Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)

noch was?”
    “Ich denke, das war’s.” Er blickte zu ihr auf.
    “Dann gehe ich jetzt schlafen. Es war ein langer Tag und …”
    Plötzlich brach sie ab und sah ihn so intensiv an, dass ihm der Atem stockte.
    “Bewegen Sie sich nicht, Ryan”, flüsterte sie und sank langsam vor ihm auf die Knie.
    Er saß ganz still da. Ihr Ausdruck faszinierte ihn. Zweifellos würde sie jetzt über ihn herfallen und ihn küssen. Das war eine schlechte Idee. Aber er konnte es kaum erwarten. Sein Puls raste.
    Sie kam näher, streckte eine Hand aus, und er wartete auf ihre Berührung.
    Sie schlug ihm seitlich gegen den Kopf, dann sprang sie auf.
    “Hey!”, schrie er und hielt sich das schmerzende Ohr. “Weshalb haben Sie das getan?”
    “Es war eine Wolfsspinne. Ich dachte nicht, dass Sie die auf sich herumkrabbeln lassen wollen.” Lynne stampfte mit dem Fuß auf. “Ich hab sie.”
    Ryan starrte das zerquetschte Tier an und wurde blass. Es sah aus wie ein haariger Golfball mit Beinen. “Das Ding war auf mir drauf?”
    “In Ihrem Haar, neben dem Ohr. Wir sollten sie überprüfen. Manchmal sind die zu zweit unterwegs.”
    Ryan sprang auf und schlug sich nun selbst überall auf den Kopf. Verdammt! Was für ein Ort war das nur? Er schlug sich immer wieder auf den Kopf, bis Lynne seine Hände festhielt.
    “Entspannen Sie sich. Es war nur ein Baby. Wolfsspinnen sehen schlimmer aus als sie sind. Sie tun Ihnen nichts.” Sie lächelte. “Aber wenn Sie so weitermachen, bekommen Sie eine Gehirnerschütterung.”
    Er atmete schwer. “Was zur Hölle ist so komisch?”, fragte er, als Lynnes Lächeln in ein breites Grinsen überging.
    “Sie. Wie Sie herumtanzen in meinem Bademantel und sich auf den Kopf schlagen. Hübsche Bewegungen. Sehr elegant.”
    “Oh, danke. Es lag mir viel daran, Sie zu unterhalten.”
    “Nun werden Sie schon wieder mürrisch. Vielleicht hätte ich Sie warnen sollen, aber ich wollte nicht, dass Sie durchdrehen, wenn Sie hören, dass eine Spinne in Ihrem Haar sitzt.”
    “Ich bin nicht durchgedreht.”
    “Okay, was immer Sie sagen.”
    “Normalerweise kann ich mit Spinnen umgehen.” Er riskierte einen weiteren Blick auf den haarigen Golfball. “Aber das ist keine normale Spinne.”
    “Bestimmt nicht für einen Jungen aus der Stadt.”
    Er kniff die Augen zusammen. “Ich schätze, ich schulde Ihnen Dank.”
    Sie schmunzelte. “Überschlagen Sie sich nicht.”
    Obwohl er sich bemühte, zornig zu bleiben, wirkte ihr Lächeln irgendwie ansteckend, und er begann zu grinsen. “Es tut mir leid. Danke. Offenbar haben Sie keine Angst vor Spinnen.” Das fand er bewundernswert.
    “Vor so einem kleinen Ding? Nein, ich bin auf dem Land aufgewachsen. Sie sollten die Viecher mal sehen, wenn sie ihre volle Größe erreicht haben. Sie sind fast so groß wie ein Baseball.”
    Ryan war dankbar dafür, dass er in der Stadt lebte. “Wie ist das Vieh in mein Haar geraten?”
    “Wahrscheinlich war es an einem der Holzscheite, die Sie von draußen hereingebracht haben.”
    Er musterte das Holz, das er neben dem Kamin aufgestapelt hatte, sah aber nichts Verdächtiges. Dann merkte er, dass Lynne immer noch seine Hände hielt, und sie standen ganz nah beieinander.
    Ihre Hände waren warm und unglaublich weich. Er atmete ihren zitronenartigen Duft ein. Vermutlich hatte er zu viel Wein getrunken, denn plötzlich fühlte er sich berauscht. Ihre Blicke trafen sich, und er hatte wieder das gleiche Gefühl wie bei ihrer Begegnung auf der Hochzeit. Lynne trug kein Make-up, ihre Frisur war die einer prüden Lehrerin, und ihre Kleidung tarnte ihren Körper perfekt.
    Trotzdem fand Ryan sie umwerfend.
    Er betrachtete ihre Lippen. Die waren besonders schön. Dieser nicht angemalte Mund zog ihn magisch an. Irgendeine Macht schien seinen gesunden Menschenverstand ausgeschaltet zu haben. Sein Verstand rief: Für dich ist doch Schluss mit Beziehungen! Und selbst wenn das nicht so wäre, wäre diese Frau nichts für dich. Sie hat diese Hütte in Beschlag genommen und Daves Sachen einem Trödler gegeben, und sie gefährdet deine Chancen, rechtzeitig mit deinem Projekt fertig zu werden. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, will sie auch noch hierher ziehen … ans Ende der Welt.
    Doch noch während sein Verstand ihm all diese vernünftigen Dinge sagte, schrien seine Hormone: Küss sie! Sofort!
    Und die Hormone gewannen.
    Er sah Lynne in die Augen. Ihre Blicke trafen sich, und der Funke, der da übersprang, war unverkennbar. Was