Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
verrückt vor Liebe und heiß darauf, ständig ins Bett zu hüpfen oder sich stundenlang zu unterhalten.
Abgesehen von dem Ins-Bett-Gehüpfe wollte er gar nicht verheiratet sein. Nicht wirklich. Nicht für immer.
Aber ein wenig persönlicher Kontakt mit Melinda wäre ganz nett.
Nur nicht so wie heute Morgen.
Er war wie immer in ihr Zimmer gegangen. Hatte den Kaffeebecher abgestellt und ihren Namen geflüstert. Doch sie hatte nur im Schlaf gelächelt und ihren verführerischen Körper unter der Decke bewegt. Sie sah so verletzlich aus. So müde.
So verdammt schön.
Ohne nachzudenken, hatte er sich herabgebeugt und ihr das Haar aus dem Gesicht gestrichen. Himmel! Ihre schokoladenbraunen Locken fühlten sich genauso weich und seidig an, wie sie aussahen. Melinda hatte sich noch immer nicht gerührt, und ehe er noch wusste, was er tat, hatte er mit den Lippen ihre Schläfe gestreift. Nichts hätte er in diesem Moment lieber getan, als zu ihr ins Bett zu kriechen und sie auf ganz traditionelle Weise aufzuwecken.
Stattdessen hatte er das Radio ziemlich laut angestellt und war geflüchtet.
Jetzt ging Jack zurück ins Wohnzimmer. In den Bücherregalen standen gerahmte Fotos, vor denen er stehen blieb.
Er schaute sie gerne an. Melinda als Kind, in einem niedlichen Tanzkostüm. Fröhlich lächelnd auf einem Fahrrad mit Stützrädern und ein kleineres Kind in einem Anhänger hinter sich herziehend. Ihr Bruder, vermutete er.
Waren diese Facetten ihrer Persönlichkeit noch immer da unter ihrer Verkleidung als hingebungsvolle Ärztin? Jack hoffte es und wünschte, sie würde ihren Lebensstil entsprechend ändern, um wieder Platz für sie zu machen.
Mit einem tiefen Seufzer warf er sich in den Sessel. Es war seine Sache, sie davon zu überzeugen, bevor sie genauso ausgebrannt war, wie er sich gefühlt hatte. Aber wie?
Nicht, indem er sie berührte und küsste, während sie schlief.
Jack versuchte, das Ganze logisch anzugehen.
Melinda Burke faszinierte ihn.
Aber nur deshalb, weil er sie nicht gut genug kannte. Er war von ihrem wunderhübschen Gesicht, ihrem süßen Lächeln und ihrem sündhaft sinnlichen Körper geblendet und sah daher nicht den gewöhnlichen Menschen in ihr.
Um Melindas Zauber also zu entkommen, musste er Zeit mit ihr verbringen, um sie kennenzulernen. Sobald er das getan hatte, würde er keine Probleme mehr haben, ihr rein brüderliche Ratschläge zu geben und ihrer sinnlichen Ausstrahlung zu entkommen.
Perfekt. Das einzige Problem an der Sache war, dass sie keine Zeit miteinander verbrachten.
Aber vielleicht war in diesem Fall ja doch noch der alte Lenny von Nutzen.
Abends auf sie warten durfte er nicht, also musste er in die Offensive gehen. “Ganz zufällig” beim Krankenhaus vorbeischauen und Melinda zum Essen einladen. Keine Verabredung oder so etwas. Nein, nur mit ihr essen gehen.
Jack gratulierte sich gerade zu seinem hervorragenden Plan, als ihm die Schwachstelle einfiel: Melindas Chef.
Dr. Bowen sollte Amnesty International gemeldet werden – der Kerl war schlimmer als ein Sklaventreiber.
Er wusste es, weil er nicht eher einschlafen konnte, bevor er Melinda nicht nach Hause kommen gehört hatte.
“Dagegen muss ich auch etwas unternehmen”, murmelte er. “Also, Halloran, setz dich in Bewegung.”
6. KAPITEL
Melinda ließ ihre Handschuhe in den Mülleimer fallen, während Bowen fortfuhr, Dans Arbeit zu kommentieren. Auf nicht gerade schmeichelhafte Art.
Sie nahm den Mundschutz ab und warf ihn ebenfalls weg. Sie würde als Nächste drankommen. Das einzig Gute an der ganzen Sache ist, dachte sie, während sie den anderen aus dem Operationssaal folgte, ich bin so kaputt, dass es mir egal ist. Sie hatten gerade sieben Stunden lang operiert, und im Moment hätte sie sich am liebsten auf eine Trage gelegt und sich intravenös ernähren lassen.
Vor ihr wandten sich Bowen und Dan nach links. Ein Besucher löste sich von der Wand. Sieht gut aus, dachte Melinda.
Moment mal! Das war … “Jack?”
Er kam auf sie zu, herzlich lächelnd. “Hallo, Melinda!”
Plötzlich war sie wieder hellwach. Kein Wunder bei all dem Adrenalin, das ihr Körper auf einmal produzierte. Wenn ein Lächeln das anrichten konnte, was würde dann erst Körperkontakt verursachen?
“Ein Freund von Ihnen, Dr. Burke?” Bowen vergaß Dan, der sich schleunigst aus dem Staub machte. “Möchten Sie uns vielleicht vorstellen?”
“Oh, sicher. Dr. Bowen, Jack Halloran. Jack, Dr. Leo Bowen.”
Die beiden
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