Tiffany Hot & Sexy Band 34
hatte essen wollen. „Unfassbar, dass von dreißig anwesenden Frauen sechsundzwanzig Haustiere haben.“
„Und dass ich von den sechsundzwanzig keine einzige als neue Kundin gewinnen konnte“, murmelte Eden, die sich wünschte, sie hätte Bevs Zeit nicht so in Anspruch genommen. „Naja, immerhin habe ich mich ins Gespräch gebracht, das zählt doch auch etwas.“ Sie sah flüchtig zum Beifahrersitz hinüber. „Wenigstens war der Kuchen gut.“
Sie verfluchte ihre Mutter. Nein, eigentlich verfluchte sie sich selbst dafür, dass sie Eleanor nicht dazu gezwungen hatte, ihr das Haus in dem Moment zu überschreiben, als sie sie ausbezahlt hatte. Sie hätte es wissen können. Eleanor Gillespie bezeichnete sich selbst als Freigeist. Ein Wirbelwind, der sich nicht zähmen ließ. Eden seufzte und packte das Lenkrad fester. Auf ihre ganz spezielle Art und Weise schien es ihre Lebensaufgabe zu sein, ihrem einzigen Kind das Leben zur Hölle zu machen.
Eden fuhr die geschlängelte Landstraße dahin, zu beiden Seiten der Straße standen hohe Bäume. Sie passierte gerade das schöne Steintor, das zum Anwesen der Sullivans führte, da blitze etwas Helles vor ihr auf. Sie nahm den Fuß vom Gas und starrte konzentriert auf die Straße. Da, wieder.
Helles Fell mit dunklen Flecken.
Sie trat in die Bremsen.
Bevs Hände schossen nach vorn und krallten sich ins Armaturenbrett. „Was zur Hölle …?“
Halb auf der Straße und halb daneben stehend, würgte Eden den Wagen ab und sprang aus der Fahrertür.
„Das war Paisley“, rief sie und lief eilig um ihr Auto herum in Richtung der stattlichen Ahornbäume, die Laura Sullivan als junge Braut gepflanzt hatte. „Mrs Carmichael ist völlig außer sich, seit die Katze letzte Woche weggelaufen ist. Wir müssen sie retten.“
„Diese Katze ist bösartig“, murmelte Bev und folgte ihrer Freundin. „Außerdem, findest du wirklich, dass weggelaufen der richtige Ausdruck ist? Das klingt so unschuldig. Nach dem, was ich gehört habe, war das doch eher eine Flucht, ein Ausbruch, mit Verletzten und Sachbeschädigung und allem Drum und Dran.“
Eden winkte ab. Ja, Paisley war ein wenig anstrengend. Sie gehörte zu der seltenen Wildkatzenrasse der Savannah Cats und war dementsprechend ein wenig hochnäsig, das war charakteristisch für diese Katzen, und zugleich sehr verspielt. Und da Mrs Carmichael doch eher ein sehr ruhiger Typ war, war das arme Tier wahrscheinlich aus purer Langeweile weggelaufen.
Doch noch bevor sie Bev die psychologischen Eigenheiten von Savannahs ausführlich erklären konnte, hörten sie hinter sich ein durchdringendes Quietschen und gleich darauf krachte es laut.
Eden erstarrte augenblicklich, Bev erschrak. Dann wandten sie sich um.
Natürlich hatte Eden die Handbremse nicht angezogen
Sie starrten schweigend auf das Auto, das einen der Bäume am Straßenrand richtiggehend umarmte.
Eden stöhnte. Sie zog das Pech momentan förmlich an. Schließlich drehte sie sich um und ging weiter.
„Willst du denn nichts unternehmen? Wohin gehst du?“ Bev lief ihr hinterher. Als Eden unter einem hohen Baum stehenblieb, hinaufspähte und die Stabilität eines der Äste prüfte, schüttelte ihre rothaarige Freundin erstaunt den Kopf. „Im Ernst? Du bist immer noch hinter dieser Katze her?“
„Warum nicht? Das Auto ist eh hin – dann war es wenigstens nicht umsonst.“ Ein gerettetes Tier war einen kaputten Kotflügel durchaus wert. Und vielleicht war dies ja ihre Chance. Wenn Paisley Vertrauen zu ihr fasste, könnte ihr das den guten Willen von Mrs Carmichael einbringen.
„Paisley“, rief Eden mit sanfter Stimme. Die Katze hockte weit oben im Ahorn. Misstrauisch sah sie zu Eden herunter. „Hierher, hübsches Kätzchen.“
„Warum rufen wir Mrs Carmichael nicht einfach an, sagen ihr, wo wir ihre Katze gesehen haben, und dann kann sie selbst in den Baum steigen“, schlug Bev vor und schlitterte mit ihren High Heels über den unebenen Waldboden. „Außerdem könnte sie uns dann auch gleich mit nach Hause nehmen.“
„Klar, eine Sechzigjährige klettert problemlos ihrer Katze hinterher“, wies Eden die Idee von sich.
Nach ein paar weiteren Lockrufen, einigen bissigen Kommentaren von Bev und vielen geringschätzigen Blicken der Katze, fasste Eden sich ein Herz. Sie blickte die Straße entlang und versicherte sich, dass kein Auto kam. Sie war eigentlich so gut wie nie auf Bäume geklettert – und wenn, dann hatte sie sich dabei garantiert immer
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