Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
zu.
6. KAPITEL
„Endlich. Es ist so weit!“ Julie unterdrückte ein Lächeln, als sie über die überdachte Fußgängerbrücke des Einkaufscenters lief, die zum Nachtclub führte. Unter ihr funkelten die Lichter der Stadt und der parkplatzsuchenden Autos. Das Geräusch ihrer Absätze hallte vom Betonboden der Brücke wider. „Macht euch bereit, hier komme ich!“, sagte sie gutgelaunt zu sich selbst.
„Konzentrier dich“, tönte Asias Stimme aus dem versteckten Knopf in Julies Ohr.
„Tut mir leid. Ich freue mich einfach“, antwortete Julie.
„Das glaub ich dir ja, aber jetzt hör auf, mit dir selbst zu reden, sonst fällst du auf.“
„Okay.“ Julie konzentrierte sich auf die vor ihr liegende Aufgabe. Sie war keine erfahrene Nachtclubbesucherin. Trotzdem war sie fest entschlossen, ihren ersten Einsatz zum Erfolg zu machen. Der Club war ziemlich angesagt, vor allem bei den wohlhabenden und einflussreichen Leuten der Region, die sich schnell langweilten und nur schwer zufriedenzustellen waren. Doch Julie war zuversichtlich, dass sie sich ohne Schwierigkeiten anpassen konnte.
Sie näherte sich der Doppeltür und straffte die Schultern. Flüchtig nickte sie dem Rausschmeißer zu, dann trat sie ein und sah sich um. Drinnen war es größer als erwartet, stilvoll und sehr gepflegt.
„Ach du Schande.“
„Was ist?“, fragte Asia besorgt.
„Das hier hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit unserer kleinen Tequila-Bar“, stellte Julie fest, während sie die kostspielige Inneneinrichtung aus Chrom und Glas, die Designerkleidung der Gäste und die große Tanzfläche mit der bunten Diskobeleuchtung betrachtete.
„Lass dich davon nicht einschüchtern“, beruhigte Asia sie.
Doch Julies Magen krampfte sich zusammen. Sie war völlig falsch angezogen. Statt immer weiter an ihren Verführungstechniken zu feilen, hätte sie sich lieber vorher den Club ansehen sollen, dann wäre ihr dieser Fehler nicht unterlaufen.
„Wie siehst du denn aus?“, tönte es direkt hinter ihr.
Julie wirbelte herum, als sie Erics Stimme hörte. Sofort bekam sie Herzklopfen. In dem schwarzen Button-Down-Hemd und der dunklen Jeans sah er so umwerfend aus, dass sie beinah den ernsten Ausdruck in seinem Gesicht übersehen hätte. Unwillkürlich musste sie an das hungrige Funkeln seiner Augen denken, als er wie ein Besessener über sie hergefallen war. Sie spürte, wie ihr eigenes Verlangen zurückkehrte.
Blinzelnd trat sie einen Schritt zurück, fest entschlossen, sich nicht ablenken zu lassen. Nicht heute Nacht. Und schon gar nicht von Eric, der nur darauf wartete, dass sie einen Fehler machte.
„Freut mich ebenfalls, die zu sehen“, erwiderte sie ironisch.
„Ist das Eric?“, hörte sie Asias Stimme in ihrem Ohr. „Grüß ihn von mir.“
Julie senkte den Kopf leicht. „Asia, bitte, du weißt doch, wie schlecht mein Multitasking ist. Ich kann nicht mit zwei Leuten gleichzeitig reden.“
„Ich meine es ernst, Julie.“ Kritisch musterte Eric ihr Outfit. „Was soll das darstellen?“
„Kick-Ass Julie.“ Sie trug schwarze Lederstiefel, dunkle Jeans, ein Tanktop und darüber eine kurze Jacke im Military-Stil. Passend dazu hatte sie die Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden.
Eric sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Sein Blick brannte auf ihrer Haut, doch auf keinen Fall würde sie sich vor ihm rechtfertigen. „Glaubst du wirklich, dass du in diesem Aufzug Lloyds Aufmerksamkeit auf dich ziehen kannst?“
Sie seufzte. „Eric, hast du gesehen, was er auf Marthas Foto anhatte?“
„Ein rotes T-Shirt. Und?“
„Darauf war eine Frau mit langem Pferdeschwanz, einer Military-Jacke und schwarzen Stiefeln abgebildet. Das ist die Heldin aus einem Computerspiel.“
Offenbar überrascht von ihrer Beobachtungsgabe hielt Eric inne. „Das heißt noch lange nicht, dass er auch im echten Leben auf so was steht.“
„Was glaubst du denn? Programmierer können sich ihre Traumfrau basteln. Sie bestimmen, wie sie aussieht, was sie trägt, wie sie sich bewegt.“ Julie deutete auf ihr Outfit. „Und genau so sah die Frau auf seinem Hemd aus.“
„Wenn du meinst.“
„Vielen Dank für deine aufmunternden Worte“, sagte sie trocken, doch sie hatte keine Zeit, mit Eric zu streiten. Schließlich war sie aus einem anderen Grund hier. Entschlossen klatschte sie in die Hände. „Auf geht’s! Wo ist Lloyd?“
Eric sah über Julies Schulter. „Er sitzt mit zwei Freunden an der Bar.“
Sie verzog das Gesicht,
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