Tiffany Hot & Sexy Band 33
waren.
Er sah auf ihre Brüste und ihre Kehle, ihr Blick glitt wie so oft zu seinen kraftvollen Armen.
Dann sahen sie sich in die Augen.
„Wir sollten aufhören.“
„Ja, das sollten wir“, stimmte sie zu.
Keiner von ihnen rückte jedoch vom anderen weg.
Jenna beugte sich wieder vor, aber jetzt war alles anders.
Mercers Atem ging schwer, die Küsse waren flüchtig, beinahe wie im Fieber.
Er gab mit den Hüften den Rhythmus vor, aber sie spürte, dass alles in ihrer Macht lag. Überall konnte sie ihn berühren, ihn zu ihrer brandneuen Matratze zerren und über ihn herfallen.
Wenn sie es wollte, konnte sie Sex mit dem rauesten, athletischsten und hemmungslosesten Mann haben, zu dem sie sich jemals hingezogen gefühlt hatte. War er beim Sex genauso gut wie beim Küssen?
Nein, sagte sie sich, ich kann nicht mit einem Mann schlafen, ohne dass es mir etwas bedeutet. Ich würde es bereuen.
Noch schlimmer wäre es, wenn es ihr am Ende doch etwas bedeuten würde.
Hastig richtete sie sich auf, löste sich von ihm und schob sich den Rock wieder hinunter. „Wir sollten jetzt wirklich aufhören.“
Er nickte benommen.
Wenn eine Romanze wie eine Kerze war, dann war das zwischen ihr und Mercer wie eine Stange Dynamit. Wenn die Zündschnur abgebrannt war, kam es unweigerlich zur Explosion. Und was dann?
Zum Glück hatten sie noch rechtzeitig ein Ende gefunden. Sie musste ihr Liebesleben so gründlich durchdenken, wie sie es auch bei ihren zukünftigen Kunden tun würde.
Er ließ sie aufstehen.
Ordnend strich sie sich durchs Haar, und sobald sie in ihrem Zimmer war, öffnete sie die Fenster und genoss für eine Weile den Verkehrslärm, der sie den letzten Rest Verlangen vergessen ließ.
Wenn es bei der Liebe letztlich um den Verstand ging, wieso küsste sie dann einen Mann, der absolut nicht zu ihr passte?
5. KAPITEL
Die Fantasien, die seine neue Mitbewohnerin – Chefin – Vermieterin in ihm weckte, ließen Mercer kaum einschlafen. Zum Glück war er nicht seiner Lust gefolgt, sondern der Vernunft.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er zwar verwirrt, aber fest entschlossen, die Geschehnisse vom Vorabend abzuhaken.
Er hatte genug, um das er sich kümmern musste. Zuallererst um Delante.
Er war der typische Underdog, und Mercers wichtigste Aufgabe bestand darin, den Jungen dazu zu bringen, im Leben genauso wenig das Ziel aus den Augen zu verlieren wie den Gegner im Ring. Wenn er das schaffte, würde der Junge nach dem Wettkampf nächsten Monat seinen Profivertrag unterschreiben, noch bevor die letzten Zuschauer gegangen waren.
Für Delante wäre das das Größte, und auch für den Boxclub wäre es ein Riesenerfolg. Nichts brachte einem Club mehr neue Mitglieder als ein Talent, das ins Rampenlicht rückte.
Im Bereich der übrigen Kampfsportarten setzte Mercer sein Vertrauen auf Rich, der mit seinen bisherigen Kämpfen bereits viele Manager auf sich aufmerksam gemacht hatte; doch Delante war fast zehn Jahre jünger, und ihm stand eine lange, beneidenswerte Karriere bevor.
Sie trafen sich in aller Frühe, und Mercer trieb ihn bis in die absolute Erschöpfung. Immer wieder liefen sie die endlosen Treppen zur U-Bahnstation hinauf und hinunter, und anschließend joggten sie sieben Kilometer durch Cambridge und die City zurück nach Chinatown.
Als sie den Boxclub erreichten, bot sich ihnen ein seltsamer Anblick.
„Geh duschen.“ Mercer erkannte, dass er Delantes Folterqualen eher als geplant beenden musste.
Während Delante sich ins Gebäude schleppte, betrachtete Mercer das große Plastikschild über dem Eingang, durch das das Schild des Boxclubs fast vollständig verdeckt wurde.
„Demnächst hier – Spark: Boston !“ stand in großen Buchstaben darauf. „Die erfolgreichste Partnervermittlung für viel beschäftigte Berufstätige. Ihr perfekter Partner ist nur einen Herzschlag entfernt.“
Darunter standen Web- und E-Mail-Adresse.
Mercer las das Ganze dreimal durch. Zugegeben, der Club und die Partnervermittlung befanden sich im selben Gebäude. Trotzdem zog sich ihm der Magen zusammen. Wie sollte er den Boxclub profitabel machen, wenn es nach außen aussah, als würde er von der Partnervermittlung verdrängt?
Wahrscheinlich war genau das Jennas Ziel. Mit dem neuen Schild versteckte sie den Boxclub.
Wie hatte er bloß vergessen können, auf welcher Seite sie stand!
Er lief ins Gebäude und streifte sich schon auf der Treppe hinunter in den Boxclub die Schuhe ab. Irgendwie musste er seine
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