt, dass sie großartige Dinge vollbringen konnte, wenn man sie nur ließ. Doch nun hatte sie die Gewissheit, dass sie sich etwas vorgemacht hatte. Ihr Traum war geplatzt. Mit einem Mal wünschte sie sich, sie hätte es gar nicht erst versucht. Dann wäre ihr wenigstens die Illusion geblieben.
„Es tut mir leid, dass ich deine Zeit verschwendet habe.“
„Das war keine Zeitverschwendung. Das Team brauchte diese Übung.“
„Die anderen vielleicht, aber ich nicht. Das war das erste und letzte Mal.“ Sie nahm all ihren Mut zusammen und sah Eric an. Das Mitgefühl, das sie in seinen blauen Augen las, war mehr, als sie ertragen konnte. „Du wirst dir einen anderen Lockvogel suchen müssen. Ich gebe auf.“
7. KAPITEL
Sie gab auf? Schon nach dem ersten Versuch? Eric erstarrte. Das hörte sich gar nicht gut an. Die Julie, die er kannte, warf nicht einfach hin, wenn es nicht lief. Eine Eigenschaft, die er bislang sehr an ihr bewundert hatte – auch wenn sie bisweilen etwas anstrengend sein konnte.
Aber immerhin hatte er jetzt bekommen, was er wollte. Er hatte sie beschützen wollen, doch zu welchem Preis? Mit leerem, ausdruckslosem Blick sah sie ihn an. Die Begeisterung, die sonst in ihren blauen Augen funkelte, war erloschen.
Er musste unbedingt versuchen, sie wieder aufzurichten, auch wenn so etwas normalerweise nicht gerade zu seinen Stärken zählte.
„Julie, hör zu …“
Sie gab einen tiefen Seufzer von sich. „Ich will dein Mitleid nicht.“
„Gut. Denn das bekommst du auch nicht“, fuhr er ungerührt fort. „Ich gebe zu, dass du mich heute Nacht mit deiner Beobachtungsgabe überrascht hast. Sie ist ausgezeichnet. Sofort fallen dir wesentliche Details ins Auge, die wichtige Informationen preisgeben. Den meisten gelingt das erst nach jahrelangem Training. Offenbar bist du ein Naturtalent.“
„Na toll. Ich bin also eine gute Beobachterin. Und was habe ich davon?“ Enttäuscht presste sie die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Ich wollte meine schlechte Laune nicht an dir auslassen. Schließlich versuchst du nur, mich aufzuheitern.“
„Das stimmt. Aber davon einmal abgesehen, hatten wir von Anfang an keinen Grund zu der Annahme, dass Lloyd seine Freundin betrügen würde. Ist doch prima, wenn er Marthas Tochter treu ist. Wir haben ihn nur ausgewählt, weil Martha ihn als Testperson vorgeschlagen hat.“
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Julie ihn an. „Und, weil er keine Bedrohung für mich darstellt.“
Julie kannte ihn wirklich gut. Eric war geübt darin, seine Gefühle vor anderen zu verbergen, doch sie hatte seine Beweggründe durchschaut. „Okay, ich gebe zu, dass das einer der Gründe war. Aber versetz dich bitte für einen Moment in meine Lage. Beim nächsten Mal habe ich keinerlei Einfluss auf die Zielperson. Es könnte ein widerlicher Fiesling sein, der versucht, dich auszuziehen, bevor du auch nur Hallo sagen kannst.“
„Keine Sorge, dazu wird es nicht kommen. Jedenfalls nicht mit mir.“ Sie stand auf und nahm ihre Jacke von der Lehne des Barhockers. „Du wirst dir einen anderen Lockvogel suchen müssen. Jemanden wie Asia. Hätte sie den Job gemacht, wäre Lloyd jetzt im Hotel nebenan, um ein Zimmer zu buchen.“
Eric umfasste Julies Kinn mit einer Hand und schwieg so lange, bis sie ihn ansah. „Ich möchte nicht Asia als Lockvogel. Ich will dich. Du bist wandlungsfähig und hast eine Intuition. Das hat sich heute gezeigt. Wenn du an diesen Fähigkeiten arbeitest, wirst du eines Tages eine hervorragende Privatdetektivin.“
Ein sanfter Zug legte sich auf ihr Gesicht. „Danke, Eric.“
Er strich mit den Fingern über ihr Kinn. Ihre Haut war warm und weich. Sofort verspürte er das Verlangen, ihr Gesicht mit
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