Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
jedenfalls nicht vorwerfen, sie hätten die Leute betrogen.”
Kylie runzelte die Stirn. “Das ist es aber, was ich versucht habe, nicht wahr? Ich habe versucht mir einzureden, es sei in Ordnung, einen Gigolo als Harry Hanover zu präsentieren. Aber mittlerweile begreife ich, dass es unehrlich war.”
“Du hast nur getan, was du für richtig hieltest.”
Sie lächelte ihn reuevoll an. “Schau nur, wohin es mich gebracht hat.”
Dexter nahm ihre Hand. “Die Promotiontour war kein totales Desaster. Das Buch ist immerhin ein Bestseller.”
Sie schaute ihm in die Augen. “Diese Tour war absolut nicht das, was ich erwartet hatte, aber du warst es ja auch nicht.”
Sein Puls beschleunigte sich. “Was hast du denn erwartet?”
Sie zuckte leicht die Achseln. “Als ich dich traf, haben sich all meine Vorurteile über Gigolos sang- und klanglos verabschiedet. Ich dachte, ich würde einen egozentrischen, eingebildeten, eitlen Dummkopf engagieren. Stattdessen habe ich jemanden gefunden, der nett und intelligent ist. Gut aussehend. Großzügig. Und ein bisschen schüchtern.”
“Enttäuscht?”, fragte Dexter leise.
Sie schüttelte langsam den Kopf. “Ganz im Gegenteil.”
Die Kellnerin kam mit der Rechnung und zerstörte den magischen Moment. Kylie unterschrieb die Kreditkartenquittung und stand hastig auf. “Es ist schon spät. Morgen wird ein anstrengender Tag.”
Dexter war eigentlich nicht bereit, sie schon gehen zu lassen, doch er merkte, wie angespannt Kylie war. Es schien ihm unfair, sie aufzuhalten.
Er stand auf. “Ich will noch in den Fitnessraum, um meinen Adrenalinspiegel etwas zu senken. Möchtest du, dass ich dich zu deinem Zimmer bringe?”
Sie schüttelte den Kopf. “Nein, nicht nötig. Wir sehen uns morgen früh, Harry.”
Er sah ihr nach, als sie das Bistro verließ, und wünschte, sie hätte seinen richtigen Namen benutzt. Ihm war klar, dass auch das Training im Fitnessstudio nichts an seiner Anspannung ändern würde.
Zwei Stunden später stand Kylie nervös vor der Verbindungstür, die ihr Hotelzimmer mit Dexters verband. Sie wusste, dass er noch wach war, obwohl es auf Mitternacht zuging, denn sie konnte seine Schritte hören.
Bevor ihr Mut sie verließ, klopfte sie an die Tür. Eigentlich wäre das der richtige Moment, sich daran zu erinnern, dass sie sich vorgenommen hatte zu warten, bis Dexter den ersten Schritt machte, doch wieder einmal folgte Kylie ihrem Herzen statt ihrem Verstand. Dabei hoffte sie nur, dass er den wahren Grund, weshalb sie so spät noch mit ihm sprechen wollte, nicht sofort durchschaute.
Dexter öffnete ihr. Er hatte offensichtlich gerade geduscht, denn sein Haar glitzerte feucht und er trug nur ein weißes Badetuch, das er sich um seine Hüften gewickelt hatte.
Dexter duscht häufiger als jeder andere Mann, den ich kenne, überlegte Kylie. Und wie beim ersten Mal, als sie ihn so gesehen hatte, wurde ihr Mund trocken, und ihr Puls begann zu rasen. Dexter sah einfach großartig aus.
“Hallo”, sagte er und schob seine Brille auf die Stirn.
Kylie schluckte hart. “Ich weiß, es ist schon spät”, entschuldigte sie sich. Hoffentlich störe ich dich nicht.”
“Überhaupt nicht. Ich konnte sowieso nicht schlafen.”
“Ich auch nicht.” Sie hielt ihm ein zusammengefaltetes Blatt Papier hin. “Ich habe an unserem Statement für die Presse gearbeitet. Wir sollten darauf achten, dass sich die Geschichte so plausibel wie möglich anhört.”
“Gute Idee. Komm rein, dann können wir es gemeinsam durchgehen.”
Kylie betrat mit einem mulmigen Gefühl sein Zimmer. Sie war sich bewusst, dass sie das Statement nur als Vorwand benutzte. Ihre Beine fühlten sich ganz schwach an, denn sie war gerade im Begriff, etwas ziemlich Verrücktes zu tun.
Sie hatte dagegen angekämpft, doch ihre Gefühle waren wieder einmal stärker als jeder zur Vernunft mahnende Gedanke. Sie begehrte Dexter.
Kylie war klar, dass er, ein professioneller Begleiter, nicht die richtige Sorte Mann für sie war. Sie wusste, dass sie ihn vielleicht nach dem Ende seines Auftrags nie wiedersehen würde, doch sie war es leid, weiterhin ihre Gefühle zu unterdrücken. Trotz ihrer schlechten Erfahrungen mit Männern spürte sie, dass sie es bereuen würde, Dexter einfach so ziehen zu lassen.
Er setzte sich auf das Bett und entfaltete das Papier. Dann schaute er sie verdutzt an. “Es ist leer.”
Sie kam auf ihn zu. “Ich weiß.”
Als Kylie noch näher kam, ließ er das Blatt einfach
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