Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
darin erkennen. Er würde einfach wachsam sein. Worauf er achten wollte, wusste er nicht, aber das ungute Gefühl blieb.
“Nehmen wir Theodora mit?”, fragte er beim Aussteigen. Er hielt es für keine gute Idee. Die Katze könnte sich verlaufen, falls sie Baily vom Arm sprang.
“Nein, ich will nicht, dass sie sich an einem Ort wie diesem verirrt”, antwortete Baily und bestätigte damit seine Überlegung. “Also, Miss Roosevelt, du bleibst schön hier. Wir werden nicht lange fort sein.” Baily ließ ein Fenster ein Stück heruntergekurbelt, damit die Katze genug Sauerstoff bekam, aber nicht so weit, dass sie aus dem Wagen verschwinden konnte. Dann schloss sie die Tür ab und folgte Daniel.
Baily ging übertrieben vorsichtig hinter Daniel her und rechnete jederzeit mit einer aus dem Nichts hervorhuschenden Schlange. “Wehe, ich entdecke hier irgendwo eine Schlange.”
“Machst du deswegen so einen Wind? Die Schlange hat mehr Angst vor dir …”
“… als ich vor ihr. Ich weiß. Den Spruch habe ich schon tausend Mal gehört. Bloß glaube ich nicht daran. Die Schlange hat überhaupt keinen Grund, Angst vor mir zu haben.”
Daniel ging zu Baily und bot ihr die Hand. “Ich werde nicht zulassen, dass die Schlangen dir etwas tun.”
“Ich will nicht mal eine Schlange sehen.”
Daniel verdrehte die Augen. “Na schön, ich werde sämtliche Schlangen von dir fernhalten. Wie klingt das?”
Baily klammerte sich förmlich an seine Hand, während Daniel sie an Felsspalten vorbeiführte und über das herrliche Wetter sprach. Er redete von der Weite des Landes und dass er noch nie eine Fahrt quer durch die Vereinigten Staaten so genossen hatte wie diese. Er erzählte sogar von den Chancen der Philadelphia Eagles, dieses Jahr den Superbowl zu gewinnen. Er tat alles, um Baily von ihren grundlosen Ängsten abzulenken.
Ehe sie sich versah, standen sie zusammen auf einem Felsen, der eine Aussicht in ein mit Felsen übersätes Tal bot. Vermutlich war es eine schöne Aussicht, aber Baily konzentrierte sich mehr auf Daniels Hand, die ihr ein Gefühl der Sicherheit gab.
Sobald er genug gesehen hatte, führte er Baily zurück zum Wagen. Als er die offene Wagentür bemerkte, wusste er, dass seine Vorahnung sich bestätigt hatte.
“Bleib ganz ruhig, Feuerschopf.”
Das war ein todsicherer Weg, jemanden in Panik zu versetzen. “Eine Schlange, oder?” Sie kniff die Augen zu, sah im Geiste jedoch sofort lauter Bilder von sich schlängelnden und zusammenrollenden Reptilien.
“Die Wagentür ist offen. Ich glaube, Theodora ist verschwunden.”
Erschrocken rannte sie zum Wagen, der tatsächlich leer war. “Miss Roosevelt!”, rief sie und hielt Ausschau nach ihrer geliebten Katze. “Das ist unmöglich. Ich habe doch die Tür abgeschlossen.”
Das wusste Daniel. Instinktiv blickte er zu der beigefarbenen Limousine und stellte fest, dass sie fort war. Verdammt, er hätte auf seinen Instinkt hören sollen. “Ich glaube, du hattest recht. Wer auch immer die Reifen zerstochen hat, ist uns möglicherweise bis hierher gefolgt.”
“Und wenn er Theodora mitgenommen hat?”, schrie Baily.
“Das bezweifle ich. Wahrscheinlich hat er bloß die Tür offen gelassen. Komm, wir werden sie schon finden.”
Gemeinsam durchkämmten sie das Gelände. Bald waren Park Rangers sowie einige Touristen an der Suche beteiligt. Alle suchten nach der schwarzen Katze mit dem weißen Fleck auf dem Bauch, die auf den Namen eines toten Präsidenten hörte.
Daniel beobachtete Baily, die trotz ihrer Schlangenphobie in jede offene Felsspalte hineinkroch. Sie war wild entschlossen bei ihrer Suche, wie eine Bärenmutter, der ihre Jungen abhandengekommen waren. Doch Theodora war nirgends zu finden.
Plötzlich hielt Baily inne. “Ich mache das alles ganz falsch.”
“Wovon redest du?”, fragte Daniel und blieb neben ihr stehen, außer Atem vom Herumklettern auf den Felsen.
“Ich muss mich in ihre Gedanken hineinversetzen. Wohin würde sie gehen?” Baily rieb sich einen Moment lang das Kinn, und dann fiel es ihr ein. “Natürlich! Komm mit!”
Sie zeigte auf die höchste Bergspitze und rannte darauf zu, wobei sie auf den felsigen Boden achtete, um sich nicht den Knöchel zu verstauchen. Indem sie die Felsvorsprünge nutzte, kletterte sie zur Spitze der höchsten Felsformation.
Theodora hockte auf dem Gipfel und sah ziemlich verwundert aus, weil ihr Frauchen so lange gebraucht hatte, um sie zu finden.
“Mein Baby!” Baily drückte die
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