Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
sie sich an die ausgiebigen Liebesspiele in der vergangenen Nacht erinnerte. Dexter brauchte keine Tipps von Harry oder sonst jemandem. Er war einfach grandios.
Perfekt, sozusagen.
Sie wollte ihn berühren, konnte ihn jedoch neben sich nicht ertasten. Sie setzte sich halb auf und blinzelte verschlafen, als sie das leere Bett sah.
Dann entdeckte sie den Zettel auf dem Kopfkissen.
Unwillkürlich musste sie das aufsteigende Gefühl von Beunruhigung unterdrücken. Mit klopfendem Herzen las sie die Notiz.
Ich musste überraschend weg, aber ich habe Dir Frühstück aufs Zimmer bestellt. Ich komme so bald wie möglich wieder. Fang schon an zu essen. Dein Dexter
Kylie lächelte, weil er so rücksichtsvoll war. Vergangene Nacht war sie das größte Risiko ihres Lebens eingegangen, doch anstatt alles wie gewöhnlich zu verpatzen, hatte sie die Liebe ihres Lebens gefunden.
Energiegeladen sprang sie aus dem Bett und zog Dexters Bademantel über. Danach schlenderte sie an den Tisch, hob den Deckel von dem großen Porzellanteller und bemerkte, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Es gab Croissants und Muffins, Marmelade und Honig. Sie setzte sich und griff nach einem Vollkornmuffin. Ihr Magen knurrte vernehmlich.
Während sie das Gebäck aufschnitt und großzügig Erdbeergelee auf die eine Hälfte strich, fragte sie sich, was Dexter so früh am Morgen erledigen musste und weshalb er es gestern Abend nicht erwähnt hatte. Es wäre so schön gewesen, zusammen aufzuwachen, gemeinsam zu frühstücken und das neue gemeinsame Leben zu genießen.
“Halt”, befahl sie sich laut. “Du bist wie immer zu voreilig. Dexter hat kein Wort über eine gemeinsame Zukunft verloren.”
Doch seit der vergangenen Nacht konnte sie sich ihr Leben nicht mehr anders vorstellen. Dexter und sie gehörten zusammen. Trotzdem überkam sie ein ungutes Gefühl. Sie biss in den Muffin und versuchte, sich dieses gemeinsame Leben vorzustellen. Es würde nicht leicht werden, denn Dexter würde natürlich seinen Job bei der Begleitagentur aufgeben müssen. Sie redete sich zwar ein, dass seine Vergangenheit sie nicht interessierte, trotzdem quälte sie der Gedanke an all die anderen Frauen. War das, was er mit ihr, Kylie, erlebt hatte, überhaupt etwas Besonderes für ihn gewesen? Oder war es nur Teil seines Jobs?
Kylie legte den Muffin auf den Teller, weil ihr plötzlich der Appetit vergangen war. Sie hasste diese Zweifel und wusste, dass sie von ihren bisherigen Erfahrungen mit Männern herrührten. Sie war einfach unsicher und wünschte sich, Dexter wäre da gewesen, als sie aufgewacht war. Sobald sie allein war, begann sie, sich Sorgen zu machen.
Es klopfte an der Zimmertür, und Kylies Puls beschleunigte sich. Das musste Dexter sein. Sie lächelte, als sie zur Tür eilte. Wahrscheinlich hatte er seinen Schlüssel vergessen. Sie wusste, dass ihre Bedenken und Ängste verfliegen würden, sobald er sie wieder in den Armen hielte.
Rasch fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar und wünschte, sie hätte Zeit gehabt, sich zu schminken, ehe Dexter sie sah. Sie wollte schön sein für ihn. Sie wollte die Tür schon öffnen, da hielt sie inne, weil ihr Instinkt ihr riet, vorsichtig zu sein. Man konnte nie wissen, wer draußen stand.
Es klopfte erneut, diesmal nachdrücklicher.
Ihr Herz schlug schneller, und ein lustvoller Schauer durchlief ihren Körper, als sie an Dexters Umarmungen dachte. “Wer ist da?”
“Die Polizei. Wir möchten Ihnen ein paar Fragen stellen.”
Dexter beeilte sich, zurück zum Hotel zu kommen. Er war wütend auf seinen Großvater, weil der ihn auf eine völlig sinnlose Tour geschickt hatte. Die letzten zwei Stunden hatte er damit verbracht, im Park fremde Leute anzusprechen, die blaue Mäntel trugen, und sie zu fragen, was das Geheimnis des Siegens sei. Eine Frau war schreiend davongelaufen, drei Männer hatten ihn beleidigt, und einer hatte nach einem Streifenpolizisten gewunken, der Dexter aufgefordert hatte, den Park unverzüglich zu verlassen.
Da es ihm nicht gelungen war, ein Taxi zu bekommen, war er die Strecke zum Hotel gejoggt. Atemlos stand er einen Moment im Seiteneingang und schaute auf die Uhr. Er hatte gerade noch genug Zeit, sich in Harry Hanover zu verwandeln. Und natürlich Kylie zu küssen. Von jetzt an würde er dafür sorgen, dass dafür immer genügend Zeit wäre.
Er rückte seine Krawatte zurecht und betrat die Hotellobby. Dort drängten sich schon die Gäste, die zu der Veranstaltung geladen
Weitere Kostenlose Bücher