Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Sich weniger Kochsendungen anschauen. Und die Rentner in fünfzehn Minuten abspeisen, wenn sie vorbeikamen, statt Kaffee aufzusetzen und sie reden zu lassen, während er sie auch noch mit Snacks verwöhnte.
“Es liegt nicht an dir, Jack.”
Oh, er liebte es, seinen Namen aus ihrem Mund zu hören. Er liebte es, seine Lippen auf ihren Mund … Beherrsch dich, Halloran, ermahnte er sich.
“Ich habe vor, die beste Kinderchirurgin zu werden, die Bowen je ausgebildet hat”, sagte Melinda ruhig, doch er konnte ihre Entschlossenheit hören. “Das bedeutet, dass ich jede Gelegenheit wahrnehme, um Erfahrungen zu sammeln.”
“Was lernst du schon, wenn du im Stehen schläfst?”
Melinda sah ihn grimmig an und setzte sich ganz gerade hin. “Ich bin nicht müde.”
Jemand anderes hätte ihr vielleicht geglaubt, doch Jack wusste es besser, aus eigener Erfahrung. “Quatsch. Du bist so erschöpft, dass du es schon gar nicht mehr merkst.”
Melinda verzog den Mund. “Oh, ich spüre es”, versicherte sie ihm. “Ich kann dem nur nicht nachgeben.” Sie breitete die Hände aus. “Das ist einfach der Preis, den man zahlen muss, wenn man Arzt werden will.”
Jack lehnte sich zurück und kreuzte die Arme vor der Brust. Hauptsächlich, um nicht nach ihr zu greifen. Um sie nicht von ihrem Stuhl zu reißen und sie irgendwo hinzubringen, wo sie allein waren. “Der Preis ist zu hoch”, erklärte er.
Melinda schüttelte den Kopf. “Kein Preis ist zu hoch, wenn ich Kindern wie Harry das Leben retten kann.” Sie schaute ihm in die Augen. “Jack, versuch das doch zu verstehen. Mein Vater arbeitet in der Ölbranche, also sind wir viel herumgereist. Wir haben in Orten gewohnt, die nur aus einer Straße bestanden, in Wohnwagen – einmal haben wir monatelang in einem Zelt irgendwo in der Wildnis von Nordafrika gewohnt. Vielleicht standen mein kleiner Bruder und ich uns deshalb so nahe. Kurz vor seinem sechsten Geburtstag wurde Harry auf einmal krank. Damals lebten wir in einer Kleinstadt an der Küste von Alabama. Der einzige Arzt in der Nähe konnte keine richtige Diagnose stellen.”
Jack sah, dass sie mit den Tränen kämpfte, und hätte sie gern in den Arm genommen, um sie zu trösten und sie vor allem Schmerz zu bewahren. “Haben deine Eltern ihn denn nicht in eine größere Stadt und zu einem anderen Arzt gebracht?”
Eine Träne kullerte ihr über die Wange. “Nicht rechtzeitig genug. Und der Typ war ein Spezialist, allerdings nicht in Kinderheilkunde. Du musst wissen, Kinder sind nicht einfach nur kleine Erwachsene. Er hat Harry operiert, aber als sie herauskamen und uns sagten, dass er auf dem Operationstisch gestorben war, schwor ich, dass ich etwas Sinnvolles mit meinem Leben anfangen würde, damit sein Leben nicht umsonst war.” Melinda nahm die Papierserviette und tupfte sich die Tränen ab. “Und genau das tue ich jetzt. Deshalb habe ich dich geheiratet. Nicht, damit du mich jetzt, wo ich mein Ziel fast erreicht habe, von der Arbeit abhältst.” Mit diesen Worten stand sie auf und wollte gehen.
Doch sofort sprang Jack auf und stellte sich dicht vor sie. “Du irrst dich gewaltig, Melinda.” Er legte ihr die Hände auf die Schultern. “Ich versuche nicht, dich von der Arbeit abzuhalten. Ich versuche, dir zu helfen. Du brauchst ein ausgeglicheneres Leben.”
Später plädierte er auf verminderte Zurechnungsfähigkeit für das, was nun geschah. Sanft streichelte er ihre weichen Schultern. Melinda stieß einen kleinen, heiseren Laut aus, als ihr schokoladenfarbenes Haar sich wie Seide über seine Hände legte.
Er küsste sie stürmisch. Direkt hier in der verlassenen Krankenhaus-Cafeteria. Und hätte ihr Pieper nicht geklingelt, wer weiß, was geschehen wäre …
Doch ihr Pieper summte, Melinda machte sich von Jack frei und verschwand wie der Blitz. Wahrscheinlich zur Wachstation.
Jack ging ebenfalls weg. Er fühlte sich ebenfalls narkotisiert und musste erst mal wieder aufwachen. Melinda brauchte vielleicht Hilfe, um für den nötigen Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit zu sorgen. Aber was das Küssen anging, konnte sie selbst Fortgeschrittenenkurse geben. Und Jack war mehr als willig, sich für einige davon einzuschreiben. Ein paar Tausend zum Beispiel.
Ja, ein paar Tausend von diesen Küssen, und er würde Melinda aus ihren Kleidern …
Jack schüttelte den Kopf. Nein, keine Küsse. Kein Ausziehen. Stattdessen sollte er sich Melinda lieber aus dem Kopf schlagen.
Viel Glück, Junge. Es gab keine
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