Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
außerdem war da auch noch ein Anhänger mit einer Abbildung darauf. Überrascht wich sie zurück. Es war die gleiche Figur wie die auf Lloyds T-Shirt.
Merkwürdig. Julie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Frau wie Blondie ihren Schlüsselbund mit der Heldin aus einem Computerspiel verzieren würde.
„Beeil dich“, sagte Blondie ungeduldig.
Inzwischen hatte die Rote das Kabel an ihr Handy angeschlossen. Nervös tappte sie mit dem Fuß auf den Fliesenboden. „Es geht nicht schneller. Schließlich sind das mehrere Gigabyte.“
Blondie sah in den Spiegel und zupfte ihre Frisur zurecht. „Wenn die merken, dass wir ihre Schlüsselbunde haben …“
„Das werden sie nicht.“
Oh mein Gott. Hatten sie etwa Lloyds Freunden die Schlüssel mit den USB-Sticks entwendet, um heimlich die Daten runterzuladen?
„Fertig.“ Die Rote zog das Kabel aus ihrem Handy und gab es ihrer Freundin zurück. „Okay. Meiner war der mit dem weißen Hemd, richtig?“
„Machst du Witze?“ Blondie stopfte das Kabel zurück in ihrer Handtasche. „Du hast die letzten Stunden wie eine Klette an diesem Typ gehangen und kannst dich nicht mal mehr daran erinnern, wie er aussieht?“
„Diese Programmierer sehen doch alle gleich aus.“
Julie wartete eine Weile, bis die Frauen die Toilette verlassen hatten, dann öffnete sie vorsichtig die Tür. Deswegen also hatten die Frauen es auf Lloyds Freunde abgesehen. Das erklärte einiges.
Sie hatte sich schon gewundert, wieso sich diese Sexgöttinnen ausgerechnet zwei so unscheinbare Typen ausgesucht hatten. Anfangs hatte sie geglaubt, sie wollten sich einen Millionär angeln. In Seattle und Umgebung war es ein gängiger Mythos, dass alle Computerprogrammierer auch Multimillionäre waren.
Mit gesenktem Kopf verließ Julie die Damentoilette und bahnte sich den Weg durch die Menge zum Ausgang. Komisch. Warum hatten sie nicht einfach die USB-Sticks geklaut und waren damit abgehauen. Vermutlich, weil die Männer keinen Verdacht schöpfen sollten.
Tief in Gedanken versunken, war Julie inzwischen, ohne es zu bemerken, auf der Fußgängerbrücke angelangt, die zum Hotel führte.
Sie erinnerte sich daran, wie stolz Lloyd ihr von seinem Projekt erzählt hatte. Revolutionär hatte er es genannt. Ein Meilenstein in der Geschichte der Computerspiele. Dabei hatte er die ganze Zeit mit seinem Schlüsselbund gespielt. Wie die meisten Programmierer hatte auch er einen Daten-Stick daran hängen.
Julie beschleunigte ihre Schritte. Bestimmt wären der Konkurrenz die Daten eines solchen Projekts einiges wert. Vielleicht war sie da einer großen Sache auf der Spur. Auf jeden Fall war das wesentlich spannender als Treuetests. Julie konnte es kaum erwarten, Eric von ihrer Entdeckung zu berichten.
Völlig außer Atem betrat sie die Lobby des Hotels und sah sich um. Das Team hatte sich in einer ruhigen Ecke an mehreren Tischen niedergelassen, um auf den erfolgreichen Testlauf anzustoßen. Gerade war Martha dabei, den anderen zu versichern, dass sie Lloyd schon immer für einen anständigen Kerl gehalten hatte, als Julie aufgeregt in die Runde platzte und ihre Kollegin unterbrach.
„Ihr werdet nicht glauben, was mir passiert ist“, sagte sie atemlos. „Ich bin mitten in einen Fall von Industriespionage gestolpert.“
Die Gespräche verstummten. Alle starrten sie an.
„Na klar“, sagte Max ironisch und prostete ihr mit seiner Bierflasche zu. „So was passiert mir auch alle nasenlang.“
„Ehrlich, kein Scherz. Erinnert ihr euch noch an die beiden Frauen an der Bar? Wie sie sich an Lloyds Freunde rangeschmissen haben? Sie haben ihnen die Schlüssel mit den USB-Sticks geklaut.“
„Bist du sicher?“, fragte Asia.
„Ja. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie die Daten auf der Damentoilette heimlich mit einem Kabel von den Sticks auf ihre Handys geladen haben. Vermutlich haben sie die Schlüssel danach unbemerkt wieder zurückgegeben.“
„Viele Programmierer tragen ihre Daten mit sich an ihrem Schlüsselbund herum“, warf Ace, der Computerexperte, ein. „Und nicht immer haben sie ihre Daten verschlüsselt. Einige Leute sind einfach zu faul dazu.“
„Auf jeden Fall habe ich gesehen, wie die Frauen die Daten kopiert haben.“ Julie blickte in die Runde. „Was sollen wir jetzt machen?“
„Äh … nichts“, antworte Asia und warf ihr einen eigentümlichen Blick zu.
„Nichts?“, fragte Julie ungläubig. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie wusste, dass Asia
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