Tiffany Hot & Sexy Band 33
Wut loswerden, am besten beim Trainingskampf. War das überhaupt Wut? Oder unterdrückte Lust?
Ausgerechnet Jenna kam ihm unten am Fuß der Treppe entgegen.
„Hey.“ Ihr höfliches Lächeln wirkte nervös. „Ich habe nach dir gesucht.“
Er räusperte sich. „Wir müssen über dieses Schild sprechen.“
„Ich weiß. Genau deswegen wollte ich dich finden. Die Leute vom Franchising waren vor einer Stunde da. Es tut mir leid, mir war nicht klar, dass das Schild so … dominant wirkt. Ich habe es erst gesehen, als die Männer mit den Leitern schon wieder weg waren.“
Mercers Wut legte sich etwas. „Dieses Schild wird die Jungs ziemlich umhauen. Auf diese Weise machst du dir unter den Mitgliedern keine Freunde.“
Sie verschränkte die Arme, und Mercer konnte nicht verhindern, dass er sofort wieder scharf auf sie war.
„Ich bin auch nicht hier, um mir Freunde zu machen. Ich will hier mein eigenes Unternehmen eröffnen.“
„Und ich will nicht, dass eine Horde aufgebrachter Mitglieder mir jetzt schon Fragen stellt, wie es mit dem Club weitergeht.“ Es tat schon weh genug, wenn nur er wusste, was auf dem Spiel stand.
„Vielleicht finden wir eine Leiter, dann können wir es höher hängen, dann wirkt es nicht so …“
„Beherrschend?“
„Genau.“ Sie seufzte. Es klang erschöpft. „Uns fällt schon eine Lösung ein.“
„Ganz bestimmt. Was haben diese Leute denn zu deinen direkten Nachbarn gesagt?“ Mit einem Kopfnicken deutete er zum Boxclub.
Bedauernd lächelte sie. „Ich kann nicht behaupten, dass sie darüber glücklich waren.“
„Das glaube ich auch nicht.“ Er sah sich um und suchte nach einem anderen Thema, um sie beide von dem Konflikt abzulenken. „Ich wollte dir etwas zeigen, wenn du mal wieder hier unten bist.“
Er führte sie zum hinteren Ende des Trainingsraums, wo alte Boxposter und Zeitungsartikel an der Wand hingen, und tippte auf einen Artikel in der Mitte.
Jenna kam näher, um sich den vergilbten Zeitungsausschnitt genauer anzusehen.
Er stammte aus ihrer Heimatstadt. Auf dem Foto war die zwölfjährige Jenna mit Badekappe und Badeanzug zu sehen, wie sie die Siegermedaille in der Bezirksmeisterschaft im Schwimmen hochhielt.
Jenna presste die Lippen aufeinander. „Wie reizend.“
„Er war wirklich stolz auf dich. Ständig hat er von dir erzählt.“
„Danke, dass du es mir gezeigt hast. Sehr anrührend.“
Ihre geheuchelte Begeisterung war so leicht zu durchschauen, dass es fast sarkastisch klang. „Tja, dann lasse ich dich mal wieder an deine Arbeit. Und das Schild sollten wir wenigstens so hoch hängen, dass klar wird, dass beide Unternehmen gleichberechtigt sind. Ich drehe mal die Runde und erzähle allen hier unten, dass du die Partnervermittlung eröffnest.“
„Danke. Sag ihnen, sie können mich jederzeit darauf ansprechen, wenn sie Fragen oder Sorgen haben.“ Ihr Blick ging zurück zu dem Artikel an der Wand.
„Er war ein guter Kerl.“, stellte er leise fest. „Das würde ich dir beweisen, wenn du mir die Chance dazu geben würdest.“
Sie wollte etwas erwidern, doch dann schluckte sie nur. „Wir sehen uns oben im Apartment.“ Schon ein paar Schritte von ihm entfernt drehte sie sich noch einmal um. Aus ihrem Blick schimmerte ein bisschen von der Jenna, die er am Vorabend erlebt hatte. „Wenn du Frittata magst, kannst du heute Abend wieder mitessen.“
Das Angebot machte ihn so glücklich, dass er fast mit einer Anspielung auf den gestrigen Abend reagiert hätte. „Ich weiß zwar nicht genau, was das ist, aber wenn man es essen kann, bin ich sehr gern dabei, Ms Matchmaker.“
Endlich lächelte sie, und sofort war er ihr wieder erlegen. Zwei Sekunden Flirt, und seine Lust auf sie brannte heißer denn je.
Verdammt! Am besten verordnete er sich selbst für den späten Nachmittag ein höllisches Trainingsprogramm. Wenn er es kaum noch ins Apartment hinaufschaffte, dann fehlte ihm hoffentlich auch die Energie, Dummheiten mit ihr anzustellen, falls sie für heute Abend mehr als nur ein Dinner mit ihm plante.
Kurz nach acht betrat Mercer das Apartment.
Jenna stand hinter dem Tresen und schnippelte Paprika. Sobald sie die Tür schlagen hörte, richtete sie sich auf und wappnete sich innerlich. „Hey.“
„Selber hey.“
Sah er so erschöpft aus, weil er trainiert hatte? Oder fühlte er sich so elend wie sie wegen des Schilds über dem Eingang?
Sie hatte den ganzen Nachmittag im Büro verbracht, und mindestens zwanzig Mitglieder des
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