Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
dass ich je einen Mann getroffen habe, der so angezogen war wie Sie.”
Ryan widerstand dem Drang, an dem Bademantel zu ziehen. “Ich glaube auch nicht, dass ich je einen Kerl gesehen habe, der in Fenster hineinsieht und eine Axt bei sich hat.”
“Ich wollte nur sehen, ob jemand da ist. Was die Axt angeht … Man kann nie wissen, wann man sie braucht, um Holz zu schlagen … oder einen Amerikaner.” Er lachte. Als er Ryans Ausdruck sah, fügte er schnell hinzu: “Ich wollte Sie nicht erschrecken.”
“Killer macht nur Witze”, erklärte Lynne. Ryan stellte fest, dass Killer schon wieder eine Hand auf ihre Schulter legte.
“Das wusste ich. Warum nennt man Sie Killer?”
“Es scheint, dass ich Talent für den Börsenmarkt habe.”
Ryan war froh, dass Killer nicht dafür bekannt war, Amerikaner in kleine Stücke zu hacken.
Lynne zog an Killers Bart. “Danke für das Angebot, Holz für uns zu hacken, aber wir haben noch eine Menge auf der Veranda. Wie gefällt es dir denn, pensioniert zu sein?”
Killer lächelte. “Es ist fantastisch.”
Ryan wurde immer mürrischer. “Wieso sind Sie in solch einer Nacht unterwegs, Killer?”
“Ich hatte vorhin Lynnes Mutter angerufen, und sie hat mir erzählt, dass Lynne in der Newbury-Hütte ist, und ich wollte mich nur vergewissern, dass es ihr gut geht.” Er sah Ryan an. “Aber ich wollte nicht stören. Deine Mutter hat nicht erwähnt, dass du hier ein Rendezvous hast.” Er zwinkerte ihr zu. “Das sollte eine Mutter auch nicht wissen, was?”
Lynne wurde rot. “Es ist nichts dergleichen. Ryan ist der beste Freund von Dave Newbury. Er wollte gerade in die Stadt zurückfahren, aber der Sturm hat ihn hier festgehalten.”
Killer wandte sich an Ryan. “Ist das Ihr Lexus, der da feststeckt?” Als Ryan nickte, fügte Killer hinzu: “Ich helfe Ihnen, ihn rauszuziehen, wenn der Regen aufhört.”
Ryan mochte diesen Kerl nicht, aber da er aussah, als könnte er den Wagen mit einer Hand anheben, entschied er, die Vergangenheit ruhen zu lassen.
“Ich hole dir ein Handtuch”, sagte Lynne.
“Mach dir keine Mühe, Liebes. Ich gehe wieder.”
“Du kannst unmöglich zurück nach draußen”, protestierte Lynne. “Du kannst die Nacht hier verbringen.”
“Danke, aber der Regen hat ein bisschen nachgelassen. Außerdem habe ich auch einen Gast, der auf mich wartet.” Er sah Ryan mit zusammengekniffenen Augen an. “Oder brauchst du mich hier?”
Lynne schüttelte den Kopf. “Es ist alles in Ordnung.”
Killer warf Ryan einen Blick zu, der bedeutete: Falls das nicht stimmt, mache ich dich fertig. “Dann gehe ich jetzt. Du weißt ja, wo ich bin, falls du mich brauchst.” Er nickte Ryan zu. “Wir sehen uns, wenn der Sturm vorbei ist. Bis dann.”
Lynne begleitete ihn hinaus. “Es war nett von ihm vorbeizukommen, meinst du nicht?”, fragte sie Ryan dann.
Er meinte, dass er fast einen Herzanfall gehabt hätte, so wie der Riese ihn erschreckt hatte, und außerdem hatte der Kerl wohl nie gelernt, seine Hände bei sich zu behalten. “Ja. Ist er dein Freund?” Gleich darauf machte Ryan sich Vorwürfe. Was ging ihn das denn an?
“Nein. Die Sache ist rein platonisch.”
Ryan war erleichtert, obwohl er nicht darüber nachdenken wollte, warum. “Es scheint, dass du ihn schon eine Weile kennst.”
“Ungefähr vier Jahre. Er hat eine Menge an der Börse verdient und sich ein Haus in der Nähe des Sees gebaut. Nach dem Stress an der Wall Street liebt er die Ruhe und den Frieden hier.”
Ruhe und Frieden? Ryan hatte nichts davon gefunden bei all dem Regen, Schlamm, dem Waschbären, den Spinnen, Nachbarn mit Äxten und Miss Lynne Waterford.
Lynne reichte ihm nun die Decke, die sie vorhin geholt hatte. “Hier. Wenn es dir nichts ausmacht, gehe ich jetzt schlafen. Es liegt eine Taschenlampe auf dem Tresen, falls du eine brauchst.”
Er nahm die Decke. “Danke.”
Sie räusperte sich. “Was den Kuss angeht …”
Ihm wurde heiß bei dem Gedanken, wohin der hätte führen können, wenn Killer nicht in diesem Moment erschienen wäre. Er wusste nicht, ob er dem Mann danken oder ihn verprügeln sollte. “Was ist damit?”
“So nett er war, das war keine gute Idee.”
“Nett?” Ryan hatte ihn heiß gefunden.
Er trat einen Schritt vor, und Lynne wich sofort zwei Schritte zurück. Gut. Der Kuss hatte sie wohl nicht so kalt gelassen, wie sie vorgab.
“Okay, besser als nett”, gab sie zu. “Aber es war trotzdem eine schlechte Idee. Du reist morgen ab
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