Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Apartmentanlage.”
“Ich brauche mehr Zeit”, gab Jack missmutig zu. Abgesehen vom Lernen brauchte er Zeit für sich, um seinen Kopf wieder freizubekommen und seine Zukunft zu planen.
“Dann kündige. Geh einfach weg. Du hast doch ein bisschen was gespart oder nicht?”
“Nicht genug”, erklärte Jack und verzog das Gesicht. “Außerdem …, erinnerst du dich an den Skiurlaub, den wir vor ein paar Jahren gemacht haben?”
Verwirrt nickte Sherry.
“Und das kleine Problem, mit dem ich am zweiten Tag zu kämpfen hatte?”
“Ich glaube, man nennt es eine Tanne.”
Jack warf ihr einen finsteren Blick zu. “Ha, ha. Nun, auf jeden Fall bin ich deshalb in der Krankenversicherung in die höchste Risikoklasse gerutscht.”
“Aber dein Bandscheibenvorfall ist doch geheilt worden!”
“Das ist den Versicherungsfritzen egal. Ich bin in die Risikoklasse gekommen und bleibe drin. Nur Multimillionäre können sich diese Beiträge leisten.” Jack fuhr sich frustriert mit der Hand durchs Haar. “Himmel, ich könnte nicht einmal die normalen Beiträge zahlen, wenn ich bei Loeb-Weinstein aufhöre. Und wenn ich erst einmal aus der Krankenversicherung raus bin, nimmt mich nie wieder eine Versicherung auf. Ich habe mich erkundigt. Deshalb ist Debs Trick die beste Lösung für all meine Probleme. Heiraten, in der Familienversicherung unterkommen, zu Hause bleiben und lernen.” Jacks Blick wurde noch grimmiger. “Außerdem, wenn es für sie okay ist, das zu machen, warum dann nicht für mich? Weil ich ein Mann bin? Das ist sexuelle Diskriminierung.”
Sherry gab sich geschlagen und stand auf. “Okay, Halloran. Ich hole uns noch etwas Champagner, und wenn ich auf eine Frau stoßen sollte, die auf der Suche nach einer Hausmann ohne Qualifikationen ist, gebe ich ihr deine Telefonnummer.”
Jack erspähte das letzte Fleischbällchen auf seinem Teller und spießte es mit der Gabel auf. “Tu das, Sherry. Ich wette, ich bin ebenso gut im Haushalt, wie Deb es sein wird.”
Während seine Freundin in der Menge verschwand, starrte Jack missmutig vor sich hin. Wie viele von diesen Veranstaltungen hatten Sherry und er in den letzten zehn Jahren besucht? Fünfzig? Hundert? Zweihundert?
“Ich bin es alles so leid”, murmelte er. Und damit meinte er nicht nur die albernen Hochzeiten.
Er war einunddreißig und fühlte sich wie einundneunzig. Ausgelaugt, ausgebrannt, frustriert. Seit Monaten hatte er schon keine Lust mehr, seiner Arbeit nachzugehen. Und bei vielen seiner Kollegen hatte er den gleichen Unmut bemerkt. Die Einzigen, die dem Ganzen entfliehen konnten, ohne verrückt zu werden, waren diejenigen, die unabhängige Finanzberater wurden – und Frauen, die heirateten.
Warum sollte er also nicht die gleiche Taktik anwenden? Das eine tun, um das andere zu erreichen?
Weil Männer so etwas nicht machten? Jack biss in das Fleischbällchen. Was für ein Unsinn!
Als Hausmann hätte er die Zeit, um alle prüfungsrelevanten Dinge zu lernen. Und es war ja nicht so, dass er mit dem Heiraten warten musste, bis er sich verliebte. Das würde er sowieso niemals tun. Nicht, nachdem er gesehen hatte, welche Folgen das haben konnte. Der Mann seiner Schwester war vor fast einem Jahr gestorben, und Tess war noch immer so niedergeschlagen, dass sie kaum den Alltag bewältigte.
Tess … Sie war ein weiterer Grund, warum er seinen aufreibenden Job an der Börse aufgeben wollte. Er musste dafür sorgen, dass sie endlich wieder ein normales Leben führte. Pete war ein großartiger Kerl gewesen, aber er war nicht mehr da. Jetzt wurde es für seine Schwester Zeit, wieder unter Leute zu kommen – doch anscheinend würde sie es nicht ohne Hilfe tun.
Und da er der Älteste aus dem Halloran-Clan war und der Einzige, der im Moment hier in Dallas lebte, hatte Jack entschieden, dass er derjenige war, der diese Hilfe leisten musste.
Auf Jacks Wunsch hin verließen Sherry und er die Hochzeit ziemlich früh und ließen sich den Wagen von einem Angestellten bringen.
Nach fünfzehn Minuten friedlichen Schweigens, wie es nur alte Freunde gemeinsam genießen können, drehte Sherry sich zu Jack um.
Er hob eine Augenbraue, hielt den Blick jedoch auf die Straße gerichtet. “Was ist?”
“Diese Sache mit dem Hausmann, das war doch nicht ernst gemeint, oder?”
Jack seufzte. “Pass auf, Sherry. Ich weiß, was du über die Ehe denkst.” Himmel, wenn er in ihrer Familie aufgewachsene wäre, würde er dieselbe Einstellung haben.
Und mal davon
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