Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
ordern, waren Dinge, die er beherrschte. Per Radio seine neu erworbenen Kenntnisse über Liebe und Sex weiterzugeben, war etwas ganz anderes.
Der junge Discjockey wandte sich an Dexter. “Also, Harry, ich selbst brauche keine Tipps von Ihnen. Die Mädchen stehen vor meiner Schlafzimmertür Schlange. Aber was ist mit den armen Jungs, die es nicht mal schaffen, einen Vibrator anzutörnen, geschweige denn eine Frau?”
Doogie gehörte zu jener Sorte knallharter Moderatoren, die bei der Jugend ankam. Er erinnerte Dexter an die herzlosen Kerle auf der Highschool, die sich einen Spaß daraus machten, andere herunterzuputzen, um sich selbst besser zu fühlen. Diese Typen hatten ihm auch die Spitznamen verpasst, unter denen er so gelitten hatte. Doch heute war er hier als Harry Hanover, der wusste, wo es langging. Es war Zeit, die neue Rolle zu spielen. Und zwar gut.
Glücklicherweise hatte er Harrys Buch inzwischen ausführlich gelesen. Er kannte den Titel jedes Kapitels auswendig, und außerdem fiel es ihm nicht mehr so schwer, Harrys Automobil-Jargon zu imitieren.
Dexter beugte sich zum Mikrofon. “Man kann nicht Vollgas geben, bevor der Motor warm ist, Doogie. Deshalb rate ich allen Männern, die scharf auf eine bestimmte Lady sind, sie mit kleinen romantischen Gesten vorzuwärmen und ihr so zu zeigen, dass sie ihnen etwas bedeutet.”
Doogie zog seine buschigen Augenbrauen hoch. “Ich weiß nur zu gut Bescheid, wie ich eine Frau zum Schmelzen kriege, Harry. Doogie kennt alle Tricks. Meine Freunde nennen mich den Magier, weil ich die Klamotten einer Frau in null Komma nichts zum Verschwinden bringe.” Er schnippte mit den Fingern. “Voilà!”
“Das meinte ich nicht unbedingt mit romantischen Gesten. Männer sollten …”
“Verraten Sie mir eins”, unterbrach ihn Doogie. “Mit wie vielen sexy Frauen haben Sie geschlafen, seit Sie das Buch veröffentlicht haben?”
Dexter warf Kylie, die in der Technik saß, durch die Plexiglasscheibe einen Blick zu. Sie nagte nervös an ihrer Unterlippe und schaute auf die Uhr. Wahrscheinlich hoffte sie genau wie Dexter, dass das sogenannte Interview bald zu Ende wäre.
“He, da wir gerade von sexy Frauen reden”, fuhr Doogie fort. “Wer ist das scharfe Teil, das Sie mitgebracht haben?”
“Sie ist kein scharfes Teil”, korrigierte Dexter. Es irritierte ihn, wie offensichtlich gierig der Moderator Kylie anstarrte. “Kylie macht die PR-Arbeit für ‘Handy Press’.”
“Hm, ich könnte sie auch gut brauchen”, meinte Doogie grinsend. “Wenn Sie Interesse hat, könnte ich ihr einen Termin anbieten.”
“Tut mir leid, Doogie”, antwortete Dexter. “Sie bevorzugt Männer, die Klasse haben.”
“Autsch!”, rief der Moderator gespielt beleidigt. “Anscheinend hat Old Doogie ein Warnschild übersehen. Also haben Sie was mit dieser Superfrau dort drüben, Harry? Und wie kriegen Sie ihren Motor zum Laufen? Los, reden Sie schon. Nur unter uns Männern.”
Von wegen, dachte Harry. Tausende Hörer draußen warteten vermutlich gespannt auf seine Antwort. Er ballte die Hände in den Hosentaschen zu Fäusten. “Sie brauchen nur mein Buch zu lesen, Doogie, dann wissen Sie es. Vielleicht lernen Sie dabei sogar noch was.”
“Doogie braucht auf diesem Gebiet keine Nachhilfe”, säuselte der Moderator ins Mikrofon. “Doch den armen Kerlen da draußen, die sich mit Gummipuppen begnügen müssen, empfehle ich Harry Hanovers neuen Ratgeber ‘Achtung, fertig – Liebe!’. Vermutlich ist es rausgeworfenes Geld, aber wer Samstagabend ohnehin nichts vorhat, findet es wohl unterhaltsam. Und wir hier bleiben 1240 KROC, der Musikkanal für einen rockigen Morgen.”
Dann drückte Doogie einen Schalter. Laute Rockmusik kam aus den Lautsprechern. Er wählte eine Nummer und wandte sich formvollendet höflich an Dexter. “So, das hätten wir. Danke fürs Kommen, Mr Hanover. Ich bin sicher, meine Hörer werden Ihr Buch verschlingen.”
Dexter war überrascht. “Danke.”
Doogie deutete mit dem Kopf Richtung Kylie. “Ist die Dame gebunden?”
Obwohl der Moderator nicht ganz so übel zu sein schien, wie Dexter während der Sendung angenommen hatte, war er nicht bereit, ihm Kylie auszuliefern. “Allerdings.”
Doogie nahm das Buch. “Ich finde es gut. Besonders Kapitel sechzehn hat mir gefallen.”
“Warum Männer nicht weinen können?”, fragte Dexter verblüfft. “Sie haben es tatsächlich gelesen?”
Doogie lächelte und legte sich eine Hand aufs Herz. “Ich
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