Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Dusche, die kalt genug war, um das fieberhafte Verlangen, das seine Scheinehefrau in ihm auslöste, zu lindern.
Während Jack durch die Krankenhausflure irrte, auf der Suche nach dem Ausgang zum Parkhaus, erkannte er, dass es in ihrem Fall nicht funktionierte, Abstinenz zu üben. Im Gegenteil, Abstinenz machte alles noch schlimmer. Doch warum sollte Melinda sich mit ihm einlassen? Jedes Mal, wenn sie zusammen waren, bedrängte er sie.
Jetzt musste er sie also nicht nur von diesem verflixten Krankenhaus wegbekommen, sondern musste ihr auch beweisen, dass er kein Unhold war, sondern ein ganz normaler Mann mit ganz normalen Bedürfnissen. Und es gab nur eine Möglichkeit, um das zu erreichen: Er musste um sie werben.
Komisch, die Idee klang gar nicht so furchtbar, wie sie ihm in der Vergangenheit immer vorgekommen war. Tatsächlich konnte er es sich sogar vorstellen: er und Melinda als Paar.
Noch besser konnte er sich allerdings vorstellen, wie sie sich liebten …
Vergiss alles, was gerade geschehen ist, ermahnte Melinda sich auf dem Weg in die Wachstation. Der Typ meint es gut, aber seine Ratschläge sind voll daneben. Und sein Kuss …’
Jacks Küsse ließen sie dahinschmelzen. Leider hatte sie Dienst und musste einen klaren Kopf bewahren. Sie stieß die graue Metalltür auf und ging in die Wachstation.
Eine der zwei Schwestern, die dort arbeiteten, schaute auf. “Kümmern Sie sich um Bowens Jungen?”
“Ja. Wie geht es ihm?”
Verflixt, Melinda konnte fast hören, wie Jack flüsterte: “Siehst du? Sogar die Schwestern betrachten den Jungen als Bowens Patienten. Warum ist also Bowen nicht da und kümmert sich um ihn?”
“Der Blutdruck ist gut, und er atmet gleichmäßig.”
“Kommt er schon zu sich?”, wollte Melinda wissen und trat an das Bett, in dem der bewusstlose Teenager lag.
“Ich habe noch keine Anzeichen gesehen”, antwortete die Schwester und kümmerte sich um einen anderen Patienten. “Wer war der Anästhesist?”
“Kronsky.”
Beide Schwestern lachten. “Schnappen Sie sich eine Zeitschrift”, meinte die eine. “Kronsky ist immer ziemlich großzügig. Sie glaubt, dass sie den Chirurgen einen Dienst damit erweist.”
Das mag ja ganz gut sein, solange wir im OP sind, dachte Melinda. Aber jetzt … Sie schaute auf die Uhr über der Tür.
Schon nach zehn. Sie unterdrückte ein Gähnen. Jack hatte recht, was ihre Überstunden betraf.
Und Bowen lag wahrscheinlich schon im Bett und schlief.
Vielleicht konnte sie demnächst ja auch mal ausschlafen. Am Wochenende war meist nicht so viel los. Und an den Samstagen gab es morgens keine Visite.
Auf einmal erinnerte Melinda sich, dass Bowen samstags häufig erst am späten Nachmittag auftauchte.
Die Schwester wandte sich zu ihr um. “Dr. Bowens Anweisungen für den Jungen sind hier.”
“Brian”, sagte Melinda leise. “Er heißt Brian.” Sie nahm die Akte und las die Anweisungen durch. Es handelte sich um das Übliche.
Als sie die Akte wieder schloss, meinte die Schwester, die am anderen Ende des Zimmers arbeitete: “Als er ging, sagte Dr. Bowen noch, dass jemand den Jungen morgen früh um sieben noch einmal untersuchen soll.”
Melinda umklammerte ihren Pieper und fluchte innerlich. “Waren das seine genauen Worte?”, fragte sie. “Jemand soll Brian morgen früh untersuchen?”
Die Schwester nickte und grinste. “Genau. Allerdings hat er nicht den Namen des Jungen genannt.”
Die andere Schwester machte ein unhöfliches Geräusch. “Weil er ihn nicht wusste”, warf sie ein. “Bowen kümmert sich nicht um solche unwichtigen Details.”
“Was meinen Sie damit?”, fragte Melinda, obwohl sie eigentlich diese Art von Unterhaltung nicht führen sollte.
“Leo Bowen ist einer dieser altmodischen Chirurgen”, meinte die erste Schwester. “Sie wissen schon, einer von denen, die ihre Patienten nicht als menschliche Wesen betrachten.”
“Ja, sie sind nur ein Fall für ihn”, ergänzte die andere Schwester. “Für Bowen sind auch seine Assistenzärzte keine Menschen.” Sie tätschelte Melindas Schulter. “Sie müssen ihn daran erinnern.”
Die andere Schwester lachte. “Ja, aber tun Sie es nicht unbedingt morgen. Ich habe gehört, dass er mit ein paar Neurologen Golf spielen will. Ich habe einmal den Fehler gemacht, ihn über seinen Pieper anzufunken, als ich hier gerade angefangen hatte. Er war am zehnten Loch. Das hätte mich fast meinen Job gekostet.” Sie erschauderte bei der Erinnerung.
Die beiden
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