Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
du solch ein Tugendbold?”
“Seit mir klar geworden ist, dass Männer in der Gegenwart schöner Frauen zu Idioten werden”, antwortete Morgan.
“Kann schon sein, aber diese Frau hier ist so heiß, dass meine …”
“Raus!”, zischte Morgan. “Und komm erst wieder in mein Geschäft, wenn du imstande bist, deine Augen im Kopf zu behalten und deine Zunge zu zügeln.”
“Junge, was für ein Miesepeter”, murmelte Junggeselle Nummer eins, als er ging.
Morgan seufzte. Was, zum Teufel, war mit ihm los? Er hatte keine Besitzansprüche auf Janna, trotzdem hatte er sich wie ein Platzhirsch aufgeführt, der sein Territorium verteidigte. Aber es war nun einmal so, dass seine Beschützerinstinkte – plus einige andere, von deren Existenz er gar nichts gewusst hatte – in ihm erwacht waren, als seinen Kunden bei Jannas Anblick die Augen aus dem Kopf gefallen waren.
Dabei hatte er selbst auch nicht gerade wie ein Heiliger reagiert und schamhaft den Blick gesenkt. In Gedanken hatte er sie nicht nur mit den Augen ausgezogen. Die Vorstellung, ihre vollen Brüste mit den Händen zu umschließen und über ihre harten Brustspitzen zu streichen, die sich so verlockend unter dem schwarzen Top abgezeichnet hatten, hatte ihn halb wahnsinnig gemacht. Seine Frustration darüber, dass das alles nicht geschehen würde, hatte er dann an seinen Kunden ausgelassen.
Mit finsterem Blick ging Morgan nach hinten zum Lagerraum.
Janna setzte sich mit einer Hüfte auf den Schreibtisch, während ihr Vater sich mürrisch in den Sessel fallen ließ.
“Dad, ich weiß, es muss ein schwerer Monat für dich gewesen sein. Für Mom war es auch schwer. Sie vermisst dich.”
“Nicht genug, um herüberzukommen und sich zu entschuldigen”, entgegnete John.
Janna wählte ihre Worte mit Bedacht. “Wofür müsste sie sich denn deiner Meinung nach entschuldigen?”
“Erst mal könnte sie zugeben, dass es ein gigantischer Fehler war, diesen verdammten Kleiderladen zu kaufen.”
“Du findest also nicht, dass Mom das Erfolgsgefühl verdient, das der Besitz eines eigenen Ladens ihr verschafft?”, fragte Janna diplomatisch. “Hat sie dir deinen Erfolg als Lehrer missgönnt? Missgönnt sie dir all das Lob, das du für deine Tischlerarbeiten erhältst?”
“Nein, aber sie hat sich beklagt, dass ich ihr nicht im Haushalt geholfen habe, als ich abends nach dem Schuljob mit meiner Schwarzarbeit zusätzlich Geld für die Familie gemacht habe. Geld, das wir nötig brauchten”, erwiderte John. “Und wenn ich mal keinen Extrajob hatte, hat sie auch gejammert. Ich konnte es ihr nie rechtmachen.”
Janna vermutete, dass ihr Vater in diesem Punkt recht hatte. Trotzdem hatte sie einen Einwand zu machen. “Tust du jetzt nicht dasselbe, was sie getan hat, indem du ihr vorwirfst, dass sie zu viel Zeit in ihrem Laden verbringt?”
“Kann sein, aber jetzt brauchen wir nicht mehr zu rackern, weil wir keine kleinen Kinder mehr haben. Wir sind Ende fünfzig.”
Janna unterdrückte ein Lächeln. Ihr Vater war nicht so angezogen wie ein Mann jenseits der Lebensmitte. Er trug wieder eins dieser lässigen Outfits, das eher zu einem Studenten passte als zu ihm.
“Jetzt, da wir beide endlich die Zeit haben, sollten wir sie auch zusammen verbringen”, fuhr John fort. “Wir sollten Reisen machen, uns die Welt ansehen und nicht an einen verfluchten Laden gekettet sein.”
“Könntet ihr euch die Welt nicht von bequemen Autositzen aus ansehen und in netten Hotels absteigen?”, fragte Janna sanft.
John schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. “Nein, verdammt! Ich hab ja gewusst, dass du ihre Partei ergreifst. Meine Vorstellung von Reisen sind Trips mit dem Wohnmobil.”
“Und deine Vorstellung von Spaß ist, mit Georgina Price herumzuturteln. Wie würdest du es finden, wenn Mom bei einem Mann ein und aus ginge und Klatsch und Spekulationen auslöste?”
“Das würde mich nicht stören. Für ihren Freund kann ich nur hoffen, dass sie ihm mehr Beachtung schenkt als mir.”
Janna merkte, dass sie rot wurde. Den sexuellen Aspekt der ganzen Sache hatte sie mit ihrem Vater nicht diskutieren wollen. “Lass uns dieses Thema nicht vertiefen und lieber über die anderen Probleme reden, okay?”
“Warum? Willst du nicht wissen, dass deine Mutter mich nicht mehr begehrenswert findet? Weshalb, glaubst du, habe ich mein Haar gefärbt und diese modischen Sachen gekauft? Ich dachte, es würde eine Wirkung auf sie haben. Na ja, hatte es auch. Sylvia hat mich
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