Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
näher.
“Tess! Bist du das?” Melinda hörte eine männliche Stimme irgendwo in der Menge hinter sich und Jack.
Jack zog abrupt den Arm weg, und sie geriet ins Wanken. Instinktiv griff sie nach etwas zum Festhalten. Leider bekam sie einen Plastikbehälter voller Zitronen zu fassen.
Reflexe und endlose Nachtdienste kamen ins Spiel: Melinda schaffte es, drei der Zitronen in der Luft zu fangen. Während sie sich nach dem Rest der davonkullernden Zitrusfrüchte bückte, sah sie, dass Jack ihr zwar half, den Blick jedoch nicht von seiner Schwester und dem Mann löste, der sie gerufen hatte. Einem großen dunkelhaarigen Mann in Begleitung eines kleinen Mädchens.
Melinda entschuldigte sich bei dem Saftverkäufer und fuhr fort, die Zitronen einzusammeln.
Na toll, Burke, schalt sie sich. Sie vermutete, dass sie Tollpatschigkeit zu der Liste der Gründe hinzufügen konnte, warum Jack anscheinend mehr Interesse daran hatte, sich wie ein Dobermann gegenüber seiner Schwester aufzuführen, als die Frau zu küssen, die er geheiratet hatte. Aber sie war ja auch keine richtige Ehefrau.
Nun, ein Gutes hatte seine Zurückhaltung. Es erinnerte sie daran, warum sie ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren durfte. All die vielen Jahre harter Arbeit aufzugeben für ein gebrochenes Herz wäre ohnehin völlig absurd.
Tess wirkte erst verwirrt, dann froh. “Dale Reilly?” Sie reichte Melinda eine Zitrone und setzte sich in Bewegung, um den Mann zu begrüßen, der ihren Namen gerufen hatte.
Melinda stand nahe genug bei Jack, um zu registrieren, dass er sich anspannte, als seine Schwester den Mann umarmte.
Tess stellte ihnen den Mann als einen alten Freund vor, den sie aus den Augen verloren hatte; dann begann der Wiedersehenstanz. “Wo lebst du jetzt? Wo arbeitest du?”
Unausweichlich tauchte die Frage nach den Partnern auf. Dale war geschieden.
“Was ist mit dir?”, fragte er Tess.
Jack murmelte etwas. Melinda legte ihm eine Hand auf den Arm. Er schüttelte ihn ab, schenkte ihr einen Blick mit der klaren Botschaft “das verstehst du nicht” und öffnete den Mund, um die neugierige, unsensible Frage des Mannes abzuschmettern.
“Oh, sei still, Jack”, erklärte Tess, bevor sie Dale erzählte, dass sie verwitwet war.
Ich reiß ihm den Kopf ab, dachte Jack, als der Typ sich auch noch nach Einzelheiten erkundigte. Er räusperte sich so drohend wie möglich. “Sie möchte lieber nicht darüber reden”, informierte er Dale.
Tess wandte sich zu ihm. “Nein, du möchtest, dass ich nicht darüber spreche. Du kannst einfach nicht verstehen, dass ich Pete viel zu sehr geliebt habe, um so zu tun, als hätte es ihn nie gegeben.”
“Ich versuche nur, dich vor schmerzhaften Erinnerungen zu bewahren”, erwiderte Jack, während Melinda und Dale verlegen daneben standen. Verflixt. Er wandte sich an Melinda. “Ich schwöre, ich verstehe das nicht. Du? Wenn es so wehtut, ihn zu verlieren, warum soll man sich dann überhaupt verlieben?”
Es bildete sich bereits eine kleine Traube um sie. Jack war es egal. Er stemmte die Fäuste in die Hüften und funkelte seine Schwester zornig an.
Sie schaute ihn mitleidig an. “Du verstehst es wirklich nicht, oder? Als ich dich und Melinda auf eurer Hochzeit sah, nahm ich an, dass du es endlich begreifen würdest.” Sie schüttelte den Kopf. “Es ist nicht die Liebe, die wehtut, Jack. Es ist das Leben. Das Leben kann manchmal sehr schmerzhaft sein. Liebe macht den Schmerz erst erträglich.”
Die Schaulustigen zogen weiter, als das Geschrei aufhörte.
Dales Tochter zupfte ihren Vater am Ärmel. “Dad? Du hast es versprochen.”
“Okay, Liebling”, meinte Dale zu seiner Tochter, aber er behielt immer noch Tess im Visier. Auch der nächste Satz war an sie gerichtet. “Ich habe Carrie versprochen, dass sie ihr Geburtstagsgeld hier ausgeben darf, aber sie will sich einen …”
“Alle meine Freunde haben einen”, beharrte das Mädchen.
Sofort bot Tess schüchtern an, zu vermitteln. Während der ganzen Zeit lächelte sie Dale an wie ein Schulmädchen, das die neueste Boy Group anhimmelte. Okay, Jack war froh, dass seine Schwester wieder an jemandem interessiert war, aber so einen unsensiblen Typen wie Dale hatte er dabei nicht im Kopf gehabt.
“Ich glaube nicht, dass …”, begann er.
“Darling!”, rief Melinda und zog ihn weg in eine verlassene Ecke hinter einem unbesetzten Stand, bevor es noch zu einer richtigen Auseinandersetzung kam.
“Hey, ich wollte gerade versuchen
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