Tiffany Hot & Sexy Band 33
Boxclubs hatten ihr ihr Mitgefühl ausgesprochen, um ihr dann Geschichten über ihren Vater zu erzählen, den sie alle fast vergöttert hatten. Es war nett gemeint, aber Jenna hatte sich zum Lächeln zwingen müssen. All diese Männer hatten ihrem Vater nahegestanden, nur zur eigenen Tochter hatte er keinerlei Beziehung gehabt.
Sie fühlte sich so erschöpft, wie Mercer aussah.
Er brachte die Sporttasche in sein Zimmer und setzte sich dann an den Tresen. Interessiert betrachtete er die Schüssel mit den gequirlten Eiern. „Wie heißt das noch mal?“
„Frittata. Es ist halb Omelett, halb Quiche.“
„Was Quiche ist, weiß ich auch nicht.“ Er richtete sich auf. „Wie war dein Tag?“
„Lang. Die meiste Zeit habe ich mit der Liste von Veränderungen gekämpft, die die Koordinatoren des Franchising während der nächsten Monate verlangen.“
„Was denn zum Beispiel?“
„Gleich morgen bringen sie mir Muster für Sesselpolster und Wandfarben, aus denen ich bei der Einrichtung meines Büros aussuchen darf. Außerdem bekomme ich Checklisten mit allen möglichen Formalitäten, die ich beachten muss, bevor die Räumlichkeiten das offizielle Okay bekommen.“
„Soll ich den Kram vom Boxclub wegräumen?“
„Nicht sofort, aber bald. Übrigens danke fürs Umhängen des Schilds.“ Sie wandte sich wieder dem Schneidbrett zu. „Und wie war dein Tag? Wie war’s auf den Stufen von der U-Bahn?“
„Auch sehr anstrengend.“ Er stützte sich auf den Tresen und beobachtete sie bei der Arbeit. „Hauptsache, der Junge ist zu erschöpft, um zu Hause irgendwelchen Unfug anzustellen oder – schlimmer noch – etwas mit Mädchen anzufangen.“
„Richtig. Es gibt doch keine größere Bedrohung für einen Boxer als uns Ladies.“
Er musste lächeln.
Während sie die Pilze klein schnitt, fasste sie allen Mut zusammen. „Da wir gerade über die gefährlichen Frauen sprechen …“
„Ja?“
„Hiermit verhänge ich über uns beide eine einstweilige Verfügung für heute Abend.“
Er lachte. „Wie bitte?“
„Ich finde, wir sollten uns mindestens einen Meter voneinander fernhalten. Zu unserem eigenen Besten.“ Selbst als sie es aussprach, spürte sie wieder die lustvolle Glut, und ihr eigener Entschluss geriet ins Wanken.
Nachdenklich richtete er sich auf und trat einen Schritt zurück. „So ungefähr?“
„Genau. Es ist einfach sicherer.“
„Das bedeutet also, dass du mich auch in nüchternem Zustand noch magst?“
Sein Lächeln hatte jetzt einen anderen Ausdruck, und der gefiel Jenna viel zu sehr. „Ich war nicht betrunken. Und fang nicht schon wieder an zu flirten. Das ist auch tabu. Keine Anspielungen, keine mehrdeutigen Bemerkungen …“
„Und keine Attacken mit dem Wassersprüher?“
„Leider nein.“ Sie seufzte. „Ich … ich vertraue mir selbst nicht, wenn du in meiner Nähe bist.“ Entnervt stieß sie die Luft aus. „Beim Sex bin ich ganz typisch Frau. Durch Sex verändern sich meine Gefühle. Du hingegen bist typisch Mann. Wenn wir es tun würden – wozu es nicht kommen wird …“
„Schon verstanden.“
„… dann würdest du am nächsten Tag genauso für mich empfinden wie vorher.“
„Und als typische Frau würde dich das aufregen.“
„Höchstwahrscheinlich. Deshalb die einstweilige Verfügung.“
Er verschränkte die Arme und lehnte sich an die Wand. „Beim Sex bin ich übrigens noch viel besser als beim Küssen.“
Aus verengten Augen sah sie ihn an.
„Entschuldige, ich höre schon auf.“ Einen Moment schwieg er, bevor er fortfuhr: „Und zufällig bin ich ganz deiner Meinung. Es macht mir nur Spaß, dich zu reizen.“
Obwohl sie nickte und „Freut mich, dass wir uns einig sind“ sagte, tat es ihr weh, dass er ihr zustimmte. Wieso war das alles eigentlich so schlimm, wenn es sich doch so himmlisch anfühlte?
Sie aßen auf dem Sofa, das mittlere der drei Kissen wie einen Todesstreifen zwischen sich, und sahen sich dabei eine langweilige Reportage an.
Mercer schwieg während des ganzen Essens. Was hatte ihn so ins Grübeln gebracht? Ihre Bemerkung, dass es für sie keinen unverbindlichen Sex gab? Oder die Tatsache, dass in den letzten vier Tagen sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt worden war, und zwar durch niemand anderen als sie selbst?
Nach dem Dinner nahm Mercer Jennas Teller, und nur ab und zu warf sie einen Blick auf seine Schultern, während er in der Küche den Abwasch erledigte.
Sie zog sich eine bequeme Hose, T-Shirt und eine
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